Das hat jetzt wesentlich länger gedauert als sonst :) Dafür gibt es jetzt dieses Wochenende mehr als einen Teil, damit es ausgeglichen ist.
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Als Kelsu zum zweiten Mal erwachte herrschte ein dämmriges Zwielicht im Raum. Blasse, magische Lichter leuchteten in der Luft schwebend und für einen Moment war er unsicher, wo er sich befand
Mildreds Erinnerung lauerte immer noch am Rand seines Bewusstseins, doch sie entglitt ihm bereits wieder und er war dankbar dafür. Es war ihm von Anfang an nicht bestimmt gewesen diese Szene zu sehen.
Mildred hatte fast schon verzweifelt nach dieser Erinnerung gesucht, als glaubte sie, dass dieser eine Moment ihrer Vergangenheit ihr gesamtes Leben aus dem Nebel des Vergessens aufsteigen lassen würde.
Als Beginn ihres neuen Lebens war diese Annahme gar nicht so falsch. Doch nun war sie für immer verloren und es gab keinen Weg in dieses Stück ihres Lebens wieder zu geben.
Als er sich im Halbdunkel umschaute, sah er den ungeschickt um sein Bett gezogenen Kreis und glaubte Jeruds Handschrift in den wenigen Zeichen erkennen zu können. Gerührt lächelte er. Sein Partner hatte seine Sorge um den nachlassenden Zauber gegen die Schatten in den Wänden doch ernst genommen.
Doch das war es nicht was ihn geweckt hatte und verunsichert schaute er sich um.
Jemand war mit ihm im Raum. Still und bewegungslos, abwartend.
Dann sah er sie auf einem Stuhl neben der Tür sitzen. Er erkannte die Silhouette sofort als Sianna. Das neben ihr an die Wand gelehnte Gewehr war ihm dabei eine zusätzliche Hilfe gewesen. In ihren Augen spiegelte sich das blasse, orangefarbene Licht im Raum und sie erhob sich, als sie erkannte, dass er erwacht war.
„Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr beunruhigt", flüsterte sie, erhob sich und schritt auf ihn zu. „Jerud wollte dich nicht alleine lassen", erklärte sie ihm. „Es ging dir die letzten Tage sehr schlecht und er ließ sich nur widerwillig überreden von deiner Seite zu weichen. Tyrael und ich haben dich ebenfalls im Auge behalten und ihm versprochen, ihn zu informieren, wenn sich etwas an deinen Zustand....ändert."
Vor seinem Bett blieb sie stehen und schaute auf ihn herunter. Etwas umständlich zog er sich in eine halbwegs sitzende Position hoch.
„Hast du noch Schmerzen?", fragte sie fast fürsorglich.
Unwillkürlich griff er sich an den Hals, wo er den Verband spürte. Es wunderte ihn immer noch, dass er lebte und menschlich geblieben war. Sein Körper fühlte sich allerdings beunruhigend taub an.
„Wir haben unser Bestes gegeben", sagte sie fast entschuldigend und überrascht schaute er sie an. Bisher hatte er Sianna niemals ernsthaft besorgt erlebt, noch weniger ihm gegenüber.
„Wir haben auch deine Taschen durchwühlt, nach irgendetwas das dir helfen würde. Du... ist dir schon mal aufgefallen, dass du vielleicht zu viele Dinge behältst und mit dir herum trägst? Allein die Taschen in deinem Umhang sind ein einziges Chaos, dein Gepäck ist nicht besser und wir haben eine halbe Ewigkeit gebraucht, bis wir etwas halbwegs bekannt.... nützliches gefunden haben", verbesserte sie sich schnell.
Er blinzelte mehrmals und für einen Moment fehlten im die Worte.
„Was genau habt ihr genutzt?", fragte er beunruhigt und wunderte sich, dass sie seine Vorräte genutzt hatten, anstatt ihre eigenen. Oder hatten sie sich völlig auf ihn verlassen und keine eigenen Heilmittel mitgenommen?
„Oh, vielleicht eine blaue Blume?", erwiderte sie nachdenklich und griff nach einem Becher auf dem kleinen Tisch neben seinem Bett. „Auf jeden Fall haben wir dir einen Stein unter dein Kopfkissen gelegt. Jerud meinte, du hast oft "aufgeladene" Steine bei dir, wir haben uns gedacht, es kann nicht schaden."
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Das letzte Echo
FantasyEine menschenfeindliche Welt, voller Schatten und Dämonen. Ein Geist ohne Erinnerung, mit zerstörerischer und unkontrollierbarer Magie. Und zwei Krieger, in einem ewigen Kampf gegen die Dunkelheit. Auf der Suche nach ihrer Erlösung und ihrer Vergang...