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Es war draußen nicht einmal mehr eine Straßenlaterne beleuchtet und nur die Lichter der herumstehenden Gebäude spendeten Licht. Das Gestöhne hatte zugenommen seit dem Steven sich schlafen gelegt hatte (oder es zumindest versucht hatte) und den Geräuschen des sündhaften Akts mischte sich nun auch noch Musik mit ein. Es war Musik, wie Steven sie niemals zuvor gehört hatte. Es war elektronisch, keine Frage und doch war es anders als alles, was er bisher auf Moratu gehört hatte. Er hatte nie viel Musik gehört und wusste somit wenig darüber, besonders weil die meisten Planeten ihre eigene Musik hatten und keine der anderen glich. Er lag auf dem Rücken, den Blick an die Decke gerichtet. Wie spät es war wusste er nicht und ebenso wenig, warum nicht einmal ein kaputtes Hotel mitten in der Stadt ihm den Genuss von etwas Schlaf gewährte. Das Hotel besaß eine Hotelbar, das wusste er und doch war die Musik dieser so laut, das Gestöhne so penetrant und die Luft um ihn herum so dünn, dass er es nicht schaffte weiter zu schlafen. Mit verschwitzten Hoden in der Hose stand Steven langsam auf, fuhr sich einmal durch die Haare und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Er brauchte sich weder Schuhe, noch ein Hemd, geschweige denn eine richtige Hose anzuziehen. Das schlimmste was passieren konnte, war, dass man ihn als perversen abstempeln würde – was auf Nemolonia unwahrscheinlicher war als der Untergang des Planeten Usdov – doch das war Steven egal. Es war ihm egal was man von ihm hielt und es war ihm egal wie man über ihn dachte. Es war nicht einmal die Musik die ihn störte, es war auch nicht das Stöhnen, das von unterhalb des Flures kam. Es war die Tatsache, dass die Gäste im Zimmer neben ihm lautstark durch den Flur stöhnten, im Einklang mit den anderen Gästen, deren Stöhnen sich jedoch auf eine humane Lautstärke beschränkte, dazu immer wieder, rhythmisch gegen die Wand schlugen. Wahrscheinlich waren im Nebenzimmer eine Fasdra und ein Irto, der seiner Partnerin mit seinen glitschigen Fingern gerade die spalte so feucht machte, dass sie damit jederzeit eine Überschwemmung hervorrufen könnten.

Es interessierte Steven nicht wer es war, welche Absichten diese hatten und wie lange sie es schon taten. Alles was Steven interessierte, war, dass sie schnellstmöglich aufhören würden, sodass er seinen wohlverdienten Schlaf bekommen würde.

Wutentbrannt stampfte er aus dem Raum. Die Tür hinter sich ließ er offen. Wer ihm etwas klauen wollte, oder in seinem Bett Sex hatte, weil es das einzig saubere ohne Flecken von Ejakulat war, dann sollte er das tun. Er wollte sich nur bei seinen Nachbarn darüber beschweren, dass sie ihn nicht in Ruhe schlafen ließen. Er stellte sich vor die Tür und atmete durch.

Okay Steven, sagte er zu sich selber. Du schaust denen jetzt tief in die Augen, egal wer da steht und sagt ihnen deine Meinung.Er atmete ein weiteres Mal tief durch. Hey Arschloch, fick leiser oder es setzt was. Ich hatte einen harten Tag hinter mir, wurde an der Tanke abgezogen, fast auf der Straße vergewaltigt, habe nur noch einen Socken und brauche meinen Schlaf, sonst bin ich geliefert.Der Plan war perfekt. Er würde denen das alles in einem möglichst vorwurfsvollen Tonfall an den Kopf werfen und dafür sorgen, dass es ihnen leidtat und sie nie wieder so laut ficken würden. Selbst wenn hinter der Tür ein Fekeji auf ihn wartete, mit Hörnern an den Schultern, groß wie ein Lukrot Bulle, mit Augen in tiefem Schwarz, Beinen, kräftig genug ihm den Kopf zu zerdrücken, Armen Muskulös genug, ihn in drei Teile zu reißen und Fingern lang und gelenkig genug die einzelnen Teile im inneren seines Körpers heraus zu holen, dann würde er ihm gegenüber stehen und standhaft bleiben. Er würde nicht nachgeben und ihm klarmachen, dass er es gefälligst leiser zu treiben hatte.

Er hob die Hand und wollte klopfen, doch bekam er Zweifel. Wenn es tatsächlich ein blutroter Fekeji war, dann würde schlechte Laune bei ihm genügen um einen Grund zu haben Steven zu töten. Er hatte einmal auf Drikusa gesehen, wie zwei Fekeji mit ihren Opfern umgangen. Es war nichts, was er noch einmal sehen, geschweige denn erleben wollte.

Er nahm all seinen Mut zusammen und klopfte an der Tür. Er hörte nichts, außer, dass das Stöhnen nun noch lauter geworden war. Er klopfte erneut, diesmal lauter. Einen Moment lang hörte er wieder nichts, dann jedoch vernahm er Schritte, die der Tür näher kamen. Die Tür wurde geöffnet und Steven entfuhr ein Seufzer der puren Erleichterung, als er nicht in das narbige Gesicht eines Fekeji blicken musste. Als sich sein Gehirn genug erholt hatte, um wieder klar denken zu können, sog er ein weiteres mal angespannt die Luft ein. Sein Glied drückte sich hart an seine Unterhose und es schmerzte, als er in die großen, braunen Augen einer Lobasianerin blickte. Er wich instinktiv einen Schritt zurück. Ihre riesigen, tiefbraunen Augen blickten ihn voller Lust und Erwartung an, derweil sie weiter stöhnte, als wäre nichts gewesen. Sie schien gebückt in der Tür zu stehen, ihre Finger um den Türrahmen gekrallt. Sie schaute Steven an und er schaute zurück. Es war ein Exemplar, wie auf der Ausgabe der Jazias, die er in seinem Schiff liegen hatte. Die Rasse der Lobasianer war in Wirklichkeit noch viel schöner und anbetungswürdiger, als auf den Fotos. Als er an ihr vorbei blickte, sah sie, weshalb sie gebückt stand. Kein Fekeji, doch dafür ein kleiner, wirklich kleiner Zalowik, der mit einer Größe von einem Meter zehn selbst für seine Gattung klein war, mit seiner klebrigen Zunge den Schritt der Lobasianerin in ein Vakuum hüllte und dieses Geräuschvoll schmatzend wieder löste. Der Daumen seiner drei fingrigen Hand steckte tief in ihrem Hinterteil und kraulte dort ihre Maikra, ein Organ das bei manchen Lebewesen im Darmtrakt steckte und für die reinigenden Orgasmen verantwortlich war. Lobasianer gehörten zu Gattung der Truklaska, was eine Gattung war, die durch Orgasmen ihren Körper reinigten. Bei jedem Orgasmus spülte ein jeder Truklaska in einer gelben, Gelee artigen Flüssigkeit alle seine Unreinheiten aus sich heraus. Manchen Völkern des Universums wird nachgesagt, sie würden das Zeug benutzen um damit zu kochen, da sie glaubten dass es heilende Kräfte hätte, oder das es fruchtbar machen würde es zu trinken.

Nemolonia - Planet der ungezähmten LüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt