𝘤𝘳𝘶𝘴𝘩 𝘰𝘯 𝘺𝘰𝘶

»1«

Ich rannte, ich rannte so schnell ich konnte, doch mein Körper war wegen dem Training, welches ich vor kaum 20 Minuten hatte noch komplett ausgelaugt. Meine Beine fühlten sich an, als würden sie nicht zu mir gehören und meine Lunge schmerzte. Ich sollte in Zukunft wirklich ein bisschen mehr Ausdauertraining machen.

In der Ferne sah ich das Licht einer Haltestelle und etwas weiter eine Kreuzung. Ich hörte ihn hinter mir. Seinen lauten Atem. Seine Ausdauer war wohl kaum besser als meine. Ich rannte um eines der Häuser, in eine kleine Gasse, wo ich mich hinter einigen Müllsäcken versteckte und mir sowohl Nase als auch Mund zugehalten hatte. Jetzt bloß keinen Ton von mir geben.

Ich hörte wie seine Schritte die Straße entlang schallerten und atmete dann wieder aus. Meine Atmung war so laut und ungleichmäßig, dass ich gar keine anderen Geräusche mehr vernahm. Ich hielt meine Hand in die Mitte meines Brustkorbs, weil mein Herz so raste, dass es weh tat. Mein Gesicht war heiß, doch der Schweiß, welcher meinen Hals runter lief, war eiskalt. Meine Lunge schmerzte. Es tat so weh, dass ich das Gefühl hatte Husten zu müssen. Ich konnte es nicht einmal mehr steuern.

„Dachtest du, du könntest dich verstecken" ich vernahm die mir bekannte Stimme und konnte ein Grinsen auf seinen Lippen erkennen.

Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine spielten nicht mehr mit. Hätte ich mich doch bloß beim Training nicht so verausgabt. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.

„Wieso hast du denn solche Angst vor mir meine Süße? Ich hatte dir doch gesagt irgendwann liegst du mir zu Füßen, keine Sorge, du willst das hier." er packte mich an meiner Weste, zog mich hoch und pinnte mich gegen die Wand.

„Was ist das denn? Du wehrst dich ja gar nicht mehr. Hast du endlich akzeptiert, dass wir füreinander bestimmt sind?" ich schluchzte bloß, ich konnte es nicht so zu Ende gehen lassen, auch wenn ich keine Kraft mehr hatte, das wäre unter meiner Würde.

__________
22.01.2022