Kapitel 23

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VICTORIA POV

"Bist du immer noch böse?", Justin schlang seine Arme von hinten um mich. Ich sagte nichts, stattdessen nahm ich seine Arme weg und holte meine Jacke aus dem Schrank.

"Wo willst du hin? Wir waren gerade erst bei Jason."
"Weg.", brummte ich genervt und zog mir dann sie Jacke an. Ich begegnete Justins verwirrten Blick.
"Du kannst doch nicht einfach gehen. Das geht nicht."
"Na dann, pass mal auf. Ich darf ja wohl selber entscheiden, wann und wo ich hin gehe.", ich sah auf meine Uhr und nahm dann den Autoschlüssel.
Justin hielt mich am Handgelenk fest, als ich aus dem Zimmer laufen wollte.

Ich war nicht wütend, eher enttäuscht. Justin kann sagen, was er will, ich kann die Worte nicht vergessen, die er Jason an den Kopf geworfen hat. Hätte er das nicht getan, wäre Jason nicht im Krankenhaus. Ein schauer lief mir über den Rücken, als mir jedoch bewusst wurde, dass ich auch Schuld bin. Wäre ich nicht bei Jeremy geblieben, wäre Justin nicht so ausgerastet. Das ganze war ein grosses Missverständnis.

Ich drehte mich zu Justin, der mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte. "Ich will in meine Wohnung.", versuchte ich ruhig zu erklären. Ich brauchte Ruhe. Seit gestern hab ich nicht richtig gegessen oder geschlafen. Mein Kopf pocht schon förmlich wegen des Schlafmangels. Ich fühlte mich so, als hätte ich einen richtig schlimmen Kater.

"Warum?"
"Einfach.", antwortete ich knapp und entzog ihm meine Hand. In seinen Augen sah ich deutliche Besorgung.
Er nickte zu meiner Verwunderung nur und presste seine Lippen aufeinander. Ich dachte, er würde mich nicht gehen lassen, aber er tat es, wofür ich ihm dankbar war. Vielleicht wäre es zu einem Streit gekommen, wer weiss. In diesem Zustand traue ich mir alles zu.

Seufzend öffnete ich die Zimmertür und lief die Treppen runter direkt nach draussen.

-

Mit langsamen Schritten kam ich in meine Wohnung und schloss die Tür hinter mich. Meinen Schlüssel legte ich auf den Tisch im Wohnzimmer und meine Tasche, genauso wie meine Jacke und Schuhe, liess ich auf dem Boden liegen.

Ich tapste in mein Zimmer. Die Wohnung ist so still ohne Cassies hohe, laute Stimme und ihr lautes Gelache und Gekicher. Seufzend plumpste ich auf mein Bett und schloss die Augen, um die Ruhe zu geniessen.

Ich vermisse meine beste Freundin einfach. Ich vermisse es, mit jemanden zu reden, wenn es mir schlecht geht.
Versteht mich nicht falsch, ich mag die Jungs und Justin ist immer für mich da. Rose ist mir auch schon ans Herz gewachsen. Vorallem, weil sie mir gestanden hat, dass sie in Bruce schon seit über einem Jahr verknallt ist, was ich echt toll finde, Bruce ist ein klasse Typ und man kann immer auf ihn zählen. Aber meine beste Freundin kann keiner ersetzen.
Ich beschloss nicht mehr über die alltags Probleme nachzudenken, sondern einfach den verpassten Schlaf nachzuholen. Ich streckte automatisch meine Hand auf die andere Seite des Bettes, die jedoch kalt und leer war. Es war komisch ohne ihm im Bett zu liegen, aber ich brauchte einfach mal Zeit für mich.

Ein klirrendes Geräusch, wahrscheinlich aus der Küche, liess mich aufschrecken. Ich sass kerzengerade auf dem Bett und sah mich um.
Schon wieder ertönte ein komisches Geräusch. Mein Herz fing an zu rasen, meine Hände schwitzten.
Ich rieb mir meine verschlafenen Augen und stand auf. Mit zittrigen Händen öffnete ich leise die Komode, die gegenüber von meinem Bett war.

Wahrscheinlich ist es übertrieben, trotzdem fühlte ich mich wohler mit der Pistole, die mir Justin mal gegeben hat. Er hat gesagt, ich darf es nur im Notfall benutzen. Und ganz ehrlich, ich bin alleine in einer Wohnung, Geräusche sind zu hören, also wenn das kein Notfall ist...

Moment, hab ich überhaupt die Tür abgeschlossen?

Ich durchsuchte die Taschen meiner Trainerhosen, in der Hoffnung mein Handy zu finden, als mir klar wurde, dass meine Tasche, sowie auch mein Handy im Wohnzimmer waren.

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt