Kapitel 41: Verflucht? (Teil 1)

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Diese Woche geht es schon heute weiter, da das Kapitel recht lang ist und ich es am Sonntag nicht in einem Stück posten möchte. Vielleicht wird aus Sonntag auch Montag, da ich das Wochenende unterwegs sein werde.

Viel Spaß :)

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Es war noch früher Morgen und Nebel lag über dem Land. Sie hatten eine der Landstraßen genommen, die weniger oft bereist wurden und die zwischen den Feldern und den Anwesen der Großgrundbesitzer führte.

Der Anblick löste in ihr ein Gefühl der Nostalgie aus und gedankenverloren schwebte sie neben Jerud, in einem gebührenden Abstand zu Kelsu. Immer wieder schaute sie ihn misstrauisch von der Seite her an.

Sie fühlte sich kräftiger als während ihrer gesamten Nichtexistenz, von der sie vielleicht gerade einmal einen Bruchteil bewusst erlebt hatte. Mildred wusste, dass sie Dankbarkeit gegenüber Kelsu fühlen sollte, doch sie sah ihn immer noch mit seinen unnatürlich dunklen Augen vor dem schimmernden Kreis sitzen, der ihr Übelkeit verursachte. Alles an diesem Kreis war falsch und sie hatte eine tiefe Angst verspürt, als sie den Geist in Gefangenschaft gesehen hatte. Sie wusste, dass es möglich war Geister zu bannen, sie selbst war nicht frei, doch dies war etwas anderes gewesen.

Dies war totale Kontrolle, Unterdrückung all der Lebensenergie und Schmerzen. Sie hatte die Qual des anderen Wesen fast spüren können. Es hatte keine Rolle gespielt, dass es schon verloren war. Dass sie schon verloren war. Es wäre gnädiger gewesen sie schnell und schmerzlos dem Nichts zu überlassen, als sie zu zwingen ihre Lebensenergie an Mildred weiter zu geben.

Sie hätte vorher darüber nachdenken sollen. Verbote existierten niemals ohne Grund.

Doch als Kelsu sie rief, hatte sie es nicht mehr gewagt zu protestieren. Er war von Dunkelheit umgeben gewesen und sie hatte ihn gefürchtet.

Seit dieser Nacht hatte sich die Angst in ihrem Herzen eingenistet, die ihm gegenüber nicht fair war, die sie aber dennoch nicht hinter sich lassen konnte.

Kelsu währenddessen schien sie nicht weiter zu beachten, aber er musste wissen, warum sie ihn so behandelte. In Gedanken versuchte sie Worte zu finden um es ihm erklären zu können, kam allerdings bereits nach den ersten paar Sätzen die sie im Kopf formulierte zu dem Schluss, dass es keine Rolle spiele. Egal was sie sagte, oder was er sagen würde, es würde dieses Gefühl nicht mindern. Sie war überzeugt, dass sie dieses Problem mit sich alleine lösen musste.

Während sie die Straße entlang reisten, sahen sie keinen einzigen Menschen. Auch die Felder waren leer, sie würden heute nicht bestellt werden. Alle Menschen in diesem Königreich würden den Geburtstag des zukünftigen Königs feiern. Sie hatten gehört, dass die Königin nach zwei Töchtern endlich einen Thronfolger geboren hatte und die Welt stand heute für die gesamte Bevölkerung still.

Die nächsten Tage würde es weitere Feste geben und wahrscheinlich würde auch Besuch aus den umliegenden Reichen zur Feier erscheinen. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob jeder wie früher der Einladung folgen würde. Es kristallisierten sich immer deutlicher verschiedene Fronten heraus, jeder versuchte sich einen Vorteil für die zukünftige Bedrohung zu verschaffen.

Aber sie musste zugeben, dass sie immer noch nur wenig von der Welt wusste. Das meiste hatten ihr Jerud und Kelsu erzählen müssen. Sie fragte sich, ob sie zu Lebzeiten nicht nur schwach, sondern auch dumm gewesen war. Denn alle Erinnerungen die sie bisher wiedererlangt hatte, alles was sie an Wissen aus ihnen hatte ziehen können, hatte ihr so gut wie nichts gesagt. Ihr Leben war völlig bedeutungslos gewesen. Dabei hatten ihr alle Wege offen gestanden, sie hätte einfach nur den Entschluss fassen müssen, nach ihren eigenen Regeln zu leben.

Das letzte EchoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt