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Langsam zog ich meine Klamotten aus und ließ sie zu Boden fallen. Heute war erneut ein anstrengender Tag, sowie schon fast jeder Tag. Jeder Tag war zu einer neue Herausforderung geworden und ich wusste nicht was ich tun sollte. Seufzend dachte ich an den Besuch beim Polizeipräsidium während ich in die Wanne stieg. Ich wusste nicht mehr wo mein Kopf stand und die Tatsache, dass mein Ex nun auch ständig mir vor der Nase herumsprang, obwohl ich ihn nie wieder sehen wollte, ließ meine Nerven nur noch mehr strapazieren. Langsam schloss ich die Augen und sank in das Badewasser ein sodass meine Nase noch über der Wasseroberfläche war. Das warme Wasser ließ mich ein wenig herunterfahren und vergessen. Ich dachte an unseren letzten Urlaub in Griechenland zu dritt. Damals war alles noch gut. Es gab nur Anastasia, Matt und mich. Dieser Urlaub war einer der schönsten, welchen ich je erlebt hatte.
Wir waren direkt am Stand und genossen unsere Auszeit. Schon so lange hatten Matt und ich diesen geplant. Wir lagen am Strand, haben Cocktails getrunken, sind abends durch die Stadt gelaufen bei wunderschönen Lichtern, haben unglaublich schöne Sonnenunter- und aufgänge gesehen, wir haben Ausflüge gemacht- Ich erinnerte mich zurück an den Tag als wir im Bus saßen und Matt von der Sonne zu Tode gegrillt wurde. Er saß im Sitz und fächerte sich mit einer Karte kühle Luft zu während Ana und ich bei seinem Anblick nicht mehr aufhören konnten zu lachen. Die schönen Tage am Meer und die Aussicht aufs Wasser.
An einen Moment erinnerte ich mich sehr gerne zurück; Matt stand mit mir im Arm auf dem Balkon. Zusammen sahen wir aufs Meer und der Mond spiegelte sich im Wasser wieder. Es war eine angenehme Sommernacht und alles war still, nur das Rauschen des Meeres war zu hören.

"Das ist eine der schönsten Erinnerungen, die ich je erlebt habe. Und ich bin glücklich, dass du diese mit mir teils" sagte Matt an diesem Abend zu mir. Ich sah ihn an und ich merkte in diesem Augenblick selber wie glücklich ich war. Ich hatte alles was ich je wollte, mehr wollte ich nicht. Lächelnd sah ich ihn an und lauschte seinen Worten. "Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Frau jemals so lieben könnte wie dich und das meine ich ernst" Matt sah mich wieder an. "Ich liebe dich so unfassbar sehr, Emily" sanft legte er seine Hand auf meine Wange. "So sehr" hauchte er mir noch zu. In diesem Moment schlug mein Herz so unfassbar schnell, ich konnte es selbst nicht realisieren. Wir kamen uns immer näher bis sich unsere Lippen berühren. Nur er und ich in diesem Mondlicht, auf dem Balkon und das Meer im Hintergrund. Es war unbeschreiblich schön.

Dann klopfte es auf einmal an der Badezimmertür und ich erwachte wieder in der Gegenwart. Matt kam herein um nach mir zu sehen. "Ist alles in Ordnung, Schatz?" fragte er sanft und kniete sich neben die Badewanne zu mir runter. Ich sah in seine Augen und mein Herz schlug erneut so schnell wie damals. Ohne eine Antwort zu geben legte ich meine Hand an seine Wange und neigte mich zu ihm. Voller Emotionen küsste ich ihn. Ich liebte ihn immer noch so sehr wie an dem Tag an dem er mein Herz erobert hatte.
Matthew schien zuerst ein wenig verwirrt zu sein, doch dann erwiderte er den Kuss genauso emotional wie ich. Als ich mich von ihm vorsichtig löste sah ich ihm in die Augen. Er hatte so wunderschöne Augen, die mich liebten. "Alles gut?". Sanft lächelte ich und nickte. "Ich liebe dich so sehr, Matt" flüsterte ich ihm entgegen und legte meine Stirn gegen seine. Ich schloss die Augen damit ich den Moment mit ihm besser genießen konnte. "Du bist das Beste, was mir je passieren konnte und dafür danke ich dir". Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Ich liebe dich" hauchte ich erneut gegen seine Lippen.

Auf einmal spürte ich seine Stirn nicht mehr an meiner und machte deswegen die Augen auf. Jedoch konnte ich so schnell nicht schauen, da er mich in seine Arme zog und mich umarmte. "Ich weiß wir sagen uns das in letzter Zeit seltener, aber ich möchte dass du weißt, dass ich dich immer noch genauso wie an dem Tag als ich dich kennengelernt habe, dich über alles liebe. Ich möchte nicht, dass du mir dankst für meine Liebe zu dir, denn diese schenke ich dir auch so. Ich liebe dich wirklich über alles, Baby" lächelte Matt sanft während er mir diese Worte ins Ohr flüsterte. Er hatte Recht, dass wir uns in letzter Zeit immer weniger sagten wie sehr wir uns liebten. Früher hatten wir uns dies regelmäßig gesagt und ich wollte dies ändern, auch wenn die Situation mit Anastasia gerade sehr schwer war. Ich brauchte seinen Halt.
Langsam löste er sich aus der Umarmung und sah mich an. Matt sah mich liebevoll an und legte seine Hände auf meine Wangen. "Mein Herz" hauchte er mir zu. Meine Mundwinkel fanden ihren Weg nach oben während ich ihn ansah. Erneut legte er seine Lippen auf meine und küsste mich liebevoll.

"Komm rein" unterbrach ich den Kuss und hauchte ich ihm dies entgegen. "Ich brauche deine Nähe" gestand ich ihm. Ich wollte seine Nähe wieder fühlen können, ihn einfach wieder fühlen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn vermisst hatte. Ich hatte seine Nähe und Zuneigung vermisst. Mit einem sanften Lächeln zog er sich aus und kam zu mir in die Wanne. Leicht zog er mich zu sich nach hinten, sodass ich an seiner Brust lag. Schließlich legte er seine Arme um mich und hielt mich fest. Zufrieden schloss ich meine Augen und genoss seine Präsenz. Sanft strich er mir über die Arme. "Ich habe dich vermisst, Schatz" hauchte mir Matt leise ins Ohr. Von diesen Worten bekam ich sofort eine Gänsehaut. Diese Worte von ihm hatte ich gebracht, dringend. Er fühlte das Gleiche wie ich. "Ich habe dich auch vermisst" flüsterte ich kaum hörbar und ich spürte wie eine Träne sich aus meinem Augenwinkel löste. Matt zog mich enger an sich und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Jetzt erst bemerkte ich wie alleine ich mich doch gefühlt habe. Seit Anastasia's Verschwinden habe ich versucht mit meinen Gefühlen selbst fertig zu werden und merkte dabei nicht mal, dass ich meinen Mann von alle dem ausschloss. Ich fühlte mich schlecht und zugleich erleichtertet. Ich war froh über dieses ehrliche Gespräch mit Matt, und das Wichtigste ist, dass ich mich nicht mehr so alleine fühle.

Nachdem Bad trockneten wir uns ab und legten uns ins Bett. Ich lag in Matt's Armen und fühlte mich wieder sicher, sicher und geliebt. Ich genoss seine Nähe so sehr, dass ich mich nicht mal mehr bewegen wollte. Ich beobachtete ihn während er seine Augen geschlossen hatte. Vorsichtig strich ich ihm über seine Wange wo ein paar Bartstoppel meine Haut kitzelten. Er zog mich näher zu sich. "Ich liebe dich, Emily" hauchte er mir entgegen. Sanft lächelte ich und schloss meine Augen. "Ich liebe dich auch, Matt".

Her pale fire | Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt