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Die Gläser waren heute schon um die Mittagszeit herum mit Itruk's Bjao gefüllt gewesen und die drei saßen zusammen am Tresen. Sharik spülte wie immer die Gläser, Luntac und Steven redeten mit ihr. Sie lachten und tranken und zwischendurch schauten sie einfach nur in ihre Gläser und wünschten sich in den gestrigen Abend zurück. „Eine Zauberhafte Nacht", sagte Luntac und strahlte immer noch übers ganze Gesicht. Steven und Sharik schauten sie verwirrt an. Es schien ihr gar nicht ähnlich, so freudig, so befriedigt über etwas zu reden. Sie hatten sie als die starke Luntac, die harte Luntac kennengelernt und mit der Zeit, hatte sie sich nahezu in ein mitfühlendes Wesen verwandelt.

Nachdem der kurze Moment des Staunens vorüber gegangen war, lachten sie alle herzlichst miteinander und nahmen einen großen Schluck. Sharik schenkte ihnen nach und fragte in die Runde: „Wer von euch hilft mir eigentlich dabei mein Bett wieder sauber zu machen?" Kurz kerhte Stille ein und sie schauten sich an. Sie hatten nicht mehr daran gedacht, wie dreckig sie das Bett hinterlassen hatten und waren sich nun der misslichen Lage bewusst. Bevor sie jedoch aufspringen und wegrennen konnten, sagte Sharik schon: „Keine Sorge, ich werde das Zeug wegwerfen. Was darunter ist, ist schnell geputzt."
Kurz lachten sie, dann fragte Steven: „Wieso wirfst du es weg? Waschen geht doch noch."

„Ja, schon, aber glaubst du, ich mache mir die Mühe? Glaubst du wirklich, dass wenn ich einen Dester 3000 fahre, ein Luxusapartment mit gottgleichem Ausblick habe und diesen Job hier nur aus Langeweile mache, dass ich dann noch so dreckige Wäsche waschen würde?"

Steven schwieg. Er wollte fragen woher sie das Geld dafür hatte, traute sich aber nicht danach zu fragen. Ohne ein weiteres Wort nippte er an seinem Glas und schaute auf den Tresen. Luntac neben ihm schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn sie fragte Sharik: „Woher hast du das Geld für all das, wenn nicht von deinem Job hier?"

Kurz schwieg Sharik, suchte nach den passenden Worten und sagte dann: „Ich habe so meine Quellen. Ein so großes Bett wäre doch nur halb so schön, wenn ich es alleine bewohnen würde." Sie lachte auf und verließ den Tresen, als ein betrunkener Isnobaf nach einem weiteren Drink schrie. Luntac und Steven schauten sich kurz an, dann lachten sie. „Ich hatte mir so etwas schon gedacht, wollte es aber nicht aussprechen", sagte er grinsend. Luntac stimmte zu: „Ich hatte das Gefühl schon seit längerem, da ich sie nie in normalen Klamotten gesehen habe sondern immer nur in diesen sexy Outfits, die ich nur aus den Clubs kenne."

Steven wurde wieder hellhörig. „Hast du mal in so einem Club gearbeitet?"

„Nicht direkt, aber ich hatte schon so viele Aufträge, da habe ich schon so einige gesehen. Viele seltsame Gestalten in noch seltsameren Outfits."

Sharik kam wieder an den Tresen gelaufen und schaute die beiden erwartungsvoll an. „Worüber habt ihr geredet?", fragte sie und schien bereits zu ahnen, dass sich das Gespräch um sie gedreht hatte.
„Ach, nur die letzte Nacht", antwortete Luntac. „Die war so wunderschön, da haben wir noch einmal die Erinnerungen auf uns wirken lassen müssen."

Sharik stimmte zu und lachte dabei. „Das war die beste Nacht meines Lebens. Ich hatte nie so viel Spaß. Wir sollten das mal wiederholen, meint ihr nicht auch?"

„Aber natürlich", sagte Steven und kippte den Inhalt seines Glases in einem Zug herunter. Er verzog kurz sein Gesicht, dann sagte er: „Luntac, was wollen wir eigentlich heute noch machen? Der Tag hat noch ein paar Stunden und wir sollten die genießen."

„Absolut", stimmte Luntac ihm zu. „Was schwebt dir so vor?"

„Ich würde sagen, nach all dem was wir getrunken haben, gehen wir was leckeres essen. Die Stadt hat genug köstliche Restaurants."
„Dann lass uns eines suchen gehen. Sharik, kommst du mit?"

Nemolonia - Planet der ungezähmten LüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt