Bad Jay 2 - The Revenge

Kapitel 52

JUSTIN POV

Ich zuckte ungewollt stark zusammen und schlug somit meine Augen auf. "Justin!"
"Justin."
"Justin", hörte ich von jeder Richtung rufen. Panisch sah ich mich in dem kleinen Raum um, in dem ich mich befand. Um mich herum war es dunkel. Bis auf ein kleines Licht, welches aus der Weite zu sehen war, war nichts zu sehen. Ich wollte aufstehen, mich bewegen aber es gelang mir nicht. Ich hatte keine Chance. Ich sass auf einem Stuhl, meine Hände hinter dem Rücken gefesselt. In meinem Mund steckte etwas weiches, was mir das Atmen deutlich erschwerte. Ich musste mich bemühen, nicht in Panik zu geraten, weil ich nur durch die Nase atmen konnte. Es irritierte mich einfach nur. Ich kniff meine Augen gequält zusammen, als ich meinen linken Arm versuchte zu bewegen. Verdammt, tat das weh. Was war schon wieder mit mir passiert? Ich hatte Jason gesucht und dann.. Tja dann war alles wie gelöscht. Wie bin ich hier her gekommen? Was machte ich überhaupt hier. Vor allem aber, wie lange war ich schon hier in diesem dreckigen, stickigen Loch? Wo war Jason? Würde ich Victoria jemals finden oder war sie sogar auch hier? Mein Kopf pochte und mir war schlecht. Ich wusste nicht, ob das daran lag, dass mir jemand irgendeine Betäubung oder sonstiges Gift verabreicht hat, oder daran, dass der Joint mir das Hirn vernebelt hat. Wahrscheinlich beides irgendwie, denn ich war nicht wirklich in der Lage zu denken. Das einzige, was mir vor meinen Augen erschien, waren ihre Augen, ihre Lippen und ihre weichen, langen Haare. Ich fühlte ihre Berührungen, hörte ihre Stimme und roch ihren Duft. War das alles Einbildung? Wie es aussah, schon. Was zum Henker war los mit mir?

Stöhnend kniff ich meine Augen zusammen, als ein grelles, rotes Licht den Raum erhellte. Mein Kopf senkte sich kurz, damit sich meine Augen an das unangenehme Licht gewöhnen konnten. Ich spürte einen harten Schlag an meiner Wange, was mich dazu brachte, nach oben zu sehen. Direkt in die kalten Augen von Cole Odolivan.

Ging es ihr gut? War sie überhaupt noch am Leben?

Mir lief es kalt den Rücken runter, als mir unzählige, hässliche Szenarien in den Sinn kamen. Ich spannte dadurch meinen ganzen Körper an. "Du bist wach. Das ist gut so", ich sah Cole an, dass er keine Interesse an Spielchen hatte, was mich überraschte. Seine Augen strahlten auch nicht diesen gewissen Triumph aus, wie damals. Etwas hatte sich bei ihm verändert. Was das genau war, konnte ich nicht sagen. Es liess mich jedoch erschaudern. "Weisst du, es hätte alles so einfach sein können. Aber natürlich konntet ihr die Finger von einander nicht lassen", fing Cole mit einer kritisierenden Stimme an. Dabei schwang eine gewisse Freude mit. "Ich würde dir ja gerne ein schlechtes Gewissen machen.. Leider verstehe ich das zu gut. So ging es mir auch mit ihr.."
Er nahm mir das Tuch aus meinem Mund. Wahrscheinlich erwartete er eine Antwort von mir.

Und natürlich begann er mal wieder von Kathy zu reden, so wie eigentlich jedes mal. Langsam ging er mir damit auf die Eier. "Sag mal, wie oft muss ich dir das denn noch sagen? Ich bin nicht schuld an ihrem Tod!", knurrte ich ihn durch zusammen gebissenen Zähnen an. Das laute, ironische Lachen ertönte aus seiner Kehle. Ich kannte dieses Lachen nur zu gut und es machte mir Sorgen.

"Du verstehst es immer noch nicht, was?!"
"Es sind zwei Jahre vergangen Cole. Zwei fucking Jahre! Werd erwachsen!", ich kniff meine Augen genervt zusammen. Was sollte das ganze? "Du bist ja so dämlich... Ich weiss bescheid."

"Was redest du verdammt nochmal?!"

Cole ballte seine Hände zu Fäusten, kam auf mich zu und schlug mir gegen meinen Kiefer. Mein Kopf taumelte nach hinten. Ich gab mein Bestes, um keinen Laut von mir zu geben. "Du Wichser willst dich einen loyalen Freund nennen? Du Bastard weisst doch noch nicht einmal, was Freundschaft ist!", er schlug mir erneut in mein Gesicht. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu stöhnen. Blut floss mir aus der Nase direkt über meine Lippen, die ich aus Reflex ableckte. Der metallige Geschmack breitete sich auf meiner Zunge aus, worüber ich das Gesicht verzog. "Was.." Cole gab mir noch nicht einmal die Zeit, den Satz auszusprechen, denn er unterbrach mich, indem er mir seine Pistole direkt an die Brust setzte. Ich zog die Luft ein. Ich wusste es.