Kapitel 19

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"Wie gehts ihm?" ich stellte meine Teetasse auf den Tresen und sah John an, der anfing zu nickten. "Es geht ihm besser. Das alles war einfach zu viel für ihn. Er kann es nicht aushalten, wenn er in einem kleinen Raum eingesperrt ist." erklärte mir dieser und setzte sich auf einen Stuhl. "Wie ist das eigentlich alles passiert?" fing er an.
Ich seufzte. Mein Kopf tut höllisch weh und ich bin müde. "Wir dachten, dass jemand in der Wohnung war. Meine Bücher waren total durcheinander und wir hörten Schritte." ein Klos bildete sich in meinem Hals, als ich daran dachte, dass jemand tatsächlich eingebrochen war. Wer würde sowas tun?
John schwieg, sah mich aber unsicher an. Ich wusste gleich, was er dachte. "Nein John. Sag mir nicht, dass du..-"
"Und was, wenn doch?" unterbrach er mich. "Cassie ist in Frankreich." verteidigte ich meine aller beste Freundin. "Und, wenn sie..-" "Nein ist sie nicht! Sie würde doch nicht einfach so herkommen, ohne mir bescheid zu geben!" meine Stimme wurde lauter.

"Was ist hier los?" Fredo kam in die Küche und sah uns misstrauisch an. Ich schluckte. "Nichts." antworteten John und ich gemeinsam und liefen beide sofort aus der Küche. Noch auffälliger ging es ja wohl nicht. Ich verdrehte darüber die Augen.

"Ich geh jetzt hoch und ruf Cassie an." knurrte ich verärgert und liess John im Flur stehen. Leises Fluchen war zu hören, bevor ich die Tür des Zimmers zumachte und mich aufs Bett warf.

JUSTIN POV

"Ey Bieber du musst heute den Abwasch..-" "Psst!" zischte ich leise und lauschte weiter. Meine Füsse waren auf einem Sessel und ich lag angelehnt auf meinem Lederstuhl. Währenddessen machte ich einpaar.. Ich nenne es jetzt einfach mal; Nachvorschungen.

"Alter, hörst du gerade Vic und Cassie beim Telefonat zu?!" Mike zog scharf die Luft ein. Ich schenkte ihm einen genervten Blick. Ja, ich bin ein Arschloch, ich weiss. Aber, wenn es gar nicht so schwer ist sich in das System von Cassies Handy zu hacken, warum nicht? Ich tu ja schliesslich nichts illegales. Okay, doch, aber das hat alles einen guten Grund!

Meine Freundin und mein Kumpel wurden in einen Aufzug praktisch eingesperrt. Das war kein Versehen oder irgendwelcher Defekt. Jemand hat den Aufzug manipuliert, das hat Flores genau überprüft und festgestellt.

"Ich vermisse dich." hörte ich Vicoria traurig sagen. Ich biss mir auf die Zunge um nicht durchzurdehen. Mike, der sich gerade neben mich gesetzt hat, beschloss anscheinend auch mitzuhören. Ich fühle mich scheisse, da ich meiner eigenen Freundin ja fast nachspioniere. Würde sie das wissen, dann will ich mir gar nicht erst vorstellen, was passieren würde.

"Ich dich auch." Cassandra seufzte.

"Hast du eigentlich von diesem Bombenanschlag in deiner Nähe gehört?" fragte Victoria leise. Ich spannte mich an. Sie wird doch wohl nicht etwa Cassandra von unserem Verdacht erzählen?!

"Fuck." flüsterte ich zu Mike, der sich unentschlossen überall im Raum umsah, nur nicht in meine Richtung. Wahrscheinlich war ihm klar, dass ich die nächst beste Gelegenheit suchen würde, um ihm eine reinzuhauen.

"Uhm" es entstand eine kurze Pause, "ich bin zwar in Frankreich, aber ich hab trotzdem nicht wirklich viel Ahnung von dieser Sprache. Woher sollte ich das wissen?"
"Du redest dort den ganzen Tag französisch." es klang so, als ob Victoria ihr Vorwürfe machen würde. Von Cassandra war ein leises kichern zu hören. Ich schüttelte darüber den Kopf. Ehrlich gesagt, fehlt mir Cas auch. Sie ist wie meine kleine Schwester. Trotzdem traue ich ihr nicht mehr so sehr wie früher. Vielleicht mache ich einen Fehler, aber Victorias Sicherheit und die Sicherheit meiner Kumpels geht vor!

"Du weisst doch, dass mich sowas nicht interessiert."
"Man, das ist ja das totale, typische Frauengespräch." Mike verdrehte die Augen. Vielleicht hatte er recht. Auch, wenn Cassandra etwas zu verheimlichen hätte, würde sie das sicher nicht Vic sagen, schon alleine deswegen, weil sie weiss, dass ich jeder Zeit mithören könnte oder sonst was. Da bin ich mir sicher.
Gerade, als ich den Laptop ausschalten wollte, erweckte Victorias sanfte Stimme meine Aufmerksamkeit.

"Justin ist in der letzten Zeit ziemlich nervös, deshalb..-"

"Was macht ihr hier?" Bruce kam in den Konferenzraum. Sofort schloss ich den Laptop, damit er nichts davon mitbekam.

"Nicht." antwortete ich knapp und wollte an ihm vorbei gehen, aber er packte mich an der Schulter, sodass ich stehen bleiben musste. Knurrend drehte ich mich zu ihm. "Was?"
"Was hast du gerade getan?" Bruce kniff die Augen zusammen.
"Der Kerl hat das Gespräch zwischen Vic und Cas angehört." antwortete Mike.

'Du Wichser.'

"Du hast was?! Bist du bescheuert? Vicky bringt dich um!"

Ehrlich gesagt, war mir das gerade völlig egal. Mir ging ihr letzer Satz einfach nicht aus dem Kopf. Ja, ich bin in der letzten Zeit oft nervös, wegen der ganzen Sache und manchmal ziemlich scheisse zu ihr. Ich mach das jedoch ganz sicher nicht absichtlich!

Was wollte sie noch sagen? Wollte sie eine Beziehungspause oder gar mich verlassen? Ungewollt stieg panik in mir auf und mein Herz schlug schneller. Nein, bloss nicht. Wenn sie mir das antut, dann weiss ich nicht, ob ich das alles aushalten könnte. Ein schauer lief mir über den Rücken und ich taumelte nach hinten. "Bieber?" Bruce sah mich mit verwirrt Blick an. "Ich muss jetzt sofort zu Victoria." antwortete ich kühl und lief an ihm vorbei. Bevor ich aber ganz verschwand, blieb ich stehen und sah warnend zu Bruce. "Du wirst ihr nichts von vorhin sagen, verstanden?"

VICTORIA POV

Als Justin ins Zimmer kam, stieg meine nervosität. Zum ersten mal seit langem, machte mich seine Nähe unsicher. So gut es ging, setzte ich mir ein Lächeln auf und beobachtete ihn, wie er mit schnellen Schritten auf mich zu ging. "Ich muss mit dir reden." blubberte es aus mir heraus.

Justins Augen weiteten sich. Angst huschte über diese. "Hör zu Babe, ich weiss ich bin ziemlich scheisse im Moment. Ich werde mich bessern, wirklich."
Perplext sah ich ihn an. "Was?!" Woher hat er jetzt diesen Gedanken?

"Ja, mir ist klar geworden, dass ich nicht immer so mit dir umgehen kann. Du erträgst all meine Launen und nimmst mich so, wie ich bin. Ich liebe dich." er strich mit seiner Hand über meine Wange.
Ich lächelte. "Zwar bist du ein Arschloch, aber ich werde dich immer lieben." ich kicherte und umarmte ihn. Er seufzte. Leicht drückte ich ihn von mir. "Alles okay?"
"Ja. Ja klar." er lachte unbeschwert.
"Justin, ich.." ohne meinen Satz zu beenden, nahm ich meine Handtasche vom Boden. Mit zittrigen Händen kramte ich die schwarze Schachtel heraus. Justin zog fragend die Augenbrauen zusammen.
Ich schluckte und räusperte mich, bevor ich anfing zu sprechen.
"Du bist ziemlich.. naja.." ich suchte nach dem passendem Wort, "angepisst, wegen deiner Uhr."

Justin leckte sich über die Lippen und nahm die Schachtel, die ich ihm entgegenstreckte, an. Mit schnellen Bewegungen packte er mein Geschenk für ihn aus.

Ich hoffte einfach nur, dass das ganze nicht so peinlich endet.

Als er den Gegenstand, der sich darin befand, erblickte, sah er mich mit glänzenden Augen an. "Ich hab leider keine Ahnung, welche Uhren du magst und nun ja, ich wollte dir einfach eine Freude machen. Es ist zwar nicht eine goldene, aber..." er unterbrach mich, indem er seine weichen Lippen auf meine drückte.
"Danke." hauchte er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Seine caramellbraunen Augen gläntzten mich ungläubig und glücklich an.
"Gefällt sie dir?"
Justin nahm die silberne Uhr aus der Schachtel und zog sie gleich an. Immer wieder betrachtete er sein Handgelenk mit einem breiten Grinsen. "Sie ist perfekt, genauso wie du." schwärmte er wie ein kleines Kind, welches gerade Geburtstag hat. Er sah so niedlich aus!

Ich kicherte über seinen Gesichtsausdruck

Er nahm meinen Kopf in seine Hände und küsste mein ganzes Gesicht. "Ich liebe dich Baby."

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt