Während der Fahrt nach Remberta hatten Steven uns Sharik nicht mehr gesprochen, als unbedingt notwendig war. Sie waren in dem Dester 300 gefahren, einem großen Wüstenfahrzeug mit sechs Reifen und genug Platz für acht Personen. Auf die Frage hin, woher Sharik das Geld für solch ein Gefährt hatte, wollte sie ihm keine Antwort geben und Steven hatte nicht mehr groß darüber nachgedacht, obwohl es ihm ziemlich verdächtig vorkam, dass jemand, der in einem kaputten Hotel als Barkeeperin arbeitete, genug Geld für so eine prächtige Maschine hatte.
Die Fahrt war kürzer als Steven es erwartet hatte und auf einmal, standen sie am Rande einer Stadt, mit vielen dreckigen Gebäuden. Kaum war der Motor ausgestellt, kamen die Schreie aus dem Inneren der Stadt zu ihnen durch. Steven lief ein eisig kalter Schauer über den Rücken als er es hörte, doch Sharik schien sich nicht dafür zu interessieren. Sie holte aus dem Inneren einen großen Mantel heraus, zog ihn sich über und warf sich die Kapuze über das Gesicht.
„Zieh dir die Kapuze über", befahl sie Steven. „Je weniger man von dir sieht, desto besser kommst du gleich hier durch."
Steven tat wie ihm geheißen und schlug sich ebenfalls die Kapuze seines Mantels über, zog sie sich tief ins Gesicht und fragte: „Gut so?" Sharik nickte und antwortete: „Wunderbar, jetzt lass uns gehen."
Die beiden liefen los, durch eine dreckige Seitenstraße hindurch, deren Geruch an Exkremente und Kadaver erinnerte. Auf offener Straße angekommen, sah es kaum besser aus: überall war Müll verteilt, ein Gestank hing in der Luft, bei dem Steven schlagartig schlecht wurde, es waren kaum Passanten zu sehen und Geschäfte gab es keine. Die Gebäude, die mal als Geschäft gedient hatten, an denen noch alte Schilder hingen, die waren allesamt nach dem Aussehen her schon vor vielen Jahren geplündert und zerstört worden.
Die wenigen Passanten die er ausmachen konnte, saßen auf der Straße, kauten an verschimmeltem Essen herum, durchsuchten die Mülleimer und Leichen oder kämpften damit, nicht auf der Stelle tot umzufallen. Vorsichtig beugte sich Steven zur Seite, dicht an das Ohr von Sharik und fragte: „Wo hasst du mich hier hin gebracht?" Nach einer kurzen Pause kam die Antwort: „Ich zeige dir, dass Nemolonia nicht immer das Paradies ist, für das du es hältst. Es kann auch ein gemeiner und widerlicher Ort sein. Was du hier siehst, wirst du in Istrakul und den Nachbarstädten nicht zu sehen bekommen."
Zögerlich drehte Steven seinen Kopf wieder zu Seite und sah, wie ein junger Osindek, mit langen, geschwungenen Hörnern an den Schläfen auf vier Beinen lief, dabei mit seiner einen Hand nach einer Idekla griff, sie am Hals erwischte, ihr mit einem kräftigen Ruck das Genick brach und sich über ihren Kadaver hermachte. Der Anblick schockierte Steven. Der Osindek war noch ein Kind, zumindest sah es danach aus. Niemals hatte er solche Grausamkeit bei einem so jungen Wesen gesehen.
„Steven, lauf weiter und schau da nicht hin!" Erst als Sharik ihn scharf ermahnte, sich das Spektakel nicht anzuschauen, bemerkte er, dass er stehen geblieben war und völlig schockiert in die Richtung des Osindek schaute, wie er der Idekla den Schwanz abriss.
Schnell lief Steven weiter, holte wieder zu Sharik auf. „Diese Stadt ist abartig krank", stellte Steven fest und bekam darauf keine Antwort. Es war wohl ein Zeichen von Sharik, besser still zu sein, bevor jemand sah, dass sie von außerhalb kamen und sich an ihnen bereichern wollte. Es musste unüblich sein, Leute aus den anderen Städten, den Reichen Orten des Planeten zu sehen. Wohl wussten sie, dass sich niemand freiwillig nach Remberta begab und so waren Leute von außerhalb ein gefundenes Fressen für sie.
Sie bogen ab, liefen in eine andere Straße ein, wo sie dann auf eine größere Straße kamen, die mitten in die Stadt führte. So schrecklich die Stadt für Steven bisher ausgesehen hatte, es war nichts im Vergleich zum Inneren der Stadt. An den Straßenrändern saßen, standen und lagen Wesen von allen Spezies, die Steven aufzählen konnte. Ein riesiger Ubdelmo schlief am Straßenrand, zwei seiner vier Hände um den reglosen Körper einer Ilasdume geschlungen, die anderen beiden hinter dem Kopf verschränkt. Auf der anderen Straßenseite hockte eine magere Luminope, deren gelbe Augen durch die gesamte Straße zu leuchten schienen. Sie urinierte auf die Straße, es lief ihr bis zu ihren knorrigen Füßen, was sie jedoch kaum zu stören schien. Die dunkelgrüne Flosse, die ihr auf dem Kopf saß, wehte zart im Wind hin und her und ihre spitzen Zähne waren fast komplett abgebrochen. Als Steven und Sharik an ihr vorbei liefen, stand sie auf und kam auf sie zugelaufen.
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Nemolonia - Planet der ungezähmten Lüste
Ciencia Ficción!!! Enthält unrealistische Alien-Sexszenen die manche Menschen mit seltsamen Fetischen als erregend empfinden könnten!!! Steven muss auf dem angeblich gefährlichen Planeten Nemolonia notlanden, weil ihm auf der reise nach Marinukal der Treibstoff au...