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Mein Körper hasste mich und in diesem Moment hasste ich ihn genauso. Ich hatte bloß eine Sekunde nicht aufgepasst und schon hatte ich alles ruiniert. Meine ganze Arbeit für nichts. Mein Körper war müde. Zu viel Training, zu wenig Schlaf. Ich hatte meinen Fuß nicht hoch genug gehoben und stolperte somit über mich selbst. Und in diesen wenigen Sekunden, in welchen ich hier auf dem Boden lag, fühlte es sich an als wären Stunden vergangen. Alle starrten mich an, mein Fuß tat weh und ich hatte mir wahrscheinlich mit diesem einen Fehltritt meine ganze Zukunft ruiniert.

Und so war es. Sie bedankten sich und deuteten mir an den Raum zu verlassen. Ich hasste mich. Ich hasste mich wirklich.

Wie sehr mein Fuß wirklich weh tat, merkte ich erst als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Ich konnte kaum auftreten und da ich mir dachte ich laufe die Abkürzung, hatte ich jetzt Probleme eine Bank zu finden, um mich kurz zu setzen. Ich lief also so gut es ging weiter und hatte dann irgendwann eine Bank gefunden.

Mein Knöchel war bereits dick und blau und als ob das nicht reichen würde, fing mein Magen jetzt auch noch an zu grummeln. Ich hätte mich nicht auf die Bank neben dem Tteokbokki-Stand setzen sollen. Ich zögerte kurz, hatte mir dann aber doch etwas gekauft. Ich kramte gerade das Geld aus meinem Geldbeutel und staunte nicht schlecht, als jemand einfach für mich bezahlt hatte. Ich drehte mich verwirrt zur Seite und vernahm ein bekanntes lächeln. Wir gingen ein Stück zur Seite, um die anderen Kunden nicht zu behindern.
„Du merkst auch nicht wenn jemand neben dir steht den du kennst?" meinte Junhui und zog seine Maske wieder hoch, damit man ich nicht erkannte.
„Es tut mir leid, ich war so in Gedanken." gab ich bloß leise von mir.

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24.01.2022

𝘤𝘳𝘶𝘴𝘩 𝘰𝘯 𝘺𝘰𝘶Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt