Kapitel 15

971 26 0
                                    

"Okay hört zu. Ich brauch eure Hilfe."
Emma, eine gute Freundin und Klassenkameradin, kam stürmisch zu unserem Tisch in der Mensa gelaufen, und knallte ihr Tablett auf den Tisch.

"Wie ihr wisst, habe ich am Samstag Geburtstag und ihr seid jetzt offiziell dazu verdammt mir zu helfen alles vorzubereiten, herzlichen Glückwunsch."
Zufrieden nahm sie einen Bissen von ihrem Apfel und ließ sich gegen die Stuhllehne fallen.

Während Bonnie und ich ihr überrascht dabei zusahen, tat Rylie so, als hätte sie Emmas Aufforderung gar nicht gehört.

"Wo willst du denn feiern?", fragte ich nun Emma.
"Ich denke, mein Garten wäre die beste Lösung. Oder was sagt ihr?"

"Solange ich nichts aufräumen muss ist mir das grad egal", antwortete Rylie trocken, was uns alle zum Lachen brachte.

"Vergiss nicht Ela einzuladen", zwinkerte ich Emma zu, welche daraufhin anfing diabolisch zu grinsen.
Rylie hingegen, schoss mit dem Kopf sofort nach oben.

"Oh, da wird wohl jemand hellhörig", lachte Bonnie, da Rylie den ganzen Tag noch nicht einmal so aufmerksam war.

"Ich kann dir gerne beim Aufbau helfen Emma", bot ich ihr an, woraufhin sich mir Bonnie direkt anschloss.
Nach einiger Zeit konnten wir selbst Rylie dazu überreden, mitzuhelfen.

"Also dann treffen wir uns morgen Abend am besten so gegen 17 Uhr?", fragte Emma, woraufhin wir alle nickend zusagten.

Als mich meine Mutter am nächsten Tag gegen Abend an Emmas Haus absetzte, nahm ich sofort mehrere Stimmen aus Emmas Garten wahr.

Als ich Emma fand, rannte ich sofort auf sie zu und nahm sie in meine Arme.
"Alles Gute zum Geburtstag süße", lächelte ich sie an und drückte ihr ein Geschenk mit Blumen in die Hand, welches sie dankend annahm.

"Also, was muss gemacht werden?", fragte ich als ich mich umsah.
Die anderen Mädels waren bereits mit Dekorieren beschäftigt.

"Hier, du kannst die Lichterketten aufhängen."
Sie drückte mir mehrere Lichterketten in die Hand und verschwand daraufhin wieder in ihrem Haus.

Gerade als ich dabei war die letzte Lichterkette aufzuhängen, stellten Bonnie und Rylie einen Tisch mitten im Garten ab.
"Beerpong?"
"Fear-Pong", korrigierte mich Emma, welche Bonnie und Rylie mit Bechern in der Hand hinterherlief.

"Fear-Pong?", verwirrt kletterte ich von der Leiter auf der ich stand und lief zu den anderen.
"Unter jedem Becher befindet sich eine Pflichtaufgabe. Entweder du erfüllst diese Aufgabe und behältst den Becher, oder du trinkst den Becher leer und verlierst ihn somit", klärte mich Emma auf, während sie die Becher auf beiden Seiten des Tisches platzierte.

"Wo findest du so Sachen nur immer?", antwortete ich lachend.
Emma zuckte nur stolz mit den Schultern und lief grinsend zurück ins Haus.
Als sie nach uns winkte, folgten wir ihr.

Wir bereiteten noch die restlichen Snacks und Getränke zu und ab diesem Zeitpunkt hieß es dann warten.

Ungefähr zwei Stunden später, war Emmas Garten, sowie ihr Wohnzimmer und Küche, sehr gut gefüllt. Die meisten waren auch bereits ziemlich angetrunken.

"Auf geht's Kie, runter damit!"
Brüllte Caleb, um die laute Musik zu übertönen, welcher mir gerade einen weiteren Jägermeistershot zuschob. Wie ich dieses Gemisch nur hasste. Selbst Wodka war angenehmer zu shotten als Jägermeister, doch Caleb war auf Partys immer derjenige, der mich dazu zwang, mit ihm Jägermeistershots zu trinken.

Widerwillig nahm ich das Shotglas in die Hand und führte es zu meinem Mund.
Selbst der Geruch löste bereits eine leichte Übelkeit in mir aus.
Ich wollte den Shot gerade trinken, da zog mich jemand am Arm weg.

Caleb schaute nur zu wie ich in den Garten entführt wurde und spazierte uns schließlich hinterher.
Als mich Emma endlich losließ, stand ich plötzlich vor dem Beerpong Tisch.
Beziehungsweise, dem Fear-Pong Tisch.

"Oh nein", ich warf Emma einen gequälten Blick zu.
"Oh doch", antwortete sie schlicht und schnappte sich einen Ball.
Auf der anderen Seite standen Bonnie, Isaac und Rylie bereits in den Startlöchern.
Zu meinem Team gehörten dann wohl Emma und Ela.

Nach einigen verfehlten Würfen, traf ich endlich als Erstes aus unserem Team in einen Becher.
Isaac nahm den Becher hoch und las laut vor, was auf dem Zettel darunter stand.
"Ruf jemanden aus deinem Freundeskreis an und frag die Person, ob sie Lust auf einen Dreier mit dir und einer weiteren Person aus deinem Team haben will."

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Isaac kurz zu unserem Team.
Dann schweiften seine Augen zu Bonnie, welche neben ihm stand.
"Ich ruf Conner an."
Isaac zuckte mit seinen Schultern und zog sein Handy aus der Hosentasche.

"Das kannst du vergessen. Conner wird bei dem Angebot nur 'Ja' sagen", warf Bonnie schnell ein und hielt seinen Arm fest.
Bonnies Aussage brachte jeden von uns zum Lachen.

Isaac ignorierte Bonnie jedoch und nahm sein Handy ans Ohr.
"Nene du musst schon auf Lautsprecher stellen", funkte Emma dazwischen, woraufhin Isaac sein Handy von seinem Ohr nahm und auf laut stellte.

"Ja?"
"Hey Miles, was geht? Ich hätte mal kurz ne Frage."
Bonnie atmete sichtlich erleichtert aus, als sie merkte, dass Isaac nicht Conner, sondern Miles angerufen hatte.

"Schieß los", antwortete dieser durchs Handy.
"Ja also... ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust auf nen Dreier mit Bonnie und mir hättest", schoss es völlig direkt aus Isaac raus, welcher uns nur schelmisch angrinste.

"Hör mal... Bonnie ist zwar ne wunderschöne Frau, aber du bist echt nicht so mein Typ bro, sorry", kam es von Miles, was uns alle laut loslachen ließ.

Nach einer Weile und einigen geleerten Bechern, standen beide Teams mit nur noch einem Becher da.
In der Zwischenzeit mussten mehrere von uns einige diverse Sachen machen.

Darunter beispielsweise ein Kleidungsstück ausziehen.
Rylie musste unter anderem Ela einen Knutschfleck verpassen und Ela musste hingegen Salz von Rylies Bauch lecken, anschließend einen Tequilashot trinken und dann die Zitrone essen, welche Rylie in ihrem Mund für sie bereithielt.

Mittlerweile waren wir alle bereits viel zu betrunken, um ohne zu schwanken stehen zu können. In den Beerpong-Bechern war definitiv kein Bier drin, zumindest in den meisten nicht.

Als Ela auch unseren vorletzten Becher leer getrunken hatte, schnappte sie sich wieder den Ball und versuchte den letzten Becher der anderen zu treffen.
Leider verfehlte sie knapp, was für mich bedeutete, dass ich als Nächstes an der Reihe war.

Isaac, welcher den Ball gerade säuberte und anschließend werfen wollte, zögerte für einige Sekunden.
"Um das hier zu gewinnen, müssen wir den Beerpong-König höchstpersönlich herholen", sagte er schließlich und verschwand in der Menge.

Seufzend schlug ich mir meine Hand gegen den Kopf, da mir natürlich ganz genau bewusst war, wen er damit meinte.
Mit Chris im Schlepptau kam Isaac angelaufen und präsentierte ihn stolz.
Ist das überhaupt erlaubt? Ziemlich sicher nicht.

Da man gegen Isaacs betrunkenen Dickkopf jedoch nicht ankam, akzeptierte mein Team bereits ihr Schicksal.

Mit einem einschüchternden Blick stellte sich Chris vor den Tisch und nahm sich einen Ball zur Hand.
Er visierte unseren Becher genauestens an und warf.
Natürlich traf Chris auf den ersten Versuch.
Immerhin wurde er nicht umsonst als 'Beerpong-König' bezeichnet.

Ich seufzte und nahm den Becher in die Hand um ihn leerzutrinken, da viel ein Zettel vor mir auf dem Tisch, welcher wohl noch an dem Becherboden geklebt hatte.

Sofort sprangen Emma und Ela freudig in die Luft, da dies bedeutete, dass es noch nicht unsere Niederlage war.

Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt