Mailin lässt Scaramouche hinter sich und durchquert erneut eines ihrer Portale. Auf der anderen Seite kommt ihr sofort eine eisig, kalte Schneeböe entgegen. Um sie herum eine weiße Hügellandschaft, so weit das Auge reicht. Doch in diesem Fall handelt es sich nicht, um den Drachengrat.
Nachdem die junge Frau sich kurzzeitig in ihrer Umgebung orientiert hat, strebt sie ein bestimmtes Gebäude an, welches nicht weit entfernt von ihrem Standort ist. Vielmehr ist es ein Schloss, das nur schwer zu übersehen vor einem weißen Waldstück thront.
Snezhnaya. Das Reich des Kryo Archons.
Sie hatte einen Gegenstand von Scaramouche gefordert, welcher direkt mit diesem Gebiet in Verbindung steht. Überraschenderweise leistete der Harbinger keinen weiteren Widerstand. Mailin traute diesem Waffenstillstand nicht so Recht, doch sie hatte nicht vor es weiterhin in Frage zu stellen. Dennoch lief das Ganze ein wenig zu einfach für ihren Geschmack.
Kopfschüttelnd setzt sie sich in Bewegung. Sie sollte sich beeilen, wenn sie nicht in dieser Kälte erfrieren will.
Ihre Gedanken bleiben jedoch weiterhin an Scaramouche hängen. Der Angriff der jungen Frau hatte ihm tatsächlich zugesetzt. Doch das ist es nicht, was sie beschäftigt. Es ist die Veränderung, welche sie daraufhin an seinem Körper bemerkte. Hauchdünne Risse. Entlang seiner Arme, bis hinauf zu seinem Hals und über die rechte Wange verteilt. So etwas hatte Mailin noch nie bei einem Menschen gesehen. Allerdings war ihr auch noch nie der Gedanke gekommen, dass der Harbinger möglichweise gar kein Mensch ist.
Und wenn dies der Fall sein sollte. Sein Körper vielleicht eine Art künstliches Konstrukt ist, so ähnlich wie der ihrer. Ja, dann kann er ihre Situation womöglich sehr viel besser nachvollziehen, als sie geahnt hatte. Doch vielleicht räumt sie einem skrupellosen Mörder, wie ihm, auch lediglich zu viel Mitgefühl ein, als das es der Realität entsprechen könnte.
Den Kopf voller Gedanken, stiefelt die junge Frau durch den hohen Schnee. Keine halbe Stunde später steht sie vor einer riesigen steinernen Brücke, welche über ein tiefe Schlucht und zu der Festung der Tsaritsa führt.
Vielleicht sollte die junge Frau ihr Vorhaben noch einmal überdenken, sich einen Plan zurechtlegen. Doch wahrscheinlich würde dies im Endeffekt auch keinen Unterschied machen. Jeder mit gesundem Menschenverstand würde diesen Plan als vollkommen irrsinnig abstempeln. Und dennoch setzt Mailin sich nun in Bewegung, um schnellen Schrittes die Brücke zu überqueren.
Ihre Gedankengänge sind fraglich, womöglich vollkommen verrückt. Doch einer Sache ist sie sich im Klaren. Wenn sie es nun nicht tat, dann gäbe es womöglich nie wieder die Möglichkeit, um etwas zu verändern. Und selbst wenn sie bei diesem Versuch sterben würde, dann gäbe es zumindest eine Spielfigur weniger auf dem Schachfeld des Kryo Archons. Und ohne ihre Hilfe würden sich ihre Pläne, die anderen Archonten zu stürzen mit Sicherheit um einiges verzögern.
Der äußere Eingang wird lediglich von ein paar Fatui Agenten bewacht, die für Mailin kein großes Hindernis darstellen. Allerdings hat ihr direktes Eindringen die Aufmerksamkeit weiterer Fatui Agenten auf sie gezogen.
,,Lasst mich mit dem Kryo Archon sprechen," versucht die junge Frau sie zu überzeugen, doch wie zu erwarten geht keiner auf ihre Forderung ein. Stattdessen schlägt nun weitere Verstärkung auf und Mailins Chancen sich weiterhin durchzukämpfen schwinden langsam. Die Anzahl ihrer Gegner ist schlicht und ergreifend zu hoch.
Einem Kryo Gardisten gelingt es sie mit seinem Angriff kurzzeitig zu verlangsamen und im nächsten Moment findet sie sich auf dem Boden wieder.
,,Das war's dann, Kleine," lacht einer der Anemo Stürmer und zerrt die junge Frau an einem Arm zurück auf die Füße. Zu ihrer anderen Seite umfasst ein zweiter Agent ihren Arm, sodass sie keine Möglichkeit mehr hat, um nach ihrer Waffe zugreifen.
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Mailin
Fanfiction,,Halt still," befahl das kleine Mädchen mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Xiao seufzte bloß genervt als er den Blumenkranz in den Händen des Kindes sah. Dennoch ließ er es zu, dass sie es auf seinen Kopf setzte. Ihre Augen wurden nun ganz groß...