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Zurück in Istrakul, überkam Steven ein ungewohntes Gefühl von Geborgenheit. Es war, als wäre er zu Hause angekommen, wo die Leute ihn schätzten und niemand ihn versuchte zu vergewaltigen; zumindest seit ganzen zwei Wochen nicht mehr. Was er bisher nicht gewusst hatte, war, dass das Hotel in dem er zwingender Maßen residierte, einen Parkplatz hatte, auf dem nur der Dester von Sharik Platz fand. Immer noch konnte Steven sich nicht erklären, wieso jemand wie Sharik, jemand der seltenst außerhalb von Istrakul war, einen so großen Wüstenreiter brauchte. Er hatte sich nicht getraut danach zu fragen und war lieber direkt ins Hotel zurück gegangen. Er wollte schon die Treppe hinauf in sein Zimmer gehen, da hielt ihn Sharik auf halbem Wege auf.
„Willst du nicht noch schnell einen trinken kommen?", fragte sie ihn und deutete auf die Tür zur Bar. „Nein danke, vielleicht später", antwortete Steven. „Ich glaube, ich muss erst einmal verarbeiten, was in Remberta passiert ist." Sharik kam langsam auf ihn zugelaufen. Steven erwartete, sie würde ihre Arme um ihn schlingen, ihn mitleidig anschauen und dann mitfühlend küssen, doch blieb sie nur vor ihm stehen, sah ihm tief in die Augen und sagte: „Ich wollte dir nur zeigen, dass selbst das Paradies seine Schattenseiten hat."

Steven nickte und sagte darauf: „Danke. Ich war geblendet von all den wunderschönen Dingen, die es hier gibt, da habe ich nicht mehr richtig denken können." Erst jetzt kam ihm eine Frage in den Sinn, die er schon in Remberta hatte stellen wollen, doch immer noch nicht dazu gekommen war. „Was macht eigentlich dieser König? Wenn die Stadt so heruntergekommen ist und er hier über den gesamten Planeten herrscht, wieso kümmert er sich dann nicht darum?"

Sharik seufzte und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich weiß es nicht. Istrakul ist die Hauptstadt, hier ist am Meisten los, Klebades kann niemand besuchen, Peroluta ist für die, die gerne an den Strand gehen, Habegart ist die Stadt, in der nur die leben, die Sonnenlicht nicht vertragen und Remberta ist Aufenthaltsort für alle kriminellen. Niemand weiß, wieso er sich nicht darum kümmert und interessieren tut es auch niemanden, solange man selbst nicht dort leben muss."

„Ich verstehe, so wie ich das gesehen habe, gibt es aus Remberta auch kaum ein Entkommen. Wenn man erst einmal dort drin ist, dann kommt man wohl auch nicht mehr daraus."

„Du kommst schon aus der Stadt, aber wo sollst du hin? Wie schon gesagt leben dort die kriminellen, die sich dort sicher sein können, dass niemand sie dort suchen wird. Die allermeisten die dort leben sind kriminell, die paar die es nicht sind, die hatten einfach Pech im Leben ... so wie meine Schwester." Ein kurzes Lachen entfloh ihr, sie versuchte die Situation mit ihrem Lachen zu überspielen, schaffte es jedoch nicht. Es war das erste Mal, dass Steven sah, dass sich Sharik wirklich Gedanken um ihre Schwester machte und diese Gedanken ihr nicht gefielen.

„Dann leben hier auf Nemolonia aber ziemlich viele Kriminelle", versuchte er das Thema wieder zurück zu lenken.

„Ja, da hast du recht. Sex ist eine der schlimmsten Drogen die es gibt. Fängst du einmal damit an, kannst du noch damit aufhören, nimmst du sie aber immer häufiger und häufiger, brauchst du sie irgendwann. Egal welcher Spezies du angehörst, dein Körper wird irgendwann abhängig davon und du brauchst es immer härter, egal zu welchem Preis. Die Leute in Remberta sind dort hin geflohen, mit Ausnahme von denen, die nur Pech im Leben hatten." Wieder zeichnete sich auf ihrem Gesicht der Gedanke an ihre Schwester ab.
„Ich verstehe", sagte Steven bedrückt und drehte sich wieder um, sagte aber im selben Moment: „Ich komme vielleicht später wieder."

Sharik lächelte ihm hinterher und diesmal war es ein wirkliches Lächeln. „Ich bin lange genug hier unten, komm einfach runter wenn du was brauchst."

Steven lief die Treppe nach oben, am Empfangstresen vorbei, an dem immer noch niemand saß, die üblichen Geräusche jedoch wieder aus der Tür dahinter kamen, lief die andere Treppe zu seinem Zimmer hoch und suchte nach Nummer 47. Als er die Tür gefunden hatte, steckte er den Schlüssel hinein, öffnete die Tür und betrat das Zimmer, wo ihm der Geruch von dem benutzen Bett entgegen kam. Auf dieses ließ er sich sinken und zog seinen Mantel wieder aus, legte ihn neben sich und dachte daran, wie gut er es hatte, dass er nicht in Remberta gestrandet war. Wie wäre seine Geschichte ausgegangen, wäre er, anstatt auf Nemolonia, auf Remberta gelandet? Hätte er Sharik niemals kennengelernt? Fragen die er nicht zu beantworten vermochte, weshalb er aufstand und den Schrank öffnete. Es war wie er vermutet hatte: Die Zunge des Drumaskas roch noch immer, nachdem er sie am Vortag benutzt hatte. Er hatte Besuch von einer Sofnar gehabt, einer Spezies, die als Sexsüchtig galt, was sich am vorigen Abend für Steven bestätigt hatte. Als er keine kraft mehr in Armen und Beinen, dafür aber im Geschlecht hatte, hatte sie das Steuer ergriffen und ihn benutzt, als wäre er ein Sexspielzeug. Sie hatte ihm die Zunge tief in sein Rektum geschoben, bevor sie es wieder heraus gezogen und sich selbst in ihre triefende Spalte eingeführt hatte. Die kleine Pyramiden auf der Oberfläche der Zunge hatten sich besser angefühlt als Steven es erwartet hatte und er hatte es einen Moment lang sogar genießen können, bis sie ihm aus ihrer Erregung heraus seine Genitalien so voll Gesabbert hatte, dass ihm beim Geruch des Speichels jede Lust vergangen war. An ihrem Mund hingen Haare herab, so lang, dass sie selbst im Stehen fast auf den Boden reichten. An eben diesen Haaren, war ihr der Speichel entlang geflossen, der so schnell floss wie Wasser. Steven war aufgesprungen, hatte sich im Badezimmer gewaschen und als er wieder ins Schlafzimmer gekommen war, war die Sofnar verschwunden, hatte nur die Zunge und ihren Speichel auf dem Bett zurück gelassen. Weil Steven zu dieser Zeit schon so Müde und erschöpft gewesen war, hatte er keine Kraft gefunden, noch sauber zu machen, weshalb er kurzerhand auf der Bettdecke geschlafen hatte, die noch unbefleckt gewesen war. Das Bettzeug war gewaschen worden, das Spielzeug aus dem Schrank jedoch nicht.

Nemolonia - Planet der ungezähmten LüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt