Als Steven die Augen wieder aufschlug, war alles was er erblicken konnte weiß. War das der Himmel?, fragte er sich und versuchte seinen trüben Blick zu festigen. Hat Wlaretis endlich Gnade gezeigt und mich zu sich geholt, mich von meinem Leid erlöst, jeden Tag und jede Nacht durch die Galaxis reisen zu müssen und dass für einen Hungerlohn? Dann jedoch fiel ihm wieder ein, dass er die letzte Zeit auf Nemolonia verbracht hatte, wo er nirgends hingeflogen war. Er wollt nach Marinukal, seinen neuesten Job erledigen, dann war ihm aber der Treibstoff ausgegangen und der schmierige Händler hatte ihm keines verkaufen wollen; oder er hatte wirklich keinen mehr gehabt, was Steven nach kurzen nachdenken aber für unwahrscheinlich hielt.
Langsam gewöhnten sich seine Augen an die strahlend helle Umgebung und die Kopfschmerzen setzten ein. Nun erinnerte er sich auch wieder daran, was passiert war. Dieser Rabrat hatte ihn bewusstlos geschlagen. Wirklich nur bewusstlos? War er sicher nicht tot? Wenn er tot war, wo waren seine Eltern, sein Bruder, Sharik' miil und Luntac? Wenn er noch lebte und nur bewusstlos gewesen war, wo war er dann?
Sein Blick hatte sich mittlerweile so sehr stabilisiert, dass er erkennen konnte, dass der angebliche Himmel in dem er sich befand, grell beleuchtet war und ein unbequemes Bett mit viel zu dünner Matratze beinhaltete.
Als er an sich herunterblickte, hatte er immer noch die Kleidung an, in der er mit Luntac zusammen durch die Straßen gelaufen war. Nichteinmal seine Schuhe hatte man ihm ausgezogen. Er richtete sich auf und blickte sich im Raum um. Ein Computer von Sulamtekk, ein wirklich teures und hochmodernes Teil, stand auf einem Tisch und war ausgeschaltet. Ein paar Poster an der Wand, geschrieben in Omusak, einer Sprache die neimand außerhalb der neunten Galaxie verstehen konnte, die aber allem Anschein nach Werbung abbilden sollten.
War er in der neunten Galaxie? Aber wie lange war er dann bewusstlos gewesen? Die Fahrt dort hin dauerte Tage, in einem schnellen Schiff und Wochen in einem normalen Kreuzer. Nein, er musste sich immer noch in der sechsten Galaxie befinden. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal Nemolonia verlassen.
Er hievte sich aus dem Bett und ließ sich sofort wieder sinken. Die Schmerzen in seinem Schädel waren zu schlimm, als dass er sich hätte bewegen können. Mit aller Kraft stemmte er sich hoch und wagte ein paar wackelige Schritte. Nach ein paar Minuten ging es ihm so gut, dass er sich frei im Raum bewegen konnte. Bis auf den Tisch mit dem Computer, dem Bett und den Postern an der Wand, war der Raum leer und kahl.
Steven setzte sich an den Computer und schaltete ihn ein. Ganz wie er es erwartet hatte war dieser Passwort geschützt, aber das störte ihn nicht. Es gab nichts, was er dort hätte finden wollen. Vielmehr interessierte ihn das Hintergrundbild. Es zeigte eine Hamfelka, eine längst ausgestorbene Spezies vom Planeten Sinos' kraaz, die ihren langen, bunt gefiederten Schwanz um einen Kelch geschlungen hatte, aus dem ein Dunst herausstieg, der sich zu einer nackten Trumflakat formte, einem Wesen, das in der Femotischen Mythologie für Fruchtbarkeit, Familie und Heimeligkeit stand. Unter dem Ganzen zog sich ein dünnes Banner mit dem Schriftzug: Nemolonia, matukalis femenande. Nemolonia, ein Reich, eine Familie.
Schnell schaltete Steven den Computer wieder aus. Was war das für ein Ort und warum hatte Nemolonia ein solch unpassendes Wappen? Es hätte besser gepasst, hätte man eine der Litras Echsen, die tot in seinem Hotelzimmer lagen abgebildet, wie sie sich um eine Lobasianerin schlängelte, die wie immer vor Feuchtigkeit triefte. Warum nahm man ein Symbol für Familie und eines für Macht als Wappen für den Planeten der ungezähmten Lüste. So sehr Steven sich darüber auch den Kopf zerbrach, es förderte nur seine Kopfschmerzen, die ohnehin schon unerträglich waren. Er stand wieder auf und versuchte, sich schwankend einen Weg nach draußen zu bahnen und fiel fast wieder um, als sich die Tür nach draußen automatisch öffnete, gerade als er nach dem Türgriff langen wollte. Wieso hatte eine automatische Tür überhaupt einen Türgriff, fragte er sich im rausgehen und ihm stockte der Atem. Im Flur vor der Tür waren verschiedenste Lebewesen in teuersten Klamotten, Wesen in langen Roben, mit großen Koffern und mit gefährlich aussehenden Wesen an der Leine. Sein Blick fuhr an ihnen vorbei in den großen Eingangsbereich, in dem noch mehr edle Gestalten herumliefen sich unterhielten oder Zeitung lasen.
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Nemolonia - Planet der ungezähmten Lüste
Science Fiction!!! Enthält unrealistische Alien-Sexszenen die manche Menschen mit seltsamen Fetischen als erregend empfinden könnten!!! Steven muss auf dem angeblich gefährlichen Planeten Nemolonia notlanden, weil ihm auf der reise nach Marinukal der Treibstoff au...