Kapitel 12 - Versprechen

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,,Xiao, was verschafft mir die Ehre, so früh am morgen und dann auch noch an einem Ort wie diesem?"

Der ehemalige Geo Archon führte seine Tasse an den Mund und sah den Yaksha fragend an. Wie so oft trank er an diesem Morgen seinen Tee im Liuli Pavilion, während die Stadt langsam zum Leben erwachte.

,,Ich habe eine Frage an dich," erwiderte Xiao. Er stand mitten im Raum, dort wo er zuvor aufgetaucht war und schien wenig mit der Inneneinrichtung des Teehauses anfangen zu können.

,,Lass mich raten," schmunzelte Zhongli, ,,du willst wissen, ob du mit ihnen gehen kannst... mit Mailin und ihren Teamkameraden."

Der Adept fühlte sich ein wenig ertappt, doch wundern tat es ihn nicht. Immerhin kennen die beiden sich bereits seit über Tausend Jahren. Also verschränkte er die Arme vor der Brust und sah Zhongli abwartend an.

,,Nun für mich spricht nichts dagegen," lächelte dieser nun und nahm einen Schluck von seinem Tee.

,,Tatsächlich?"

,,Es steht dir frei sie zu begleiten," bestätigte er mit einem Nicken, während Xiao ihn nachdenklich musterte und wartete bis er fortfuhr. ,,Liyue ist im Wandel... nun da ich weiß, dass diese Stadt auch ohne einen Geo Archon zurecht kommt, bin ich mir sicher, dass sie den Schutz der Adepten eines Tages ebenfalls nicht mehr brauchen wird... in Liyue ist die Ära der Menschen angebrochen."

Zhongli beobachtete wie der Yaksha mit sich selbst haderte. In Ungläubigkeit über diese Worte. So wenig wie er die Menschen auch versteht, kann er sich nicht vorstellen, dass Liyue eines Tages ausschließlich von ihnen regiert wird.

,,Aber die Sterblichen sind schwach," schnaubte er daraufhin und sah aus dem Fenster, ,,und 'eines Tages' ist keinesfalls heute."

Der ehemalige Geo Archon schmunzelte leicht über die Worte seines Freundes.

,,Die anderen Adepten sind nach wie vor wachsam, das solltest du nicht außer Acht lassen und ich weiß, du wirst wieder zurück kommen... unser Vertrag bleibt also weiterhin bestehen."

Xiao nickte langsam, dennoch ein wenig beunruhigt über seine vorherige Aussage.

,,Du hast doch nicht wirklich vor den Menschen eines Tages die vollständige Kontrolle über Liyue zu überlassen oder?" wollte er schließlich wissen. Zhongli lachte leicht und leerte seine Tasse.

,,Nur weil sie zu fühlen wissen, heißt das nicht, dass sie schwach sind. Im Gegenteil ihre Bindungen können sogar ungeahnte Stärken aus den Menschen herausholen," erklärte er nun.

Der Yaksha war nicht wirklich überzeugt von Zhonglis Worten. Auch konnte er nicht verstehen was er damit meinte.

,,Ich bin mir sicher, dir ist dies mittlerweile gar nicht mehr so unbekannt," ergänzte er weiterhin. Dann blickte er nachdenklich zu dem Adepten, was ihn nur noch mehr irritierte.

,,Was soll das heißen?" Sein Unverständnis stand im regelrecht ins Gesicht geschrieben, woraufhin Zhongli bloß lächelte.

,,Du hast ebenso eine Bindung zu Mailin aufgebaut, deswegen willst du sie auch beschützen," erwiderte er ruhig und Xiao schnaubte genervt.

,,Nachdem, was sie über Khaenri'ah und der Verbindung zwischen dem Orden des Abgrunds und der Schwester des Reisenden erzählt hat, kann ich sie nicht alleine gehen lassen. Es ist nur wahrscheinlich, dass sie als Zielscheibe missbraucht wird, damit der Orden des Abgrunds an ihn heran kommt oder Schlimmeres." Erst als die Worte seinen Mund verließen, fiel dem Yaksha auf, dass niemand davon wusste, dass er bei diesem Gespräch mitgehört hatte. Doch Zhongli schien es nicht zu überraschen. Wahrscheinlich war ihm auch das nicht entgangen.

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