Kapitel 25

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"Ejj, ihr faulen Säcke, nicht schlapp machen!"
"Halt dein beschissenes Maul, Parker!", schrie Justin Jason an, während er, genauso wie ich und Jake, in der Sporthalle in einer acht herumrannte.
Nach drei Tagen wurde Jason entlassen, musste sich jedoch schonen und Sport darf er auf keinen Fall machen, für mindestens zwei Wochen. Natürlich freut er sich darüber und geniesst es uns dabei zuzusehen, wie wir unzählige Male in einer Acht um die Pfosten, die Mrs Hope aufgestellt hat, rennen. Wir mussten ja schliesslich noch eine schöne Runde nachsitzen, was ich fast vergessen hätte, hätte mich Jake nicht daran erinnert. Er schreibt sich die Sachen immer alle in seine Agenda ein, wie ein vorbildlicher Schüler dies immer tut.

"Wie lange noch?", fragte ich ausser Puste und fing an zu laufen, da mir die Energie zum weiter rennen einfach fehlte. Hope schenkte mir einen Blick, der soviel hiess wie 'du-hast-keinen-Recht-zu-laufen'. Ich verdrehte die Augen und fing an weiter zu joggen. Ich fühlte mich wirklich gefoltert, da ich sowieso ein ziemlicher Sportmuffel bin. Klar, manchmal tanze ich, gehe Joggen oder mir Jake zum Boxen - was aber wirklich sehr, sehr selten, fast nie, vorkam, da ich es einfach bevorzuge, Zuhause zu sein, mich ins Bett zu verkriechen, mit einer Tafel Schokolade oder Chips, und einfach zu lesen.

"Vierzehn Minuten", verkündete sie und hob herausfordernd eine Augenbraue. "Was? Soll das heissen, wir rennen erst seit fünf Minuten?!", ich blieb wieder stehen. Das kann doch nicht wahr sein! Sie lügt!
"Victoria, lass es gut sein", Justin nahm meine Hand und zog mich, damit ich weiter rannte.
Warum liess ausgerechnet er sich das gefallen?!
"Ach Vicky, heul nicht!" Jason lachte mich aus. Er lachte mich tatsächlich aus!

Ich sah ihn vernichtend an. Na er hat leicht reden. Ich könnte wetten, dass er es nicht einmal zwanzig Sekunden aushalten würde! Jason zwinkerte mir nur amüsiert zu und lehnte sich an die Wand. Dann öffnete er seinen Schokoriegel und fing an ihn zu essen. Dabei sah er mich provozierend an. Oh ja, er wusste, wie sehr ich Snickers liebe.
"Das kriegst du zurück!", jammerte ich und nahm meinen Blick schweren herzens von ihm. Jase brach in schalendes Gelächter aus, genauso wie Jake.
"Victoria, extra Runde für Sie."
"Aber ich..", sofort verstummte ich und sagte nichts mehr. Ich hasse diese Lehrerin.
-
"Also, ich finde, wir sollten jetzt etwas gesundes essen. Ich meine, wenn wir schon so viel Sport gemacht haben..", Jake sah zufrieden aus.
"Kauf dir doch gleich einen Proteinshake", Justin verdrehte die Augen. Ich ignorierte seine überaus schlechte laune und konzentrierte mich auf meinen besten Freund, der mich fragend musterte. Ich zuckte mit den Schultern.

Mein Blick glitt über die plaudernden Menschen in der Cafeteria und sofort stach mir Jeremy ins Auge. Besser gesagt, Jeremy und Julie. Sie unterhielten sich, aber es sah nicht so aus, als ob es eine ruhige, erwachsenen Unterhaltung war. Nein, es sah eher so aus, als würden sie sich streiten. Ich spürte, wie sich Justins Hand anspannte, genauso wie sein ganzer Körper, als er meine Hand noch fester umklammerte. "Was tut Hudson mit dieser Schlampe?"
"Sie ist keine Schlampe."
Ich hatte keine Ahnung, warum ich sie in Schutz vor Justins zu grossen Mundwerk nahm. Jake sah mich an, als wären mir drei Köpfe gewachsen.
"Ich geh zu ihnen."
"Einen fucking Teufel wirst du tun", knurrte Justin und knirschte mit den Zähnen, während er die beiden weiter beobachtete. Jeremy war ihm schon immer ein Dorn im Auge, egal, ob sie nun offiziellen 'Frieden' hatten, oder nicht. Justin wird ihn nie leiden könen, er erträgt ihn nur wegen mir und Jake. Schliesslich ist Jeremy unser bester Freund, denke ich..
"Hast du ihm etwa tatsächlich geraten, ihr eine Chance zu geben?", fragte Jason und verzog sein Gesicht, als wir uns auf einen leeren Tisch setzten mit dem Essen auf den Tablett, welches jeder einzelne vor sich auf den Tisch stellte.
"Du hast was getan?!", kam es von einer schrillen, aufgebrachten Stimme gleichzeitig, wie von Justin.
"Cassie, wie schön", sagte Justin schliesslich bitter und sah sie abschätzend an. "Bieber.", sie wirkte kalt, so wie er. Seitdem sie hier ist, behandelt er sie fast wie Luft und wenn nicht, dann gibt er humorlose Kommentare von sich. Er denkt ernsthaft, dass sie für diese Bomben zuständig war. Das ist doch schwachsinn!

Jason lächelte ihr nur zu und Jake hob die Hand zur Begrüssung. Als sie neben mir Platz nahm, ballte Justin seine Hände zu Fäusten. Ich bemerkte dies sofort und schlang eine Hand um seine Faust. Er entspannte sich etwas und schenkte mir einen warmen Blick.

"Also, du hast was getan?", fing Justin erneut an. Ich seufzte. "Sie tat mir eben leid."
"Du bist so dämlich, wenn du denkst, dass es ihr wirklich nur um Hudson geht."
Ich kniff die Augen zusammen, bevor ich jedoch antworten konnte, lenkte Jason absichtlich die Aufmerksamkeit auf ihn. "Jetzt mal ehrlich Cas, sind deine Naturhaare rot oder hast du sie dir immer gefärbt? Und diese krassen Locken, sind die echt?"

Oh nein, nicht schon wieder...

"Jason, das fragt man eine Frau nicht!", tadelte Jake flüsternd und schlug ihm auf den Hinterkopf.
Cassies Augen verdunkelten sich noch mehr und ihr Kopf wurde rot. "Das geht keinen etwas an", dann stand sie auf, umarmte mich und machte einen beleidigten Abgang, wie immer, wenn es um ihre Haarfarbe ging. Das war nicht das erste mal, dass sie jemand soetwas fragte. Es überraschte mich allerdings, dass sie nicht so durchgedreht ist, wie die anderen Male und Jason den Kopf umgedreht hat, so wie ich es vermutet habe. Jake prustete los. "Hä? Was jetzt? War das nun ein Ja oder ein Nein?"
"Tja, ich glaube, das wird ein unlösbares Rätsel bleiben", antwortete Nick gelassen, als er uns Gesellschaft leistete. "Nick" gab ich trocken von mir. Justins Augen verengten sich. "Ich will dich hier nicht sehen. Geh mir aus den Augen."
"Was?", Nick sah sichtlich perplext aus. "Verschwinde." "Hör auf damit, du gehst eindeutig zu weit, Jus."
"Halt du dich da raus", befahl er mir barsch und sah Nick während dessen auffordernd an. "Kann mir mal einer sagen, was los ist?", Nick sah mich an. Ich schloss meine Augen, um dich den Verstand zu verlieren. Der Junge macht mich wahnsinnig. "Justin..-"
"Nein. Du bist sowieso zu naiv, um das verstehn'. Misch dich da nicht ein."
"Ach, zuerst dämlich, dann naiv. Interessant", die Luft wurde immer dicker und wir beide funkelten uns böse an.
"Könntet ihr beide mal aufhören euch erneut zu streiten und einfach zu dem Teil vorspulen, indem ihr übereinander herfällt und euch versöhnt? Das hält doch kein Mensch mehr länger aus", brummte Jason dazwischen und massierte sich die Schläfen. Ich sah Justins Mundwinkel nach oben zucken, bevor er mich rasch auf den Mund küsste und dann eine Augenbraue hob, als er zu Nick sah.
Bevor jemand noch etwas sagen konnte, klingelte es zur nächsten Stunde.
Wenigstens konnte eine weitere Diskussion, die ziemlich blutig enden könnte - da war ich mir sicher, unterbrochen werden. Zumindest für die nächsten Stunden. Hoffen wir mal, dass das auch so bleibt..

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt