Kapitel 20: Die Meerjungfrau im Wald

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Ich bin schon wieder zu spät und hoffe ich habe bei der Überarbeitung nichts übersehen :)

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Kelsu starrte voller Horror auf die Kreaturen, die auf sie beide zukamen.

Mildred war in Windeseile in seinem Ring verschwunden und wähnte sich dort in Sicherheit. Zum Teil lag sie damit richtig. Doch wenn er fiel, würde dieser Ring dort für alle Ewigkeit liegen, wenn ihn niemand fand und aller Wahrscheinlichkeit nach zerstörte.

Wann war seine Weltsicht eigentlich so pessimistisch geworden?

Er konzentrierte sich auf das aktuelle Problem, die Meerjungfrau, die im See verschwunden war und diese Wesen die auf sie zukamen.

„Ihre Kinder", kommentierte Jerud mitleidslos. „Sie muss einsam gewesen sein und hat sich Wesen erschaffen, die ihr ähnlich sind."

Kelsu schluckte und nickte nur.

Ihre „Kinder" waren Menschen gewesen und lebten in gewisser Weise noch. Sie konnten sich bewegen und Anweisungen befolgen, doch ihr Verstand musste mittlerweile dem Wahnsinn zum Opfer gefallen sein. Kein Mensch würde das Grauen dieser Existenz lange aushalten können.

Ihr Tod wäre eine Gnade, denn sie konnten diese Veränderungen nicht rückgängig machen und ihren Geist ebenso wenig wiederherstellen.

Angewidert verzog Jerud das Gesicht und köpfte mit einem gekonnten Schlag die Gestalt, die sie als erstes erreichte. Dickflüssiges Blut quoll aus dem Stumpf, der zurückblieb und es taumelte noch einige Schritte unkoordiniert weiter, bevor es zusammenbrach.

Kelsu zog seinen kleinen Dolch, während er mehrere Schritte zurücktrat. Hier würde er mit einer Kontaktaufnahme nicht weiter kommen, die Wesen hatten nicht genug Verstand übrig und die Meerjungfrau war so andersartig, dass er sie nicht würde beeinflussen können. Er musste auch zugeben, dass er nicht wüsste was er ihr sagen sollte.

Er konnte also nur auf Blutmagie zurückgreifen und griff in seinen Beutel, um mehrere kleine Metallkugeln heraus zu holen.

Ihm fiel erst jetzt auf, dass er mit ihnen so ähnliche kämpfte wie Tyrael. Dieser Vergleich missfiel ihm, so konzentrierte er sich auf den Zauber und die Kugeln leuchteten bei der Berührung mit seinem Blut tiefschwarz-violett auf.

Jerud warf kurz einen Blick in seine Richtung und Kelsu nickte ihm auffordernd zu. „Die Meerjungfrau gehört dir."

Der Krieger verzog das Gesicht. „Zu gütig", grummelte er, trat eines der Wesen nieder und watete ins Wasser.

Währenddessen warf Kelsu einige seiner Kugeln in die Luft und ließ sie auf die Kreaturen zufliegen, die Jerud im Weg standen.

Mit einem schmatzenden Geräusch drangen sie tief in der Fleisch der Wesen ein, denen nicht einmal ein Schmerzenslaut entfuhr. Sie sackten in sich zusammen und lagen tot vor ihm auf dem Boden.

Die anderen ließen sich dadurch nicht entmutigen, wahrscheinlich fehlte ihnen aber auch der Verstand um die Situation begreifen zu können.

Als Kelsu in ihre immer noch menschlichen Augen schaute hoffte er, dass er richtig lag und sie tatsächlich nicht mehr wahrnehmen konnten was geschah.

Wo die Kugeln in den schlurfenden und kriechenden Wesen verschwanden leuchtete es einen Moment schwarz-violett auf, dann war alles recht unspektakulär vorbei. Die Stille beunruhigte ihn mehr, als es Schreie getan hätten.

Doch er hatte keine Zeit sich wirklich auf ihrem Tod zu konzentrieren, denn es kamen immer mehr auf ihn zugewankt.

Jerud war bereits unter der Wasseroberfläche verschwunden, so musste er sich nur noch um seinen eigenen Schutz kümmern.

Das letzte EchoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt