Mal wieder verspätet, Pünktlichkeit scheint nicht meine Stärke zu sein.
Ich hoffe ihr hattet ein schönes und erholsames Wochenende :)
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Mildred hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl gehabt, als sie den freien Innenhof hinter sich ließen und in die Schatten der Gebäude eintraten.
Es lag nicht daran, dass sie den beiden Kriegern nicht vertraute. Mildred hatte sie in den letzten Wochen oft kämpfen, erfolgreich die Dunkelheit zurückdrängen sehen. Beide waren fähig und doch hatte sie mit plötzlicher Klarheit gewusst, dass sie diesen Ort niemals hätten aufsuchen dürfen.
Obwohl ihr der Beginn des Kampfes nicht einmal so dramatisch erschienen war.
Der Dämon hatte sie in Gestalt eines jungen Mannes in dem großen Speisesaal des Klosters erwartet. Eine große, leere Halle, mit klaffenden Lücken in den Mauern, Fenstern ohne Scheiben und Schutt auf dem Fußboden. Ein Teil der darüber liegenden Etage hatte das Feuer überstanden, durch die Löcher sahen sie nicht mehr als Schwärze.
Wenn sie nicht auf der Suche nach einem Dämon gewesen wären, hätten sie den Mann vor ihnen leicht mit einem Menschen verwechseln können. Mildred erinnerte sich, dass er fast harmlos ausgesehen hatte. Kurze, dunkle Haare und braune Augen, die scheinbar verloren die Neuankömmlinge gemustert hatten.
Sie hatte ihre Meinung über ihn innerhalb kürzester Zeit revidiert.
Die beiden Krieger an ihrer Seite hatten keine Sekunde gezögert und hatten ihre ersten Treffer gelandet, während er in seine wahre Gestalt wechselte, die nichts mehr mit dem Mann, der er zuvor gewesen war, gemein hatte.
Die Veränderung, die sie am meisten erschreckt hatte, waren seine Augen gewesen. Es war nicht nur der Farbwechsel nach Gelb gewesen, sondern auch die Boshaftigkeit, die hinter ihnen lauerte.
Kelsu hatte dennoch versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen, um Jerud einen Vorteil im Kampf zu verschaffen, oder vielleicht sogar eine Möglichkeit zu finden ihn zurückzuschicken. Erwartungsgemäß war er unkooperativ gewesen und hatte das Medium fast schon nachlässig gegen eine der Wände geschleudert.
Mildred hatte sich aus einem Reflex heraus vor ihm positioniert, in einem schwachen Versuch ihn zu schützen. Sie hatte nicht die geringste Ahnung wie sie ihm helfen sollte, wenn der Dämon sie tatsächlich angreifen sollte.
Kelsu hatte ihr während seiner Vorbereitungen erklärt, dass sie verletzt und getötet werden konnte. Er hatte nichts davon gesagt, ob und welchen Schaden sie eigentlich anrichten konnte.
Das Medium hatte sich zwar schnell wieder aufgerappelt, doch sie hatte sehen können, dass er verletzt worden war, als er in Deckung ging, um Jerud aus seiner Deckung heraus zu schützen. Es war der Krieger, der mit seinem glühenden Schwert den Dämon angriff und der den meisten Schaden einsteckte.
Nervös beobachtete sie den Kampf und schwebte unschlüssig in Kelsus Nähe. Sie verstand nicht, warum es so viel schwerer zu sein schien, diesen Dämon zu töten, denn die Meerjungfrau oder all die anderen Wesen, die sie in der Zwischenzeit bekämpft hatten.
Stattdessen musste sie dabei zuschauen, wie der Dämon ihre Angriffe mit Leichtigkeit abzuwehren schien, Jerud blutend in die Knie ging und fast schon verärgert schwebte sie einige Schritte weit in seine Richtung.
Nur um zu stoppen, als sie hinter sich Kelsus Schrei hörte und spürte, wie sein Schild wankte.
Mit einer Mischung aus Wut und einer gewissen Ungeduld drehte sie sich zu ihm herum. Er war so blass, wie er es auf den Friedhof gewesen war und voller Angst starrte sie in seine Richtung.
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Das letzte Echo
FantasyEine menschenfeindliche Welt, voller Schatten und Dämonen. Ein Geist ohne Erinnerung, mit zerstörerischer und unkontrollierbarer Magie. Und zwei Krieger, in einem ewigen Kampf gegen die Dunkelheit. Auf der Suche nach ihrer Erlösung und ihrer Vergang...