Geschmeidig, aber ohne beruhigende Fahrstuhlmusik, fuhr der Aufzug wieder nach unten. In ebendiese Richtung waren auch die Blicke von Luntac und Steven gerichtet, während ihnen der bewaffnete Rabrat seine Waffe schussbereit auf den Rücken hielt. Die Fahrt verlief Stumm und fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Der Gedanke daran, dass es nun endgültig vorbei war und er niemals wieder seinen Bruder, seine Familie und seine Freunde (eigentlich waren Sharik und Luntac die einzigen Freunde die er hatte) niemals wieder sehen würde, bereitete ihm Kopfschmerzen und er musste sich die Tränen unterdrücken. Was Luntac vorhin mit ihrem Lächeln gemeint hatte wusste er nicht genau. Zu Anfang war es ihm wie ein hämisches Grinsen vorgekommen, als Bestätigung, dass sie einen Plan entwickelt hatte, der sie beide raus bringen würde, doch je länger Steven seine Gedanken dem Lächeln widmete, desto trauriger wurde es in seinem Kopf. Tränen mischten sich dazu und er fing an sich einzureden, dass es ein letztes Lächeln vor dem ewig währenden Abschied war.
Der Aufzug hielt an und Steven konnte sich nur mithilfe der Gedanken an die Waffe, die ihm im Rücken haftete, mit zitternden Beinen fortbewegen. Sie waren nicht lange weg gewesen, doch hatte sich die vorhin so gefüllte Eingangshalle nunmehr in eine trostlose Einöde versammelt. Kaum jemand war noch da und jene die es waren, bewegten sich in Richtung des Ausgangs zu. Warum sich das Gebäude so schnell geleert hatte konnte Steven nicht sagen, aber es fühlte sich besser an zu sterben, ohne das ihm die ganze Welt dabei zusah. Vielleicht waren sie gegangen, weil sie wussten, dass ein Mensch und eine Ecisares hier nun hingerichtet werden würden und wollten sich dieses Bild ersparen.
Auf einmal bleib Luntac neben ihm stehen und drehte sich zu dem Rabrat um. Dieser drückte ihr wortlos die Waffe in den Rücken um ihr zu signalisieren, sie solle weitergehen. Luntac jedoch schaute ihn aus großen Augen heraus an und sagte: „Darf ich vorher noch auf die Toilette gehen?"
Der Rabrat schüttelte den Kopf und stieß ihr mit der Waffe gegen die Brust. „Bitte", flehte Luntac ihn an. „Es ist wirklich dringend. Lass mich noch gehen, bevor du mich weggibst." Ihre Augen waren weit geöffnet und nach einer kurzen Pause schaute der Rabrat sie ernst an und sagte, in der kratzigsten Stimme die Steven jemals gehört hatte: „Ich folge dir. Versuchst du abzuhauen, bist du tot, kleine Ecisares."
Sie verschwanden den Flur entlang, Steven dicht neben Luntac und dem Rabrat. Sie hielten vor einer Tür und der Rabrat sagte: „Zwei Minuten."
Luntac ging in den Raum hinein und nach einer Minute sagte sie: „Komm mal her, ich brauche Hilfe."
Der Rabrat steckte seinen Kopf ein Stück weit durch die Tür um sich anzusehen, was denn so dringend war, dass Luntac dabei Hilfe benötigte. Steven konnte nicht wegrennen. Der Rabrat würde ihn sofort erschießen, würde er ihn auch nur einen Schritt machen hören. Es gab den Flur entlang keine Versteckmöglichkeiten vor dem Feuer der Waffe und er wäre ohnehin ein leichtes Ziel. Bevor er aber darüber nachdenken konnte, welche Fluchtmöglichkeiten sich ihm sonst anbieten würden, war der Rabrat plötzlich in sich zusammengesackt und lag stumm auf dem Boden. Die Tür wurde aufgerissen und Luntac kam herausgestürmt, zog Steven am Arm mit sich und schrie ihn an: „RENN!"
Trotz seiner Verwunderung darüber, was gerade geschehen war, zögerte Steven nicht lange und tat wie ihm geheißen. Er rannte so schnell es seine zittrigen Beine zuließen Luntac hinterher. Sie rannten durch den Flur, durch die Eingangshalle und nach draußen auf den Hof. Kaum hatten sie das Gebäude verlassen, ertönte auf dem gesamten Gelände eine fürchterliche Sirene und es war auf einmal, als wären alle Wachen und Dienstleute des gesamten Gebäudes aufgetaucht. Kaum das sie ihre Stimmen und die schweren Schritte hinter sich vernahmen, eröffneten sie auch schon das Feuer. Luntac und Steven rannten, denn es ging wortwörtlich um ihr Leben. Neben ihnen trafen die Kugeln in den Boden, in parkende Fahrzeugen und in die große, prunkvoll verzierte Mauer, die das Gebäude umschloss.
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Nemolonia - Planet der ungezähmten Lüste
Science Fiction!!! Enthält unrealistische Alien-Sexszenen die manche Menschen mit seltsamen Fetischen als erregend empfinden könnten!!! Steven muss auf dem angeblich gefährlichen Planeten Nemolonia notlanden, weil ihm auf der reise nach Marinukal der Treibstoff au...