In den nächsten Tagen war Mailin mit den Vorbereitungen für ihre Abreise beschäftigt. Sie hatte bereits die wichtigsten Dinge in ihrem Zimmer im Bestattungsunternehmen Wangsheng zusammengepackt und sich von allen Mitarbeitern dort verabschiedet.
Als sie noch ein Baby war haben sich die Angestellten des Bestattungsunternehmen abwechselnd um sie gekümmert, sie sogar manchmal mit zu sich nach Hause genommen, wenn es in der Nacht niemanden gab, der die Aufsicht übernehmen konnte. Daher sind diese Menschen wie Mailins Familie oder zumindest die Personen, welche am nächsten an diese Rolle heran kommen. Einige Jahre später, als sie langsam alt genug war, um eigene Verantwortung zu übernehmen und Hu Tao die Direktoren des Bestattungsunternehmens wurde, veranlasste Zhongli, dass sie ein eigenes Zimmer bekam. Und von dort an sorgte Mailin fast komplett für sich alleine. Die Menschen in Liyue kennen das Mädchen, sie alle haben hin und wieder ein wachsames Auge auf das Kind geworfen, wenn sie in jungem Alter alleine auf der Straße umherwanderte. Und mittlerweile war dieses Zimmer nur noch ein Schlafplatz für die Nacht, da sie tagsüber immer in der Stadt oder in der Wildnis von Liyue unterwegs war.
In den letzten zwei Tagen hatte das junge Mädchen ebenfalls einige Aufträge der Abenteuergilde erledigt, um nicht ohne Mora losziehen zu müssen. Mit den Belohnungen dieser Missionen kann sie sich ganz gut versorgen. Durch Xiaos Training war Mailin bereits sehr früh in der Lage einfache Aufgaben zu übernehmen und so ein paar Mora eigenständig zu verdienen. Natürlich würde der Adept nicht zugeben, dass er sie oft bei ihren Missionen verfolgt hatte, um in gefährlichen Situationen eingreifen und sie beschützen zu können.
Am späten Nachmittag des letzten Tages stieg das Mädchen schließlich, so wie jeden zweiten Tag, den Hügel im Norden von Liyue hinauf und wartete auf Xiao, um das letzte mal vor ihrer Abreise mit ihm zu trainieren. Doch der Adept erschien nicht. An sich nicht verwunderlich, denn hin und wieder war er zu beschäftigt und ließ das Training daher ausfallen, auch ohne Mailin bescheid zu sagen. Dieses Mal hatte sie jedoch gehofft sich noch von ihm verabschieden zu können. Seit seinem abrupten Verschwinden vor zwei Tagen hatte das junge Mädchen den Yaksha nicht mehr gesehen. Sie weiß, dass er nichts von Abschieden hält, aber ein wenig traurig machte sie es schon.
Nach über einer Stunde des Wartens beschloss Mailin zurück zum Bestattungsunternehmen Wangsheng zu gehen und nachzusehen ob Hu Tao dort war. Bisher hatte sie die junge Direktorin noch gar nicht gesehen, um ihr bescheid zu geben, dass sie für einige Zeit ihr Zimmer dort nicht in Anspruch nehmen wird.
Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und das Mädchen sah in der Ferne wie die Lichter der Stadt die Umgebung in warmes Licht hüllten. Es ist eine wirklich schöne Aussicht. Sie wünschte sich Xiao wäre an diesem Abend gekommen um ihr Gesellschaft zu leisten.
Zurück im Hafen Liyue, ging Mailin sofort zum Bestattungsunternehmen Wangsheng. Dort ließ die Fährfrau sie mit einem Lächeln in das große Gebäude eintreten.
,,Da bist du ja endlich!" rief Hu Tao grinsend, als das Mädchen auf der Suche nach der Leiterin die Zimmer durchsuchte. Sie saß zusammen mit Zhongli an einem Tisch, beide hatten eine Tasse Tee vor sich stehen.
,,Mailin," begrüßte nun auch dieser sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
,,Oh, störe ich eure Unterhaltung?"
,,Nein, nein," wank Hu Tao sofort ab, ,,wir haben auf dich gewartet oder viel mehr Zhongli hat auf dich gewartet." Im nächsten Moment war die junge Frau auch schon vom Stuhl aufgesprungen und kam Mailin entgegen.
,,Ich lasse euch dann mal alleine." Mit einem Zwinkern verschwand sie aus dem Raum.
,,Setz dich," ergriff Zhongli das Wort, als das Mädchen noch immer etwas unschlüssig im Raum stand, ,,möchtest du einen Tee?"
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Mailin
Fanfiction,,Halt still," befahl das kleine Mädchen mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Xiao seufzte bloß genervt als er den Blumenkranz in den Händen des Kindes sah. Dennoch ließ er es zu, dass sie es auf seinen Kopf setzte. Ihre Augen wurden nun ganz groß...