Ein lautes Brummen zog mich plötzlich aus meinem Schlaf.
Verschlafen rieb ich mir meine Augen.
Ich hatte es letzte Nacht wohl komplett übertrieben, denn mein Kopf fühlte sich an, als hätte mir jemand eins mit ner Bratpfanne übergezogen.Müde blinzelte ich durch das Zimmer und quiekte sofort auf als ich realisierte, dass Chris mit nacktem Oberkörper direkt unter mir lag und seelenfriedlich schlief.
Vor Schreck stützte ich mich stürmisch auf seiner Brust ab, verlor dabei jedoch das Gleichgewicht und kippte zur Seite um.
Ich versuchte mich zu retten, indem ich mich an Chris klammerte, doch natürlich zog ich ihn direkt hinterher, wodurch er auf direktem Weg auf mich fiel."Was zur Hölle?", stöhnte Chris mit einer kratzigen Stimme.
"Chris-", rief ich nach Luft schnappend, da mich dieser mit seinem gesamten Körpergewicht zerquetschte.
Langsam stützte er seine Arme neben meinem Kopf ab und drückte sich nach oben.Sein Gesicht war nur einige Zentimeter von meinem entfernt, sodass ich seinen Atem spüren konnte.
"Dir auch nen schönen guten Morgen", murmelte er und setzte sich auf.
Stöhnend fasst er sich an seinen Kopf, welchen er sich bei dem Sturz wohl angestoßen hatte.Ich wollte mich gerade entschuldigen, da hielt mich etwas in mir zurück.
Es ist immer noch Chris, der hier vor mir saß.
Eine Entschuldigung hat der Junge von mir definitiv nicht verdient.Chris warf mir nur einen vorwerfenden Blick zu.
"Das ist also deine Art dich zu bedanken? Ernsthaft?"
Ohne einen blassen Schimmer blinzelte ich in seine grün-braunen Augen.
Er lachte kurz auf, rollte dabei jedoch mit den Augen, was mir vermittelte, dass er nicht gerade glücklich war."War ja klar. Ich trag dich hier den ganzen Weg von Ethans Haus, bis zu mir, biete dir einen Schlafplatz an, heb deine Haare während du kotzt und du bedankst dich indem du mich aus meinem eigenen Bett schuckst? Wow Roberts, das ist selbst für dich ziemlich niveaulos."
Chris fuhr sich durch seine braunen Haare. Sein frustriertes Seufzen war dabei nicht zu überhören.Ich wollte antworten, doch Chris ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.
"Na los, werden wir diese beschissenen Handschellen los, sodass du endlich nen Abflug machen kannst."
Chris lief aus seinem Zimmer und zog mich wie ein Kleinkind hinter ihm her.Er durchkramte eine Schublade und zog nach kurzer Zeit einen Hammer heraus.
Er zog mich in die Küche und platzierte seine, sowie meine Hand auf der Küchenablage.
Den Hammer schwingt er nach oben und schlägt ihn anschließend mit voller Wucht auf die Handschellen.Ein Schlag reichte dabei bereits aus, um unsere Arme voneinander zu trennen.
Auch der Rest der Handschelle fiel nun auseinander.Erleichtert atmete ich auf und griff um mein wundes Handgelenk.
Zufrieden sah ich zu Chris, welcher mir hingegen nur einen erwartungsvollen Blick zuwarf.
Das bedeutete wohl so viel wie, ich solle verschwinden.Ich presste meine Lippen zusammen, sodass mein Mund einen Strich bildete und nickte nur.
Ich rannte schnell zurück in sein Zimmer, um meinen Rock zu holen, ehe ich aus seinem Haus verschwand.An der Straße wartete ich einige Minuten bis endlich Bonnie kam, um mich abzuholen.
Ich schmiss mich neben sie auf den Beifahrersitz. Erwartungsvoll starrte meine beste Freundin mich an.Ich schüttelte darauf nur lachend meinen Kopf.
"Ich kann mich an so gut wie nichts erinnern was gestern passiert ist. Chris meinte, er hätte mich zu ihm getragen?"
Skeptisch sah ich zu Bonnie welche bereits losgefahren war."Ja, nachdem du gekotzt hast, hat er dich einfach mitgenommen. Eigentlich solltest du mir schreiben, sobald ihr bei ihm angekommen seid, das hat dann aber Chris übernommen."
Beschämt ließ ich mich in den Sitz versinken und bedeckte mit meinen Händen mein Gesicht.
"Sogar eine Hose hat er dir gegeben", stellte Bonnie fest, was mich dazu brachte an mir herunterzuschauen.
"Wundert mich aber. So sauer wie der Idiot gerade auf mich war...", seufzte ich.Aber irgendwie konnte ich ihm seine Wut nicht verübeln.
Vermutlich wäre ich noch unfreundlicher gewesen, wenn er bei mir hätte schlafen müssen. Zumal mein Bett viel kleiner ist als das Seine.
Und das mit seinen blöden Kippen trägt er mir vermutlich auch noch nach."Und wie war es so mit deinem Erzfeind ein Bett zu teilen?", unterbrach Bonnie die stille.
"Ich hasse ihn immer noch, falls es das ist, was du wissen wolltest", antwortete ich und legte meinen Kopf auf die Seite um zu ihr zu schauen.
"Es lief also nichts zwischen euch", verdeutlichte Bonnie grinsend.
"Was? Nein! Natürlich lief nichts zwischen Chris und mir! Lieber würde ich über brennende Kohle laufen und dabei einen Besen fressen, als was mit Chris zu haben, ist ja ekelhaft", antwortete ich bestürzt, woraufhin Bonnie losprustete.Bonnie setzte mich an meinem Haus ab und den Rest des Tages verbrachte ich damit meinen Kater wegzuschlafen.
Am nächsten Tag saßen Bonnie und ich an unseren Plätzen im Klassenzimmer und unterhielten uns, da kam Rylie angelaufen und setzte sich zu uns.
Breit grinsend starrten Bonnie und ich sie nur an.
Das sah wohl so gruselig aus, dass sich Rylie etwas zurücklehnte und uns mit einem zögerlichen Lächeln verstört ansah."Also du und Ela huh?", fragte ich neugierig.
Bonnie und ich lehnten uns erwartungsvoll nach vorne und warteten gebannt Rylies Antwort ab."Wovon redet ihr?", fragte sie lachend, doch wir sahen sie nur ungläubig an.
"Das am Samstag, das waren definitiv mehr als 10 Sekunden meine liebe", erwiderte Bonnie amüsiert.Sofort schlug Rylie Röte ins Gesicht, was Bonnie und mich zum Kichern brachte.
Rylie strich sich ihre Haare hinter ihr Ohr und sah verlegen auf den Tisch.
"Ich hab mich später am Abend noch ein Weilchen mit Ela unterhalten, aber ich befürchte, ich war etwas zu betrunken, was sie vermutlich nicht so gut fand.""Spinnst du?", erwiderte ich angespannt.
"Mein Erzfeind musste mir beim Kotzen die Haare halten und hat mich dann auch noch zu sich nach Hause getragen und du denkst das es Ela zu viel war, weil du betrunken warst? Das kann einfach nicht dein ernst sein", sagte ich bebend und Bonnie nickte währenddessen zustimmend."Die Zicke hat recht, jeder hat gesehen wie Ela dich angeschaut hat", kam es plötzlich von der Seite, was mich zusammenzucken ließ.
Aus dem Nichts stand Chris neben uns, mit seinen Händen lässig in seinen Hosentaschen verstaut.
Völlig verblüfft sahen wir alle zu Chris hoch, welcher nur mit den Schultern zuckte und wieder davon lief.
"Siehst du, wenn selbst Chris, MIR zustimmt, dann weißt du, dass es stimmt!", unterstrich ich meine vorherige Aussage.
Lächelnd verschränkte Rylie ihre Arme und sah wieder verlegen zur Seite.
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Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like That
Teen Fiction"Christopher Constantin O'Neill! Du lässt mich hier jetzt nicht einfach im Regen stehen!" "Und was, wenn doch?" Am Klang seiner Stimme konnte ich bereits hören, dass er gerade grinste. Das kann doch nicht sein Ernst sein? "Soll ich jetzt etwa 10 km...