Der nasse Waldboden unter unseren Füßen gibt nach, versenkt unsere Schuhe leicht im Schlamm. Die Luft ist unglaublich feucht, auch hier, geschützt unter den großen Bäumen. Der Wind hat keinesfalls nachgelassen, rauscht laut durch das Laub. Er wird eher stärker mit jedem Schritt den wir gehen, dem Meer immer näher kommend. Er bläst durch unsere kurzen Haare, kühlt unsere Kopfhaut ab, weht die Kleidung fest an unseren Körper. Die Wurzeln am Wegesrand sind unglaublich rutschig, immer wieder stolpere ich über diese, klammere mich dabei an Tills Jacke. Und jedes Mal dreht er sich zu mir um, lächelt mich an und bleibt stehen, bis ich die verlorene Kontrolle über meinen Körper zurückgewonnen habe. Mit meiner rechten Hand umklammere ich jeden Moment meine Kamera, schütze sie vor meiner Ungeschicklichkeit. Sie bedeutet mir viel, unfassbar viel. Sie hat schon unzählige Momente meines Lebens aufgenommen, hat Zugang zu so vielen Erlebnissen, speichert sie ab. Und ich habe durch sie jeder Zeit die Möglichkeit abzutauchen. Abzutauchen in wunderschöne Erinnerungen, in Zeiten, die teils schon so lange zurückliegen, dass mein Gedächtnis das Bild nur noch sehr unscharf wahrnimmt. Die Qualität der Fotos ändert sich nie. Das ist das, was ich daran so zu schätzen gelernt habe. Man muss nur diese erste Schwierigkeit überwinden, ein gutes Foto schießen, dann bleibt es, wenn man das möchte, für die Ewigkeit. Für mich bedeutet Fotografieren Ruhe und das Leben zu schätzen, alles wahrzunehmen. Ich entdecke die unwirklichsten, besondersten Momente dabei. Eine kleine Biene auf einer Blüte, die mir sonst nie aufgefallen wäre. Das ehrliche Lächeln eines Freundes, das so schnell verschwindet, dass es mein Kopf nie für immer hätte speichern können. Till sieht das ähnlich, das weiß ich. Auch wenn ich ihn noch nie mit einer Kamera in der Hand gesehen habe, weiß ich, wie viel Wert er auf ausgedruckte Bilder legt, auf gutes Fotopapier und auf die Aufbewahrung der Momentaufnahmen. Der Pfad wird breiter, öffnet sich, lässt uns einen Blick aufs Meer erhaschen bevor wir in die Dünen abtauchen. Dort, wo der erdige Weg in weichen Sand übergeht. Frei und offen. Der Strand erstreckt sich nun vor unseren Füßen, unsere Blicke auf den wilden Atlantik gerichtet. Nebeneinander, einige Zentimeter nur zwischen uns, stehen wir nun am Rand der Dünen. Der Wind hier weht stärker, bläst uns entgegen, übt so starken Druck auf uns aus. Ich spüre eine Hand, die vorsichtig nach meiner tastet. Kaum berühren sich unsere Körper, verschränkt Till auch schon seine Finger mit den meinen, lässt unsere verbundenen Hände zwischen uns baumeln. Mir schießt die Röte ins Gesicht, mein Herz pocht laut und entschlossen in meiner Brust, bringt mein Blut zum kochen. Meine Gänsehaut verstärkt sich, zeichnet sich deutlich erkennbar auf meinen Armen ab. Es ist so spontan und ungeplant, hat mich ohne Vorwarnung erwischt. Wir sind hier alleine, geschützt vor den Augen unserer Freunde, was uns beide die Unsicherheiten vergessen lässt. Hier sind wir wieder in unserer eigenen Welt, können uns unseren Gefühlen leichter hingeben. Hier gibt es nur Martha, Till, Sand und Wasser. Ich wende meinen Blick vom Meer ab, sehe zu ihm auf. Gedankenverloren starrt er auf die bewegte See, klammert sich an meine Hand. Ich nähere mich ihm, verkleinere den Abstand zwischen uns. Nur ganz knapp berühren sich unsere Schultern nicht. Und doch kann ich seine so beruhigende Wärme spüren, die sich von seiner Haut auf meine überträgt, mich all die Kälte um uns vergessen lässt. Sanft drücke ich seine Hand, gehe langsam auf das Ufer zu. Die Seebrise hinterlässt ein feuchtes Gefühl auf meinem Gesicht, ich kann das Salz auf meinen Lippen schmecken, das mich an die unzähligen Tage der letzten Wochen am Meer erinnert. Vor meinem inneren Auge baut sich die Szenerie auf: Meine Entschuldigung und die darauffolgende Umarmung, die vielen Wasserschlachten, mein Surfausflug alleine mit Till. Das Grinsen auf meinem Gesicht wird breiter, strahlender, lässt meine aufgestauten Glücksgefühle in meiner Brust entkommen, die mich nun umgeben. Und ihn auch. Unsere Schritte werden schneller, die Haare wehen noch fester im Wind, wir beginnen Hand in Hand auf das Wasser zu zu laufen. Der noch immer andauernde Nieselregen nässt seine lockigen Haare immer mehr, lässt sie sich kräuseln. Ein ganz neuer Anblick, so ungewohnt, so unschuldig. Die Wellen bäumen sich vor uns auf, hoch in die Luft, kippen dann über und krachen mit einer Wucht zurück in den Ozean, hinterlassen nur weißen Schaum. So unruhig habe ich das Meer noch nie erlebt, so gewaltig, so unberechenbar. So wunderschön und besonders. Ich bleibe stehen, bewundere den Anblick. Ein einzigartiger Augenblick, der mich meine Kamera zücken lässt. Und dazu muss ich leider auch Tills Hand loslassen, die meiner, noch wie magnetisch von mir angezogen, folgt. Ich gehe auf die Knie, suche nach dem perfekten Winkel für die Aufnahme, drücke etliche Male auf den runden Knopf, erhebe mich wieder, strahle den jungen Mann neben mir an. „Das ist so unglaublich schön. Ich war noch nie bei schlechtem Wetter am Strand." „Mhm", erwidert er nur, legt mir dann eine schmale, durchnässte Strähne aus der Stirn und lächelt mich an. Und wieder löst seine Berührung ein Feuerwerk in mir aus, eine Welle an Gefühlen, gewaltiger als jene, die vor uns entstehen. Sein Zeigefinger streicht meine Schläfe entlang, an meinem Ohr vorbei und fährt schließlich den kantigen Unterkiefer nach, bevor er die Verbindung trennt. Er bückt sich, zieht sich Schuhe und Socken aus, wirft sie etwas entfernt in den feuchten Sand. Überrascht sehe ich ihn an. „Na was ist? Komm schon!" Seine Stimme ist deutlich lauter als sonst, kämpft gegen den Lärm der kräftigen Wellen an. „Du spinnst doch!", meine ich nur, löse dann auch herzlich lachend meine Füße aus den Schuhen, renne die letzten Meter ins Wasser. Ich beginne zu frösteln, als das kalte Meerwasser meine Beine bis zu den Knöcheln umgibt, ziehe die warmen Pulloverärmel fest über die kleinen Hände. Auch Till ist jetzt neben mir angekommen, die Hose leicht hochgekrempelt, vereinzelte Wassertropfen auf der Stirn. Der Sportler grinst, legt seinen Arm fest um mich. Seine linke Hand ruht auf meinem Hüftknochen und er zieht mich noch weiter an sich. So nah, dass uns das Laufen schwerfällt, wir taumelnd Schritt für Schritt im niedrigen Wasser spazieren. Bis die nächste Welle sich mit Schwung dem Strand nähert, meine Hose bis zu den Knien nässt und ich einen erschreckten Schrei von mir gebe. Till lacht nur, läuft dann alleine weiter. Rückwärts und betrachtet mich dabei die ganze Zeit. Die nasse Jeans saugt die kalte Brise förmlich auf, meine Beine sind eiskalt. Aber ein Blick in sein freudestrahlendes Gesicht genügt, um jede Kälte zu verdrängen, um mein Herz zu erwärmen. Fröhlich lachend laufe ich wieder auf ihn zu, deutlich schneller, als er mir rückwärts laufend entkommen könnte. Ich werfe meine Arme um seinen Hals, hindere ihn daran sich weiter zu entfernen. „Hiergeblieben", sage ich nur neckisch grinsend, bemerke erst einen kurzen Moment später, wie nah wir uns dadurch gekommen sind. Mein Gesicht nur knapp vor seinem, unsere Nasenspitzen berühren sich sanft bevor ich meinen Kopf leicht schieflege. Mein Blick in seinem verankert. Er gibt mir keine Möglichkeit zu entkommen, keine Chance auszuweichen. Es wäre sowieso das letzte, was ich will. Ich will ihn. Nur ihn. Seine Nähe, seine Berührungen, seine Stimme und seine so perfekten Küsse. In seinem Blick erkenne ich Fragen. Fragen, die ihn beschäftigen. Was tun wir hier? Warum passiert das immer wieder? Woher kommt diese enorme Anziehungskraft? Meine Antwort darauf lautet: Liebe. Bedingungslose Liebe. Grenzenlose Liebe. Seine große Hand legt sich in meinen Nacken, spielt mit den feinen, kurzen Haaren dort. Er zieht leicht daran, was mich grinsen lässt. Und er kommt mir noch näher, seine Wange an meiner. Zwei glühende Pole, die sich berühren, die sich verbinden, sich nie wieder trennen wollen. Sein Atem in meinen Haaren, auf meiner Schulter, an meinem Hals. Seine zweite Hand nimmt wieder den Platz an der Hüfte ein, geht diesmal etwas tiefer, bleibt unter dem Knochen liegen. Mein Atem rasend schnell, stößt stark und unregelmäßig gegen sein linkes Ohr. Die weichen, so unvergleichbaren Lippen berühren die zarte Haut meiner Wange, bleiben liegen für eine Ewigkeit. Meine Finger wandern gleichzeitig in seine Haare, fahren seine Kopfhaut entlang, ziehen ihn näher an mich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Auch nicht mit ihm. Diese Verbundenheit, das Vertrauen und die Sehnsucht nach dem anderen. Diese Berührung, dieser Moment ist intimer als alles andere. Es ist so sanft, so zärtlich. Wir spüren uns gegenseitig, nehmen alles wahr, jedes Härchen in seinem Gesicht, jede Wimper, die die Haut des anderen streicht. Wir leben. Vollkommenheit. Wir sind da. Verbundenheit. Das Rauschen des wilden Meeres in unseren Ohren, der Wind in unseren Haaren und an unseren Kleidern, der Regen im Gesicht. Langsam, unglaublich langsam löst er sich von mir. Seine Wange nicht mehr an meiner, seine eine Hand nicht mehr an meinem Nacken. Die Zweite bleibt unter meinem Hüftknochen liegen. Getrennt von dem dicken Stoff des Pullis ist diese Berührung allerdings schwacher, nicht so intensiv wie die anderen. Meine Arme fallen neben meinen Körper. Nur seine Augen sehen mich noch immer tief an. So liebevoll und vertraut, so bekannt. Ozeanblau, ganz klar, ganz leicht gesprenkelt mit Tupfen von hellem Braun. Sie wirken so endlos, so riesig und tief wie das Meer. Sein Blick senkt sich. Er trennt dadurch die letzte intimere Berührung unserer Körper und in mir wächst der sehnliche Wunsch ihn wieder an mich zu ziehen, ihn nah bei mir zu fühlen. Das sanfte, weiche Lächeln auf seinem Gesicht verzieht sich zu einem süffisanten Grinsen, dann sieht er mich wieder an. Ich lege den Kopf schief, fragend schaue ich ihn an. „Sag mal, woher hast du eigentlich diesen Pulli?" Ich sehe an mir herab. Der dunkelblaue Stoff wirkt so bekannt, so vertraut. Tills Hoodie. Ohne darauf zu achten habe ich mir heute morgen seinen Pullover angezogen, stehe jetzt darin direkt vor ihm. Mir bleibt keine Zeit für eine Ausrede, keine Zeit um zu flüchten. „Den...den hab ich mir mal gekauft", erwidere ich selbstsicher und hoffentlich einigermaßen überzeugend. Dabei ist es für mich völlig irrelevant, dass er sein eigenes Kleidungsstück längst erkannt hat und keine Lüge mir weiterhelfen wird, es keine Möglichkeit gibt, mich ohne ein Schamgefühl aus der peinlichen Situation entkommen zu lassen. „Ach echt?" Das neckische Grinsen wird noch breiter, leicht kneift er die Augen zusammen. Seine muskulösen Arme verschränkt er vor der Brust. Bei seinem Anblick muss ich lachen, herzlich und unbeschwert. „Spinner", rufe ich ihm zu, lasse ihn alleine dort stehen, die Füße im niedrigen Meerwasser. Ich laufe wieder etwas voraus. Nicht allzu schnell, gebe ihm genug Chance aufzuholen. Das Wasser platscht unter meinen Fußsohlen, spritzt gegen die durchnässte Hose an meinen Waden. Meine Zehen versinken immer wieder im festen Sand, bremsen mich aus. Die Meeresbrise weht mir die kurzen Strähnen ins Gesicht, der Regen wird allmählich wieder stärker, seine Tropfen dicker. Mit ihm ist alles so leicht und unbeschwert. Alles ist so selbstverständlich und einfach wir. Wie wir in diesem schlechten Wetter den Strand entlang laufen, glücklich lachen, die Atmosphäre unsere gute Laune niemals stoppen kann. Denn wir beide sind hier zusammen, nur wir zwei. Und das ist genug. Mehr als genug. Die bekannten breiten Arme des Sportlers packen mich von hinten, schlingen sich unter meinen Armen um meinen Oberkörper. Die letzten Meter stolpernd bleibe ich stehen, den Blick auf den weiten Ozean gerichtet, er direkt hinter mir, schmiegt sich an meinen Rücken. Seine Körperwärme heizt mich auf, verdrängt die Kälte, die sich durch meine nassen Kleider zieht. Meine Hände lege ich auf seine, die sich an meinem Bauch treffen. Ich lehne mich zurück, an seine Brust, an seinen Körper. Mein Kopf an seiner Schulter. Sein betörender Duft umgibt mich, stärker als es der dunkelblaue Pulli je könnte. Er zieht mich in seinen Bann, in seine Welt, lässt mich mit jeder Berührung spüren, was in ihm vorgeht. Mein Herz glüht auf, verbreitet die Hitze durch meine Adern in jeden Teil meines Körpers, strahlt sie durch meine Haut in die kühle Luft. Das muss der erste Moment sein, an dem ich keine Gänsehaut durch seine Anwesenheit verspüre. Nur Liebe, wohlige Wärme, Zufriedenheit und absolute Ruhe und Entspannung. Er drückt sich fester an mich, zieht mich tiefer in die Umarmung. Ich spüre seine Lippen an meinem Kopf, einen seiner Küsse an meinen Haaren. Till vernebelt mir die Sinne, vernebelt meine Gedanken. Ich betrachte wieder das gewaltige Naturspektakel um uns. Weltuntergangsstimmung. Durch dicke graue Wolken verdeckter Himmel, starker Wind der die Bäume zum Wanken bringt, hohe Wellen, die gegen die Felsen klatschen, dort brechen, Regen, der mit Wucht auf uns niederprasselt. Mittendrin wir beide. Mit einer unglaublichen Wärme, die uns umgibt, sich um unsere Körper legt, uns leuchten lässt. Wie der erste Sonnenstrahl am Morgen, ein Lichtblick in der Dunkelheit, der erste Funken eines Feuers in der Nacht. „Weißt du eigentlich wie sehr es mich getroffen hat, als du Schloss Einstein verlassen hast?" Ich werde hellhörig, als ich seine sanfte, raue Stimme nah an meinem Ohr vernehme. Mein Körper spannt sich bei diesem Thema an. Immer noch etwas, über das es mir schwer fällt zu reden. Er muss meine Reaktion bemerkt haben, streichelt nun mit einem seiner Finger über meinen Handrücken. Ich entspanne mich wieder. „Du bist einfach abgehauen, ohne dich von mir zu verabschieden. Klar, wir waren nicht die besten Freunde, aber wir haben uns doch angenähert, oder? Das hab ich mir doch nicht eingebildet." Er spricht so leise, so behutsam, als hätte er Angst mir vor den Kopf zu stoßen. „Nein, du hast Recht. Ich habe einen Fehler gemacht und diesen bereue ich auch." Meine Stimme versagt am Ende des Satzes. Ich räuspere mich und spreche weiter: „ Schauspiel war schon immer mein großer Traum. Egal ob auf einer Bühne mit unzähligen Zuschauern vor mir oder in einem Studio umringt von Filmkameras. Das Angebot für die Rolle hat mich so überrascht, mein Casting lag ja schon mehrere Monate zurück, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Dieser eine Anruf hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, weißt du? Ich habe so lange überlegt, ob es das Richtige ist, die Schule zu verlassen. Man muss seine Träume leben, das ist mir zu dieser Zeit bewusst geworden." Er atmet etwas schwerer aus, lehnt seinen Kopf seitlich an meinen. „Und warum hast du dich nicht wenigstens verabschiedet?" „Ich hasse Abschiede und ich kann es nicht haben, wenn andere wegen mir traurig sind. Es hat mir schon Sibels Reaktion gereicht, als sie mir mit Tränen in den Augen um den Hals gefallen ist. Wenn ich mich von allen verabschiedet hätte, dann hätte mir das die Freude auf den Job genommen. Das wollte ich einfach nicht, ich wollte mit ganzer Energie und Motivation in die Zukunft starten, kannst du das verstehen? Und wir beide...Das war zu diesem Zeitpunkt so neu, so anders. Es war so unglaublich schön, nicht mehr dauernd mit dir zu streiten, sich auch mal normal zu unterhalten. Ich hatte Angst, dass du überreagierst, dass du meine Entscheidung nicht verstehen kannst." „Schwachsinn", unterbricht er mich, „wenn es etwas ist, dass dich glücklich macht, dich erfüllt, dann hätte ich mich für dich gefreut. Wir hätten in Kontakt bleiben können, alle die Jahre über. Wer weiß, was dann alles schon passiert wäre." Sein Halt um mich festigt sich, zieht mich noch näher an seinen trainierten Oberkörper. Ich muss ihm Recht geben, es hätte alles so viel einfacher sein können. Ich bereue meine Wahl, habe daraus gelernt. Und doch hat uns das Schicksal wieder zusammengeführt. Fünf Jahre später. Fünf Jahre danach stehen wir hier gemeinsam am Strand, so nah beieinander. Meine große Liebe und ich. Ich beginne zu lächeln, drehe mich in seinen Armen zu ihm um, strahle ihn an. „Lust, Fotos zu machen?" Er nickt nur, zeigt auf die tropfenden Bäume, die ich sofort mit der Kamera festhalte. Dieses Mal kann ich es besser machen. Diese zweite Chance mit ihm muss ich nutzen, das ist mir bewusst und das werde ich auch. Mit ihm an meiner Seite fällt mir „leben" leichter, fällt mir „lachen" leichter. Nie mehr möchte ich auf diese Momente verzichten. Lachend verbringen wir die restliche Zeit am Strand. Ich mit der Kamera in der einen Hand, und Till, der immer auf neue Motive deutet. Ich lasse es mir nicht nehmen einige Bilder von ihm zu schießen. Er ist mein schönstes Motiv. Nahaufnahmen von seinem Gesicht, seinem Lächeln, seinen strahlenden Augen. Momentaufnahmen, in denen er in die Luft springt und etliche Grimassen zieht. Aufnahmen aus der Ferne, nachdenkliche Momente, in denen er auf das weite Meer hinausschaut. Wir haben so unfassbar viel Spaß dabei. Erkunden bei Regen und Sturm den uns bekannten, langen Strand, entdecken immer wieder neues. Angeschwemmte Muscheln, bunte Steine, nasse Hölzer. Mit ihm ist jeder Augenblick so einzigartig. Er erfüllt mich mit Freude. Ich bin völlig sorgenfrei und federleicht. Und er auch, das fühle ich. Till und ich, das ist etwas ganz besonderes, das wissen wir beide.
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5_Jahre_danach
FanfictionEin Wiedersehen nach über 5 Jahren. Zwei Menschen, deren Anziehungskraft immer noch so stark ist, wie die zweier Dipole. Eine leidenschaftliche Liebe, die die beiden immer wieder zueinander führt. Zwei Leben, die sich so lange Zeit nicht berührten...