Kapitel 16

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"Nur, weil es in Frankreich rein zufällig in ihrer Nähe einen Bombenanschlag gab, heisst das nicht, dass sie daran schuld ist!"
"Victoria, beruhig dich." John sah mich mitfühlend an. Ich schüttelte meinen Kopf und warf meinen Kopf in die Hände. Das darf doch alles nicht wahr sein. Meine beste Freundin wird tatsächlich verdächtigt und das auch noch von ihren eigenen Freunden. Ich stöhnte frustriert und hob meinen Kopf. "John?" fragte ich und biss mir auf die Unterlippe. Er setzte sich neben mich auf den Ledersessel und sah mich an. "Glaubst du auch, dass sie.." ich war nicht im stande dazu den Satz zu beenden. John sagte eine Weile nichts, sah sich im Konferenzraum um. Mir fiel das Bild, welches erst vor kurzem aufgehängt wurde, auf. Darauf sind alle Jungs inklusive Cassie, Luke, Nick und Jake zu sehen. Es wurde an Justins Abschlussball gemacht. Alles waren schick gekleidet. Mein Blick blieb an Cassie hängen, die ihre Arme um Fredos Bauch geschlungen hat und breit in die Kamera grinste. Sie sah so glücklich aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sowas tun würde. Dass sie uns allen in den Rücken gefallen ist und uns hintergangen hat. Ich kenne sie schon mein ganzes Leben. Ich kenne sie inn und auswendig. Klar, Cas hat einen eigenen, speziellen Charakter, womit nicht jeder klar kommen kann. Aber sie ist kein schlechter Mensch. Im Gegenteil. Ungewollt bekam ich Tränen in den Augen. Das würde sie mir nicht antun. Niemals!

"Ich weiss es nicht." gab er zu und sah mich entschuldigend an. "Du kennst sie doch." jammerte ich. "Ich sage ja nicht, dass sie das freiwillig macht." versucht er zu erklären. Ich schnaubte, als die Stimme von Fredo durch das Haus zu hören war. "Bin wieder zuhause!" schrie er. John sah mich warnend an und hob den Zeigefinger. "Sag ihm nichts. Noch nicht." warnte er mich und sah mich ernst an. Ich schloss meine Augen für ein paar Sekunden und atmete aus. "Warum belügt ihr ihn?"
"Ihm geht es sowieso schon scheisse genug Vic." seine Stimme klang besorgt. Vielleicht hat er recht. Fredo sollte nichts erfahren. Jedenfalls nicht, bis das ganze geklärt ist.
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Als ich dabei war, meine Extra Hausaufgaben zu machen, die mir Jeffrey gegeben hat, weil ich auf die Toilette musste, wurde die Zimmertür leise geöffnet und jemand kam hinein. Da es eigentlich nicht viele Optionen gibt, glaube ich, dass es Justin ist. "Können wir reden?" fragte er mich. Ich spürte seine Anwesenheit. Ich liess meinen Bleistift fallen und stand vom Stuhl auf, bevor ich mich neben ihm auf das Bett setzte. "Bist du sauer?" er nahm eine meiner Haarsträhnen und spielte damit. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. "Nein, es ist nur.. Du weiss wie viel Cassie mir bedeutet." versuchte ich zu erklären. Justin zog mich in seine Arme. "Ich weiss, wie du dich fühlst."
Ich drückte ihn etwas von mir und sah ihn an. "Achja?"
Er grinste etwas. "Meinst du wirklich, dass ich und Cole schon immer solche Feinde waren?"
"Oh." gab ich nur vor mir. Da ich nicht über sowas, am allerwenigsten über Cole, sprechen will, fragte ich nicht weiter nach, da ich mir schon denken kann, dass Cole die Gang verlassen hat.
"Lass das alles einfach meine Sorge sein, okay?" fragte er sanft.

Wie soll ich ihm bitteschön einfach so meine beste Freundin überlassen. Mich plagt schon jetzt das schlechte Gewissen, dass Justin und die anderen sie womöglich ausspionieren werden. Ich antwortete darauf nichts, sondern liess mich mit dem Rücken von hinten auf das Bett fallen. Ich schloss meine Augen und versuchte die Unruhe, die in mir herrscht, zu verbannen.

Ich spürte feuchte Küsse an meinem Hals, die immer weiter hoch wanderten. Ich unterdrückte ein erleichtertes Seufzen und fuhr Justin durch seine leicht zerzausten, etwas längeren Haare. Schnell fanden seine Lippen den Weg zu meinen. Ich genoss jede Sekunde in seiner Nähe. Egal, ob wir uns streiten, oder nicht. Lieber streite ich mich mit ihm, als ohne ihn zu sein.

"Babe?"
"Hm?" nuschelte ich zwischen seinen Küssen. "Hast du zufällig schon die Bio- und Geschichtshausaufgaben erledigt?" flüsterte er in mein Ohr und küsste es schliesslich. Ich öffnete meine Augen. "Du zerstörst gerade den romantischen Moment, Drew." tadelte ich ihm. Er kicherte leise und küsste mich auf die Wange.

"Ey Leute, wollt ihr auch Pizza?" Jason spazierte in unser Zimmer, aber sobald er uns auf dem Bett sah, schlug er seine Hand vor die Augen. "Ich schwöre, ich hab nichts gesehen!" seine Stimme wurde höher. Ich beobachtete, wie er durch den kleinen Spalt zwischen seinen Finger zu uns sah. Ich lachte laut und stand auf. Justin verdrehte die Augen. "Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst klopfen?" "Sorry man, also, was ist jetzt mit der Pizza?!" fragte er aufgeregt und nahm seine Hände von den Augen. Ich nickte. "Klar!" ich rieb grinsend meine Hände. Jason drehte sich lachend um und lief aus dem Zimmer. Gerade, als ich ihm nach wollte, spürte ich zwei Arme, die sich um meinen Bauch schlangen und mich zurück zogen. Ich kicherte, als ich Justins Atem an meinem Hals fühlte.

"Du hast noch was vergessen." warnte er mich. Ich drehte mich um, schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er gab einen leises Stöhnen von sich und vergrub seine Hände in meinen Hintern. "Lass uns gehen, bevor das hier eskaliert." spasste ich. Ich wusste genau, wenn wir so weiter machen würden, kämen wir gar nicht zum essen, was ziemlich schade wäre, denn ich hab total hunger. "Warte, warte." hauchte er leise und legte seine Stirn an meine. Lange sah er mir intensiv in die Augen und atmete unregelmässig. Er öffnete seinen Mund. "Hast du nun die Hausaufgaben, oder nicht?"
Ich drückte ihn von mir. "Du bist unglaublich." ich fing an laut zu lachen. Er wackelte mit den Augenbrauen. "Uuuund?"

Ich verdrehte meine Augen gespielt und zeigte auf meine Schultasche, die auf dem Boden neben dem Arbeitstisch lag. "Ja, du kannst sie später abschreiben."
Er grinste breit und verwuschelte mit seiner Hand meine Haare. "Du bist so ein Kindskopf." ich streckte ihm die Zunge raus. Er lachte rau. "Ja Babe, ich liebe dich auch." versicherte er mir ernst, bevor wir aus dem Zimmer nach unten gingen, um Pizza zu essen.

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt