Kapitel 16: Freiheit

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Frohe Ostern zusammen! 

Ich hoffe ihr seid alle gesund und hattet eine schöne Zeit mit euren Lieben :) 

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Unwohl standen beide vor den Toren des Friedhofs. Jerud war ausgeschlafen erwacht, während Kelsu Nackenschmerzen hatte und sich völlig verausgabt fühlte. Nachdem er am Abend zuvor Jeruds Alpträume verbannt hatte, war er vor Erschöpfung an seinem Bett gelehnt eingeschlafen. Bis zum Mittag hatte er in dieser unbequemen Position verbracht und er schwor sich, dass er es das nächste Mal in sein Bett schaffen, oder Jerud aus seinem heraus rollen würde. Sein Kopf schmerzte und er konnte sich kaum vorstellen gegen Geister in den Kampf zu ziehen.

Die Dämmerung war herein gebrochen und er konnte bereits vor dem Tor die Geister spüren. Selbst Jerud hatte eine Bemerkung in dieser Richtung gemacht, obwohl ihm die Fähigkeit dazu fehlte diese klar wahrzunehmen.

Der Friedhof war groß und lag im Randbezirk der Stadt. Früher einmal hatte er sicherlich außerhalb gelegen, doch Layana war mit der Zeit immer größer geworden und hatte den Friedhof längst eingeschlossen. Die Schutzzauber in den Mauern waren stark, auch wenn die Mauer selbst bröckelte.

Der gesamte Bereich war von einem flachen, künstlichen Bachlauf umgeben, um eine weitere Barriere zu schaffen. Schon am Mittag hatte er die Barrieren überprüft, den Friedhof aber nur zögernd betreten. Etwas bösartiges schien hier auf der Lauer zu liegen und nur auf ihn zu warten. Der Ort war in Wut getränkt und vielleicht war es deswegen den Priestern nicht möglich gewesen die Geister zu besänftigen. Eine Erlösung erschien selbst Kelsu nahezu unmöglich.

Er atmete noch einmal tief durch und betrat dann mit Jerud den Friedhof. Hier spendeten die Totenlichter auf den Gräbern das einzige Licht. Es trug nicht zu seiner Beruhigung bei.

Jerud hatte in Erfahrung bringen können, dass Frauen unbehelligt die Wege betreten konnten. Sie fühlten sich nicht unwohl, im Gegenteil. Für sie strahlte der Ort Sicherheit aus, was die Besucher allerdings nur noch misstrauischer machte. Dennoch gingen sie  weiterhin regelmäßig zu den Toten, denn jemand musste sich um sie sorgen, wenn sie nicht wollten, dass diese Aktivitäten schlimmer wurden.

Plötzlich schwebte Mildred an seiner Seite. Während Jerud ihn verärgert anschaute, fuhr es ihm eiskalt den Rücken hinunter.

„Ich habe dich nicht gerufen", sagte er bemüht streng und sie schaute ihn ängstlich an.

„Etwas hat mich hierher gezogen." Sie schaute sich beunruhigt um. „Du hast gesagt, ich muss nicht mit auf diesen Friedhof kommen."

„Was meint es damit?", fragte ihn Jerud und Kelsu wand sich innerlich bei der Frage.

„Ich habe sie bei meinem ersten Besuch hier vor den Mauern hinaus gelassen, damit sie mir hilft die Geister einzuschätzen. Sie sollte schauen, ob sie etwas von ihnen wahrnehmen kann."

„Das ist schlimm genug Kelsu, aber das meine ich nicht. Wer hat sie aus den Ring beschworen?"

Nervös schaute er ihn an. „Ich weiß es nicht. Geister sollten nicht in der Lage sein sie herbei rufen zu können."

„Hattest du nicht gesagt, du hättest Vorkehrungen getroffen?", zischte er leise, setzte den Weg mit ihm aber weiter fort.

Kelsu antwortete genervt: „Wie sollte ich etwas berücksichtigen, was es noch nie zuvor gegeben hat? Geister sind Einzelgänger, sei denn sie sind zusammen gestorben, oder hatten schon zu Lebzeiten eine Verbindung. Die Wahrscheinlichkeit war praktisch nicht existent!"

Das letzte EchoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt