Kapitel 31: An der Schwelle zum Tod

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Verspätet, aber dafür ein längeres Kapitel. :) 

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Übergangslos fand er sich im Halbdunkel des Anwesens wieder, mit pochendem Kopfschmerzen, ohne Orientierung.

„Jerud!", schrie er, während er mit seinem Schwert ausholte, um dem ihm am nächsten stehenden Vampir den Kopf abzuschlagen. Gegen Vampire zu kämpfen war einfacher als gegen Bäume, stellte er fest. Auch wenn er immer noch miserabel war, was aber keiner der Vampire wusste.

Der Körper vor ihm ging in Flammen auf und er wandte sich dem nächsten zu.

Sie hatten Hunger, doch etwas hielt sie noch unter Kontrolle und koordinierte sie.

Selbst um Jerud herum verhielten sie sich noch vorsichtig, dennoch hatte sich bereits ein Kreis aus Asche um ihn gebildet. 

In einer Hand das Schwert haltend, hob Kelsu die andere um einige Beschwörungen zu sprechen. Kleine Lichtfunken flammten an seinen Fingerspitzen auf, welche auf die Gegner um ihn herum zuflogen.

Doch ihre Wirkung war schwach, nicht mehr als eine Spielerei und der Kreis aus Vampiren schloss sich enger um ihn. Er würde sie nicht länger auf Abstand halten können und während er um seine eigene Achse wirbelte, entließ er einen ziellosen Schwall an Magie, der die Vampire um ihn herum zurück schleuderte.

Geschwächt hielt er das Schwert in beiden Händen vor sich und suchte nach Jerud, der immer noch nicht zu seiner Hilfe gekommen war. Hatte er ihn nicht gehört? Kelsu fluchte in Gedanken.

Er hatte keine Zeit diese Vampie zu bekämpfen, er musste die Verbindung zwischen ihnen unterbrechen. Doch er konnte sich nicht aus dem Kampf zurückziehen. Wütend auf sich selbst und Kiran, auf Jerud und auf jeden Menschen und jeden einzelnen Vampir in dieser Festung, verschaffte er sich erneut Raum, kam aber immer noch nicht in Jeruds Nähe.

Oder in die Nähe einer der anderen Kämpfer.

Mittlerweile wäre er fast bereit gewesen sein Leben Sianna oder Tyrael anzuvertrauen. Zumindest vorübergehend.

Mit einer letzten geistigen Anstrengung griff er hinaus zu dem was ihn mit Kiran verbunden hatte. Der Übergriff hatte ihm die Möglichkeit gegeben zu verstehen, wie er sich mit seinen „Kindern" verband.

Dennoch verursachte ihm die Suche nach ihm Übelkeit. Er hatte überlebt und konnte sich gnädigerweise kaum an Einzelheiten erinnern, nur an Schmerz und das Gefühl zu zerbrechen. Selbst diese Erinnerungen verblassten bereits. Er war nicht zerbrochen. Kelsu war nicht schwach und er nutze den Schmerz und die Bindung zu Kiran um das Band zwischen ihm und den jüngeren Vampiren zu finden. Diese geistige Verbindung zwischen Lebewesen hatte er noch nie zuvor gespürt und es war eine ungewohnte Reise für ihn. Doch Kirans Gegenwart war ein sicheres Anzeichen dafür, dass er auf dem richtigen Weg war.

Zu seiner Überraschung begegnete ihm keinerlei Widerstand als er das Band zwischen ihnen zerriss. Ihm kam der Verdacht, dass Kiran bereits gewusst hatte, was er plante und sich gar keine Mühe gegeben hatte ihn daran zu hindern. Er war bereits mit den anderen Älteren in Sicherheit und diejenigen, die er zurückgelassen hatte waren das junge Kanonenfutter. Offenbar war er aber neugierig auf Kelsus Verstand gewesen und diese Tatsache beunruhigte ihn.

Er hatte geglaubt, dass sich der Kampf danach zu ihrem Gunsten wenden würde, doch er hatte sich geirrt. Ohne Führung brach für einen Moment Chaos unter den Vampiren aus und sie wandten sich gegeneinander, aber mit ebensolche Heftigkeit auch weiterhin gegen ihn und die Krieger. Es hatte sie Koordination gekostet, aber nichts von ihrer Wut oder Entschlossenheit.

Das letzte EchoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt