Kapitel 2

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VICTORIA POV

"Okay Baby, lauf mal durch den Eingang."
Ich machte, was Justin mir sagte. "Ohren zu!" schrie Mike laut. Ich drückte die Zeigefinger auf meine Ohren und schloss verkrampft die Augen. Aber es passierte nichts..
Langsam öffnete ich zuerst das eine, dann das andere Auge. Schliesslich liess ich meine Ohren los.
"Flores! Warum funktioniert das Ding nicht?!" schrie Justin nervös und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Fredo verdrehte die Augen. Er ist mal wieder schlecht gelaunt. "Warte, ich versuch den Fehler zu beheben." knurrte er zurück und tippte auf der Tastatur seines Laptops herum.
"Warum wollt ihr überhaupt eine Alarmanlange? Was soll der Scheiss eigentlich?" gluckste Jake, der auf dem Sofa lag und sich mit Jason eine grosse Tüte Chips teilte. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und lehnte mich an die Wand. Jungs sind einfach anstrengend. "Das haben wir doch schon erklärt. Wegen den Einbrechern." wiederholte Bruce zum tausendsten Mal. Ich verdrehte die Augen und seufzte.
"Aber warte, woher wollt ihr wissen, ob es überhaupt Eindringlinge waren? Vielleicht war es nur ein Versehen." Jake nahm einen grossen Schluck seiner Cola.
Ich versteh einfach nicht, warum er so viel essen kann, und trotzdem nicht zunimmt. Ist das normal?! Ich verzog angewieder das Gesicht, als Jason einen lauten Rülpser von sich gab.
"Jason!" quiekte ich streng mit einer hohen Stimme.
Er streckte mir seine Zunge raus und lachte.

"Versuch's jetzt." rief Mike mir zu. Ich nickte, lief zur Tür, die ich kurz schloss und wieder öffnete, um rein zu spazieren.
"Okay, das klappt nicht." lachte ich und sprang auf der Fussmatte herum, die eigentlich dafür sorgen sollte, dass der Alarm losgeht.
"Vielleicht liegts an dem Gewicht? Justin, versuch du." sagte ich und ging zur Seite. Immerhin ist er schwerer als ich. Er verzog seine Lippen kurz zu einer Linie, ging dann aber schliesslich raus und kam wieder rein.

Wieder nichts.

"Och komm schon!" jammerte Jason und stieg vom Sessel. Mit einer gelangweilten Miene trottete er wie ein Penner zu Fredo. "Jason, mach mal nicht einen auf schlau. Wenn ich es nicht verstehe, dann wirst du es sicher noch weniger verstehen." Fredo sah Jason belustigt an, als er irgendwelche Knöpfe auf der Tastatur anfing zu drücken.
"Uuuuuuh, was ist mit dem?" fragte Jason aufgeregt. "Nein Jason, nicht!" schrie Bruce, leider zu spät. Plötzlich ging eine laute Alarmanlange an und zwei Sekunden später spritzte Wasser von oben auf uns herab.

"Das.war.der.Feuermelder, du Idiot!" schrie Mike auf und ballte seine Hände zu Fäusten. Jason hob abwehrend die Hände und ging einige Schritte zurück. "Ej alter, euer ernst?" zischte Jake, der mit nassen Haaren und zwei Socken in seinen Händen in den Flur kam. "Mach den Scheiss aus, bevor unser ganzes Haus unter Wasser steht!" zischte Justin.

"Warum trägst du Socken in deinen Händen?" ich fing an zu lachen.
Jake sah runter auf seine nackten Füsse und dann wieder hoch zu mir. "Ich hasse nasse Socken an den Füssen."

"Wow, man fühlt sich irgendwie... Befreit!" rief Jason und lief nun auch barfuss mit langsamen Schritten über den nassen Boden. "Jason." knurrte Mike genervt. "Deine Füsse stinken!"
"Das ist ein freies Land." provozierte Jason grinsend.
"Ich glaube, ich werde nie mehr Socken tragen!" Jason machte einen verliebten Ausdruck und seufzte befriedigend.
"Du bist doch bescheuert Jase." lachte ich. Anscheinend waren Jason und ich die einzigen, die das lustig fanden.

Justin beobachtete mich nachdenklich. "Was ist?"
"Nichts." er schüttelte hastig den Kopf. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
"Nadann. Ich hol den Wischmob." ich klatschte mir in die Hände. "Ich komm mit." rief Jason mir zu. Ich wollte los laufen, als mich plötzlich eine Hand an meine Schulter packte und mit einem Ruck zurück zog. Ich wurde sofort mit dem Rücken gegen Justins harte Brust gepresst und von seinen Armen am Bauch umschlungen.
Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. "Du gehörst mir." raunte er mir ins Ohr. Ich bekam Gänsehaut.
"Jason, du wirst das alles schön alleine putzen. Du bist schuld an dem ganzen Scheiss." knurrte ihn Justin an.
Ich seufzte. Justin ist so eifersüchtig auf Jason. Langsam weiss ich einfach nicht, was ich tun soll. Ich dachte, das mit dem Kuss ist längstens vergessen.

"Was?" rief Jason genervt und empört zugleich. "Keine Sorge, ich werde dir helfen."
"Nein wirst du nicht." knurrte Justin mich an. "Was ist dein Problem?!" jammerte Jason.
Ich spürte, wie Justins Griff um mich stärker wurde. Er fing an meinen Hals sanft zu küssen.

'Ich wusste es!'

"Du wirst ihm nicht helfen." raunte er mit einer verführerischen Stimme. Er kennt mich einfach zu gut. Er weiss, wie er mich um den Finger wickeln kann.
"Nein Justin, vergiss es. Ich werde ihm trotzdem helfen."
Bevor Justin etwas erwiedern konnte, tat Bruce das schon, da er die Anspannung zwischen uns bemerkte.
"Ist okay. Wir helfen ihm alle, nicht wahr Jungs?!" mischte sich Bruce ein. Justin entspannte sich
"Nagut, wenn's sein muss." brummte Jake beleidigt.
-
"Fredo ist ziemlich enttäuscht." ich seufzte und tippte mit meinen Fingern auf dem Tisch.
"Was soll ich bloss machen? Ich vermisse ihn so!" ertönte aus dem Hörer meine beste Freundin und schniefte.
"Oh, bitte nicht weinen Baby." ich bekam Tränen in den Augen. Sobald jemand weint, muss ich auch weinen. Warum das so ist, das weiss ich auch nicht.
Jedenfalls fingen wir beide an laut zu heulen. Sie wegen Fredo und ich wegen ihr.
Die Zimmertür wurde aufgerissen und Justin kam hinein. Er sah mich erschrocken an und eilte auf mich zu. Ich schüttelte den Kopf und hob eine Hand. Er presste seine Lippen aufeinander, setzte sich gegenüber von mir auf das Bett und liess mich nicht aus den Augen.
"Hör zu," ich schniefte, "red mit ihm. Ruf ihn an. Irgendwann wird er dir antworten."

Fredo ist ziemlich sauer auf Cassie. Sie hat ihn alleine gelassen und ist einfach so nach Frankreich abgehauen. Irgendwie versteh ich ihn ja. Ich war selbst stink sauer, da ich das auch nur zwei Tage vor ihrer Abreise erfahren habe. Aber, da ich weiss, wie viel ihr diese Reise bedeutet, habe ich ihr verziehen. Nur Fredo ist da einer ganz anderen Meinung...

"Okay. Mach ich. Danke. Ich muss jetzt los, bye." sie legte auf. Seufzend lief ich auf das Bett zu und liess mich neben Justin fallen. "Cassandra?" fragte er.
Ich nickte nur. Er wischte mir mit seinen Daumen meine Tränen weg. "Du bist manchmal zu sensibel." stellte er lachend fest. Ich zuckte mit den Schultern. Ich vermisse meine beste Freund ja so sehr!

"Lachst du mich etwa aus?" schiefte ich und zog eine Schnute. Er schüttelte den Kopf und zog mich in seine Arme. Ein kleines Kichern verliess seine Kehle. "Keines Weges Holde Maid."
"Ha.ha." sprach ich ironisch.
"Du bist in letzter Zeit so gut gelaunt.." stellte ich fest und fuhr mit meinen Fingerspitzen über seine Brust. "Das liegt an dir." nuschelte er. Ich wurde rot.
"Warum bist du so eifersüchtig?" wechselte ich das Thema. Sein Blick wurde ernst. "Du weisst ganz genau warum." "Aber das mit dem Kuss war vor lager Zeit. Du weisst doch, dass ich nur dich liebe." erklärte ich ihm ruhig. "Ich will dich nicht zu lange in seiner Nähe lassen. Darüber diskutieren wir nicht mehr."
"Justin..." ich sah ihn flehend an.
"Nein. Kein Justin. Ich will nichts mehr hören." knurrte er.
Ich presste meine Lippen aufeinander um ihn nicht wütend zu machen. Ausnahmsweise gab ich nach und liess das Thema einfach fallen. Zufrieden seufzte Justin.

"Ich wollte noch was mit dir besprechen." seine Stimme klang plötzlich so streng und geschäftsmässig. Ich erschauderte. "Ja?"

"Wegen den aktuellen Umständen, musst du es leider noch eine ganze Weile mit mir aushalten." er drückte mich an ihn.
Ich schlang meine Arme um ihn. "Das mache ich mit Vergnügen." kicherte ich.
"Versprich mir, dass du auf dich aufpasst. Vorallem, wenn du alleine in der Schule bist." er spielte mit meinen Haaren.
"Okay." nuschelte ich müde und schloss meine Augen.
"Wann musst du morgen aufstehen?"
"Um sieben." hauchte ich kaum hörbar. Ich vernahm ein leises Kichern von Justin. "Ich werde dich wecken." sagte er leise.
Ich spürte, wie er eine Decke über mich legte. "Schlaf Baby." flüsterte er in mein Ohr und küsste anschliessend meine Nase. "Mhm." war das einzige, was ich aus mir heraus brachte, ehe ich in einen tiefen, gemütlichen Schlaf fiel.

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt