Kapitel 3

1K 34 8
                                    

Die restlichen Tage der Woche verliefen ziemlich normal.
Chris und ich hatten tatsächlich eine Eins für unser "Kunstwerk" bekommen, was irgendwie ironisch ist, wenn man darüber nachdenkt.
Endlich war es Wochenende was bedeutete, Ethans Party stand an.

"Was sagst du hierzu?"
Mit einer beigen Cargohose und einem enganliegenden weißen Oberteil stellte ich mich vor Bonnie.

Sie war extra direkt nach der Schule mit zu mir gekommen, um zusammen nach Outfits für die Party heute Abend zu suchen.
Sobald wir meins haben gehen wir zu ihr und suchen für sie eins.

"Meinst du nicht dass die lange Hose etwas zu warm für heute ist? Es soll heute Nacht extrem warm bleiben", sagte sie und musterte mich von oben bis unten.
"Hm du hast wohl recht", erwiderte ich und begann meinen Schrank zu durchsuchen.
"Irgendwo muss er doch sein", sagte ich während ich weiter suchte.
"Ah da ist er ja."
Ich zog einen weißen Rock aus meinem Schrank und hob diesen vor Bonnies Gesicht.
Nickend sah sie mich an und zeigte mir einen Daumen nach oben.

"Na dann können wir ja los zu dir."
Ich zog mich schnell wieder um und packte das Shirt und den Rock in meine Tasche.

Bonnie sprang auf und zusammen fuhren wir zu ihrem Haus.
Bonnie fand sofort ein schwarzes schlichtes Kleid, welches an ihr perfekt aussah.
Wir machten uns noch die Haare und unser Make-up und ich zog mir noch schnell meine ausgewählten Klamotten an.
Durch den Spiegel sah ich zu Bonnie und nickte. "Ich bin ready."

Bonnie öffnete eine ihrer Schubladen und zog zwei Klopfer heraus, wovon sie mir einen hin hob.
Bei uns ist es zu einer Tradition geworden, jedes Mal vor einer Party einen Klopfer zusammen zu trinken. Warum genau, weiß allerdings keiner von uns beiden.
Wir überkreuzten kurzerhand unsere Arme und tranken den Klopfer weg. Natürlich wurde davor, auch ganz den Regeln entsprechend, geklopft und die Deckel auf die Nase gesetzt.

Wir liefen nach unten und vor ihr Haus, wo bereits Bonnies Freund, Isaac auf uns wartete.
Seine Hand hing aus dem Fester und er klopfte gegen sein Auto.
"Na los Ladys wir sind schon spät dran", meckerte er, jedoch ohne dabei sein Lächeln fallen zu lassen.
"Ganz ruhig es ist nur eine Party", rief ich und wir liefen zu seinem Auto, um einzusteigen.
Isaac fuhr daraufhin auch direkt los und es dauerte nicht lange bis wir schon an Ethans Haus ankamen.

Auf der Party schien schon eine ganz gute Stimmung zu sein.
Man hörte die Musik von außen und einige Personen standen draußen.
Wir betraten das Haus und sofort kam einem der Geruch von Alkohol entgegen.
Wie sehr ich diesen Geruch nur liebte.
Die Musik dröhnte so laut, dass man den Bass am eigenen Körper spüren konnte und überall bewegten sich Personen zur Musik.

"Eyy Chris!"
Isaac lief auf Chris zu, welcher auf der Couch mit irgend einem Mädchen auf seinem Schoß saß.
Chris hob voller Freude seinen Becher in die Luft und begrüßte Isaac.
Chris sah kurz in unsere Richtung und legte seinen Kopf leicht schief, während er mich von oben bis unten ansah.
Er musterte mich mit einer fast schon unangenehmen Beharrlichkeit.
Schnell zog er seinen Kopf jedoch wieder zu dem Mädchen und küsste dieses.

Da kommts mir ja fast hoch.
Um diesen Idioten nicht sehen zu müssen, liefen Bonnie und ich erst mal zur Bar oder um genauer zu sein, in die Küche.
Ich machte mir erstmal eine Mische aus Joster und Fanta, da diese zumindest bei mir nur sehr langsam wirkte.
Bonnie hingegen mischte sich sofort etwas mit Jägermeister zusammen.
Definitiv nicht meine erste Wahl, aber jedem was er mag, nicht wahr?

Bonnie zog mich daraufhin erst mal auf die Tanzfläche, also in diesem Fall, das Wohnzimmer.
Man konnte schon sagen, dass erst wir so richtig Leben in die Party brachten, zumindest als dann "Turn All the Lights On" von T-Pain und Ne-Yo kam.
Das war einer dieser Songs, bei denen Bonnie und ich zusammen komplett aufblühten.
Wir tanzten nah beieinander und ich konnte die klebenden Blicke auf uns deutlich spüren.

Während ich tanzte ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und blieb bei Chris hängen.
Dieser musterte nämlich jeden einzelnen meiner und Bonnies Moves.
Genüsslich nahm er einen Schluck aus seinem Becher, wobei er seinen Blick jedoch nicht von mir nahm.
Seine andere Hand lag auf dem Bein des immer noch auf ihm sitzenden Mädchens und fuhr leicht auf und ab.
Vermutlich tüftelte er in seinem Kopf gerade an einem neuen Racheplan für mich.
Das erinnert mich daran, dass ich mir da auch noch was ausdenken musste.

"Hey, wer hat Lust auf 'Wenn ich du wäre...'?", rief Isaac durch den gesamten Raum und sofort setzten sich mehrere Personen in einem Kreis zusammen.
Bonnie schnappte meinen Arm und zog mich mit in den Kreis.

"Also gut. Ethan, es ist deine Party, die Ehre gebührt also ganz dir", sagte Isaac zu Ethan, welcher nur nickte und einmal jeden im Kreis sitzenden musterte.

"Wenn ich du wäre, würde ich jetzt die Person zu deiner linken 10 Sekunden lang küssen", sagte er und sah einem mir bekannten braunhaarigen Mädchen in die Augen.
Ihr Name ist Rylie und sie hängt in der Schule ganz gerne mal bei mir und Bonnie rum.
Sie drehte sich zu ihrer linken, wo ein anderes Mädchen saß und sah dieses fragend an. Sie zuckte nur mit ihren Schultern und nickte, woraufhin sich Rylie nach vorne lehnte, um sie zu küssen.
Ich war mir ziemlich sicher, dass das mehr als 10 Sekunden waren, was mich zum Schmunzeln brachte.

Als sie sich voneinander lösten, ließ auch Rylie ihren Blick im Kreis schweifen.
Als ihre Augen auf meine trafen, blieb sie stehen.
Sie grinste mich frech an und setzte an zureden. "Wenn ich du wäre, würde ich der Person links von dir einen Lapdance geben."

Neben mir saß Caleb, einer der letztes Jahr mit Chris zusammen in einer der Klassen über uns war und seinen Abschluss gemacht hat.
Rylie ließ das Lied "The Hills" von The Weekend abspielen, woraufhin ich jedem in diesem Raum und ganz besonders Caleb eine Show lieferte, für die man mich hätte bezahlen sollen.

Einige klatschten und jubelten laut dazu, wobei Bonnie die lauteste zu sein schien.
Ich setzte mich wieder zurück auf den Boden und atmete erst einmal kurz durch.

"Also dann, du bist dran Kie", sagte Bonnie neben mir.
Ich grinste und blickte sofort zu Chris, welcher mir nun tief in die Augen sah.
Wenn das mal nicht der perfekte Zeitpunkt war, um sich zu rächen.

Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt