Den Rest des Tages verbrachte Steven schweigend im Hotel. Er lag auf dem Bett, hoffte, sein Bruder würde ihm noch eine weitere Nachricht schicken, er schlief ein paar Stunden, wachte dann aber gegen Abend wieder auf. Er öffnete das Fenster und leerte das Glas mit den Toten Echsen aus dem Schrank aus. Wenn das Hotel weniger nach der Verwesung toter Litras Echsen riechen würde, dann würden vielleicht ein paar mehr Gäste kommen wollen, auch wenn er das bezweifelte.
Als die Langeweile schließlich obsiegte und er sich zum mindestens dreißigsten Mal die Frage stellte, was er auf Nemolonia tun sollte, bevor er wieder nach Marinukal weiter konnte, verließ er das Zimmer und ging hinunter in die Empfangshalle. Der Sessel in der Ecke war leer, was Steven freute. Vielleicht würde er sich dort ein paar Zeitschriften anschauen und dabei die Seiten verkleben können.
Als er aufgestanden war, hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich anzuziehen. Er war nur mit seiner Unterhose bekleidet nach unten gelaufen und hatte sich auf den Sessel gesetzt. Er hatte sich die Sitzfläche vorher nicht angeschaut. Er fand, dass es besser war, nicht zu wissen was dort vorher gewesen war oder immer noch ist.
Er griff zu einer Zeitschrift und öffnete diese. Es war eine der wenigen, dessen Titel noch lesbar und ohne seltsam aussehende Flecken war. Der Grund dafür war einfach: es war ein Magazin mit einer Kolorna auf dem Cover. Kolorna waren Wesen, mit denen es nur Kolorna tun wollten. Sie waren drei Meter groß und hatten ein Durchschnittsgewicht von zweihundertfünfzig Kilogramm. Wenn sie sich auf zwei Beine stellten, konnten sie sich sogar für die Kamera in Pose setzten. Die Kolorna auf dem Cover schwamm im Wasser und präsentierte dem Zuschauer ihre nackten Brüste, drei an der Zahl, nebeneinanderliegend, riesig und fast fetter als sie selbst. Steven beschloss sich nicht weiter mit dem Bild abzugeben und öffnete die Zeitschrift stattdessen. Er blätterte vor, vorbei an noch scheußlicheren Bildern anderer Klumpen, die sich nackt räkelten, bis zu einem Artikel über die besten Sorten kaltgepressten Wein aus den Tälern des Dromut Gebirges auf Plavent. Als er jedoch auf das Datum schaute und sah, dass der Artikel dreihundert neunundzwanzig Jahre nach dem Untergang von Fadrum geschrieben worden war, warf er sie beiseite. Mit Geschichten von vor mehr als dreißig Jahren wollte er sich nicht abgeben. Wäre sie geschrieben worden als Fadrum, der erste Götterplanet noch gestanden hatte, dann wäre dieses Magazin eine Rarität gewesen.
Ursprünglich war es nicht Zulkash, sondern Fadrum, der den ersten Planeten der Götter bildete. Er war einst bewohnt, von allen Gottheiten der siebzehn Galaxien, sogar zwei Göttinnen waren dort, die in der verbotenen Zone außerhalb der Galaxien wohnten, in den sogenannten schwarzen Galaxien, Orte, an die es verboten war zu reisen. Orte, in denen man nicht überleben konnte. Orte, an denen man trotzdem die Antworten auf die Geheimnisse aller Galaxien fand, die so vernichtend sein konnten, dass man sie in die schwarzen Galaxien verbannt hatte.
Als erst jedoch der große Baum vom Jabutlak Schrein abgebrannt war, wussten alle Lebewesen aller Galaxien, dass das Ende von Fadrum bevorstünde. Nur wenig später, als die meisten Götter geflohen waren und die restlichen Zivilisten vom Planeten verschwanden, da blieben nur noch die armen zurück. Die, die Ihre Kindheit auf Fadrum verbracht hatten. Die, die den letzten Göttern ihren letzten Respekt zollten und mit ihnen starben und die, die dazu verdammt waren, bis zum letzten Atemzug leiden zu müssen.
Der Absturz der blauen Sonne Molakesh, die Herrscherin über die Stadt Pladet, läutete den Untergang für den gesamten Planeten ein. Denen die übrig geblieben waren blieb nichts als zu beten übrig, doch als die Flut der blauen Flammen selbst den Schrein der neunzehn Gottheiten, das Wahrzeichen von Fadrum zerstört hatte, da wussten auch die letzten Bewohner, das ihre Gebete unerhört bleiben würden.
Zulkash wurde zum neuen Götterplaneten ernannt, doch war es nicht dasselbe wie auf Fadrum.
Nie wieder, das schwören sich die Götter bis zum heutigen Tage, würde sie das gleiche Schicksal ereilen wie es auf Fadrum passiert war.
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Nemolonia - Planet der ungezähmten Lüste
Fantascienza!!! Enthält unrealistische Alien-Sexszenen die manche Menschen mit seltsamen Fetischen als erregend empfinden könnten!!! Steven muss auf dem angeblich gefährlichen Planeten Nemolonia notlanden, weil ihm auf der reise nach Marinukal der Treibstoff au...