Kapitel 46

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Info:
Bad Jay neigt sich dem Ende zu. Wie viele Kapitel noch kommen, kann ich nicht genau sagen, aber es wird nicht mehr allzu lange dauern, nur damit ihr bescheid wisst :) - mehr als 10 werden es sehr wahrscheinlich nicht mehr.

Ps. What do you mean hat mich umgehauen. Ich liebe es! Was sagt ihr zu dem Song?

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"Du hast was?! Bist du bescheuert?! Wie hast du das überhaupt gemacht verdammt?", schrie ich Justin an. Meine Hände fuchtelten wild in der Luft herum. Wie konnte er sowas tun? Wie konnte er mich schon wieder anlügen?
"John hat seine Haare mit meinen vertauscht. Um noch mehr sicher zu gehen, haben wir deine mit Roses vertauscht."

John?! John hat tatsächlich mitgemacht? Ich fasse es nicht!
"Ihr seid unglaublich! Was habt ihr euch dabei gedacht? Wie konnte John sowas nur tun?!"
"Ich hab ihn gezwungen.."
"Nein, hat er nicht", wurde Justin unterbrochen, als John in den Raum kam.
Mein Blick glitt zu John, den ich mit zusammen gekniffenen Augen musterte. Er räusperte dich auffällig laut und schob die Hände in seine Hosentaschen, seufzte dann und zeigte mit einem Kopfnicken auf Justin.
"Der da ist völlig fertig mit den Nerven. Ich wollte ihm helfen."
"Und da belügst du mich?", meine Stimme war ein einziges Krächzen vor Wut.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht schreiend davon zu rennen. Was hatten sie sich dabei gedacht? Wie konnten sie das nur tun?
Ich drehte mich wortlos um. Ich wollte nicht mehr hören, was sie mir zu sagen hatten.

"Warte!"

Warten? Auf was? Auf ein Wunder?

"Laut dem Test sind Rose und ich Geschwister. Ist das nicht irgendwie komisch?"

Johns Worte wiederholten sich immer wieder in meinen Gedanken. Ich blieb wie erstarrt stehen.
Meine Hand umfasste die Türklinke so stark, dass meine Fingerknöchel weiss wurden. Ich atmete einige Male ein und aus. Meine Augen schlossen sich, als mir die letzten Ereignisse in den Sinn kamen. Wie ein schneller Trailer spielte sich alles vor meinen Augen ab.
War er wirklich mein Dad?
War Justin mein Bruder?
War überhaupt etwas echt in meinem Leben? Oder alles nur vorgespielt und falsch?
Lügen über Lügen sammelten sich an. Ich wusste nicht einmal, was echt war und was nicht.
Ich drehte mich um, sah direkt in Johns prüfenden Blick und atmete aus.
"Was willst du mir damit sagen?", ich wusste nicht, was ich sonst erwidern sollte. Das alles war verwirrend.
"Victoria, sieh der Tatsache ins Gesicht. Ihr wurdet beide komplett verarscht. Dieser Mann ist nicht.."
"Stop! Hör auf damit!", schrie ich laut dazwischen. "Wag es nicht sowas zu sagen! Du kennst ihn nicht! Es ist mein Dad!"
"Nein Victoria er ist ni.."
"Macht es euch Spass? Macht es euch Spass mich anzulügen? Mir wehzutun?", fragte ich. Sie lügten mich an. Beide.
Mein Dad war vo vielen Jahren verschwunden. Ich dachte er wäre tot. Er hat mir immer so gefehlt. An den Elternabenden, in der Schule, war ich immer diejenige, die alleine mit ihrer Mom war. Jeder hatte einen Dad, jeder konnte auf seinen Dad zählen. Nur ich, ich hatte keinen. Tag für Tag musste ich versuchen damit klar zu kommen, ohne ihn aufzuwachsen, weil er mich verlassen hat. Und jetzt, wo er endlich da war, wollte Justin es kaputt machen! Er wollte ihn mir tatsächlich wegnehmen, mich verarschen!
"Ihr lügt! Ihr habt das nicht getan! Ihr habt die Proben nicht vertauscht, verdammt!", schrie ich weiter und nahm die leere Bierflasche, die auf dem Glastisch stand und schmiss sie gegen die Wand. Die Flasche ging Kaputt und die kleinen grünen Glassplitter flogen im Raum herum. Ich nahm erneut nach einer Bierflasche. Diese war allerdings voll. Kurzerhand beschloss ich sie einfach auszutrinken. Ich leerte die Flasche in einem Zug und schmiss sie dann auf den Boden.

"Victoria, bitte beruhig dich. Ich weiss, dass du gerade durcheinander bist aber.."
"Verfickte Scheisse red nicht so mit mir, als wäre ich psychisch krank!", schrie ich John wütend an. Dass er überhaupt die Nerven hat, so mit mir zu reden!

Justin kam auf mich zu. "Fass mich nicht an verdammt!", ich wich seinen Berührungen aus.
Er verzog sein Gesicht. "Tu mir das nicht an, bitte", flehte er mich an. Das konnte er doch nicht ernst meinen!
"Du bist doch komplett bescheuert!" Ich stiess einen lauten Schrei aus. Meine Wange spürte eine kleine, heisse Träne, die ihren Weg nach unten zu meinen Lippen fand. Ein salziger Nachgeschmack breitete sich auf meiner Zunge aus. Ich fing an zu schluchzen. Als Justin meine Träne sah, zog er mich mit starker Kraft zu ihn. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Seine Lippen berührten meine Stirn, während ich meine Augen schloss und mich der tiefen Trauer hingab, die sich wie ein schwarzes Loch über mich breit machte.

JUSTIN POV

Sie schlief schon eine Weile in meinen Armen. Ich sah sie einfach an. Nach ihrem Wutausbruch brach sie zusammen und ich war fix und fertig mit den Nerven. Wie viel Schmerz kann ein Mensch bloss ertragen, bevor er nicht endgültig daran zerbrach?
Victoria hat so viel erlebt. Die meisten Sachen waren negativ. Das alles nur wegen mir.
Ich machte mir noch grössere Vorwürfe als früher, weil ich so selbstsüchtig bin und sie nicht in Ruhe lassen konnte. Ich konnte mich nicht von ihr trennen. Dafür liebte ich sie zu sehr. Irgendwann mal würde uns das beide noch kaputter machen, als wir es schon waren. Das wussten wir beide zu gut. Trotzdem konnten wir nicht ohne einander. Egal, wie oft wir uns stritten, wie oft wir uns für kurze Momente gegenseitig hassten und egal wie viele schlimme Dinge passierten, wir kamen immer und immer wieder zusammen. Es machte mir schon fast angst, dass wir nicht ohne einander konnten. Aber es machte mir noch viel mehr angst, dass ich ohne sie nicht konnte. Ich konnte ohne sie nicht klar denken. Denn da war immer sie in meinem Kopf. Es war unwichtig, um was es ging. Immer war sie es, die mir den Verstand raubte. Bevor ich etwas tat, dachte ich zuerst nach, ob sie damit ein Problem hätte, oder damit einverstanden war. Es war fast schon krank. Ich wusste nicht einmal, ob das überhaupt noch Liebe, oder eine Krankheit war, die ich verspürte, wenn es um sie ging.

VICTORIA POV

Meine Augen suchten nach Justin, den ich in seinem Zimmer nicht finden konnte. Er war weg.
Meine Augen fühlten sich angeschwollen an. Sie brannten, sodass ich sie nicht einmal richtig öffnen konnte. Ich sah etwas verschwommen, weshalb ich meine Augen anfing zu reiben. Die Wimperntusche an meinen Wimpern ist hart geworden und fühlte sich etwas ecklig an. Wahrscheinlich war ich um den Augen ganz schwarz von der Tusche. Mein Gesicht verzog sich schmerzhaft, als ich mich langsam vom Bett hob, um ins Badezimmer zu gelangen. Meine Beine, sowie meine Arme und mein Rücken, taten weh. Mein Körper fühlte sich schwer an und mein Kopf brummte. Ich hatte das Gefühl, mich hätte ein Lastwagen überfahren.
Als ich das Bad erreichte, wagte ich einen Blick in den vernebelten Spiegel. Justin hatte geduscht. Das konnte ich daran erkennen, dass es ziemlich stickig war, seine schmutzigen Klamotten auf dem Boden lagen und sein weisses Handtuch unordentlich auf dem Wäschekorb lag. Ich seufzte über seine unordentlichkeit, während meine Finger versuchten die schwarzen Spuren um meinen Augen zu entfernen. Als es mir nicht gelang, gab ich es einfach auf. Stattdessen stützte ich mich einfach an den Waschbeckenrand und sah in meine verschlafenen Augen, die vor trauer glänzten, so kam es mir vor.

'Er ist nicht dein Dad', mischte sich mein Unterbewusstsein in meine Gedanken. Ich schreckte darüber zurück und zog scharf die Luft ein. Was dachte ich da?

Tränen drohten mir hochzukommen, ich schluckte sie runter.
So konnte das alles nicht mehr weiter gehen. Ich musste dem ganzen ein Ende setzen.
Es gab nur eine einzige Person, die mir jetzt helfen konnte, die Wahrheit rauszufinden. Meine Mom.

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt