,,Also dann bis morgen, schätze ich?"
,,Ja, bis morgen früh, wenn wir zu den Guyun-Türmen aufbrechen," lächelt Mailin, ,,und mach dir keine Sorgen die drei sind wirklich nett."
Bennet nickt leicht und dann gehen sie auch schon getrennte Wege. Er zum Restaurant Wanmin, wo Xiangling und ihre Freunde sich treffen, Mailin auf den Berg außerhalb vom Hafen Liyue.
Am Tag zuvor hatten der Weißhaarige und sie noch eine ganze Weile mit Xiangling geredet. Anschließend verbrachten sie die restliche Zeit damit durch die Stadt zu streifen und die junge Frau erklärte ihm mehr über das Laternenritual sowie die Adepten von Liyue, welchen das Fest gewidmet ist. Nun ist bereits der Abend des nächsten Tages und die Menschen lassen die ersten Laternen in den Himmel aufsteigen. Ihr Licht hüllt die Häuser der Stadt und die Umgebung in warme Gelbtöne. Mailin kann sich schon vorstellen wie schön die Aussicht von weitem auf die Stadt sein wird.
Schließlich steht sie endlich auf dem Hügel nahe vom Hafen Liyue. Und als die junge Frau tatsächlich Xiao direkt am Rande des Berges im Gras sitzen sieht, macht ihr Herz einen kleinen Satz. Ein Bein angewinkelt und den Arm darauf abgestützt blickt er auf die beleuchtete Stadt hinab.
Ohne ein Wort zu verlieren setzt sie sich neben dem Adepten ins Gras. Mit Sicherheit hat er sie bereits in der Sekunde bemerkt, als sie den Berggipfel erreichte. Dennoch hält der er es nicht für notwendig ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken. Das stört Mailin aber auch nicht weiter. Stattdessen widmet sie ihren Blick ebenso der Aussicht auf den Hafen Liyue.
,,Wow," haucht die junge Frau leise, als sich die Laternen aus der Stadt immer weiter in den Himmel erheben.
Nun sieht der Yaksha zu ihr herüber, mustert sie nachdenklich von der Seite, solange bis Mailin seinen Blick bemerkt und ihn ebenfalls ansieht. Daraufhin wandern ihre Mundwinkel langsam nach oben.
,,Das erste Mal seit ich dich kenne, strahlt dein Gesichtsausdruck so etwas wie innere Ruhe aus," spricht sie ihren Gedanken schließlich laut aus. Der Adept wendet sich wieder nach vorne und die junge Frau erwartet bereits, dass er ihre Worte einfach ignoriert, doch dann öffnet er endlich den Mund.
,,Es ist... so friedlich."
Xiao sieht auf die beleuchteten Häuser unter ihnen, während die Lichter sich in seinen Augen widerspiegeln. Mailin nickt.
,,Ja, das stimmt, ich habe fast vergessen wie schön das Laternenritual jedes Jahr in Liyue ist," stimmt sie ihm zu und richtet den Blick ebenfalls nach vorne. Es ist wirklich ein Jammer, dass sie die Festlichkeiten von Liyue in den letzten fünf Jahren alle verpasst hat.
,,Dennoch ist es nur ein kindischer Vorwand, damit die Menschen ihren leuchtenden Müll ins Meer werfen können."
Mailin schüttelt amüsiert mit dem Kopf.
,,Aber du siehst es dir trotzdem gerne an," stellt sie daraufhin mit einem Lächeln fest. Nun sieht Xiao ihr in die Augen und mit einem Mal kommt es ihr so vor, als könnte sie ein wenig hinter seine Fassade blicken. Wenn auch nur ein winziges bisschen. Sie ist sich sicher, dass diese leeren gelben Augen ihr eines Tages noch etwas anderes offenbaren, außer den Schmerz, der seit Jahrtausenden auf ihm lastet.
,,Du hast mich doch darum gebeten."
Seine Stimme ist wie immer kalt und doch hat Mailin vor einen Schritt zu wagen, um herauszufinden was wirklich in ihm vorgeht.
,,Das heißt... du siehst es dir nur gerne mit mir zusammen an?" fragt sie ihn vorsichtig.
Der Blick des Yakshas verändert sich. Allerdings kann die junge Frau sich nicht wirklich erklären was es ist, das in diesem Moment von ihm ausgeht. Alles was sie weiß, ist dass es ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
DU LIEST GERADE
Mailin
Fanfiction,,Halt still," befahl das kleine Mädchen mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Xiao seufzte bloß genervt als er den Blumenkranz in den Händen des Kindes sah. Dennoch ließ er es zu, dass sie es auf seinen Kopf setzte. Ihre Augen wurden nun ganz groß...