Kapitel 5

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Nachdem wir uns wieder zu den anderen gesetzt hatten, um weiterzuspielen, trank ich immer weiter um irgendwie diese Situation überstehen zu können.

Irgendwann war ich jedoch so betrunken, dass ich mich nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte.
Ich rutschte ein wenig näher zu Chris und stupste in von der Seite an.
Ich lehnte mich auf seine Schulter und sah ihn an.
"Hey Chris?"

Er drehte sich sofort zu mir. Sein Gesicht war nur einige Zentimeter von meinem entfernt.
Er war so nah, dass ich sogar seinen Atem spüren konnte und sein gut riechendes Aftershave riechen konnte.
"Mir ist grade echt schlecht."

Schnell sprang er auf und half mir dabei aufzustehen.
Er brachte mich auf schnellstem Weg zum Bad, wo ich mich sofort über die Kloschüssel schmiss.

Ich muss zugeben, kein Moment auf den ich stolz war.
Ich konnte spüren wie Chris meinen Körper mit seinen Armen stabilisierte und meine Haare zurückhielt, während ich mir förmlich die Seele aus dem Leib kotzte.

Als ich fertig war, führte er mich zum Waschbecken, wo ich meinen Mund ausspülte.
Dabei strich er mir sanft über meinen Rücken.

Was macht er da? Warum ist er so zu mir?
Eigentlich sollte er mich gerade auslachen und Bilder von mir machen, um mich mit diesen irgendwann erpressen zu können.
Aber stattdessen...kümmert...er sich um mich?

Ich klatschte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht.
So war er nicht zu mir seit... seit damals.
Vorsichtig stützte ich meine Arme auf das Waschbecken und drückte mich nach oben.
Ich schüttelte kurz meinen Kopf und warf einen Blick in den Spiegel.

Ich nickte und klatschte in die Hände.
"Kann weiter gehen."
Munter taumelte ich los und zog Chris hinter mir her.

"Kie, vielleicht sollten wir jetzt einfach gehen-", lustigerweise hörte sich seine Stimme besorgt an.
Doch das kann nicht sein.
Chris? Besorgt um mich? Dass ich nicht lache!

Ich lachte kurz auf und unterbrach ihn.
"Für dich, Kira. Nur meine Freunde nennen mich Kie und außerdem hast du mir gar nichts zu sagen. Also, wo ist mein Becher schon wieder?"
Suchend schaute ich mich um und zog Chris weiter mit.

Er seufzte nur und lief mir nach.
Wir kamen wieder bei den anderen an, wo ich auch meinen Becher entdeckte.
Doch sobald ich ihn hochnahm, wurde er mir von Chris auch schon aus der Hand gerissen.

"Hey, was soll die Scheiße?" Schrie ich ihn wütend an und griff nach meinem Becher, doch er hob ihn nur noch weiter weg.

"Bonnie, rede du mal mit ihr. Sie hat gerade gekotzt und ist jetzt der Meinung sie kann genau wie davor weiter saufen."
Bonnie sah zu Chris auf und kam daraufhin auf uns zu.

Sie legte eine Hand auf meine Wange und sah mir besorgt in die Augen.
"Kie, wenn du so weiter machst, müssen wir dich noch ins Krankenhaus bringen, bitte geh einfach mit Chris", versuchte sie auf mich einzureden, jedoch vergebens.
"Mit Chris gehen? Kommt gar nicht infrage! Ich will weiter trinken und jetzt gib mir meinen Becher zurück Chris."

Ich wollte wieder nach meinem Becher greifen, doch Chris stellte diesen ab und packte mich an meiner Hüfte.
Er hob mich hoch und schmiss mich wie einen Sack Kartoffeln über seine Schulter.
"Das war's für dich Roberts."

"Sicher dass du das schaffst?", kam Isaac dazu.
"Passt schon, ich wohn ja nicht weit weg, und so betrunken bin ich auch nicht."

"Lass mich runter du Arsch!"
Ich strampelte mit meinen Beinen und schlug auf seinen Rücken.
Chris schien das jedoch überhaupt nicht zu stören, denn er redete ganz entspannt weiter mit Isaac und Bonnie.

So langsam ging mir die Kraft aus und ich hörte auf mich zu wehren.
Chris zog mich zurück und ließ mich etwas runterrutschen, sodass sich seine Hände unter meinen Beinen befanden und mein Oberkörper sowie Kopf gegen seine Brust lehnte.
"Melde dich, wenn ihr angekommen seid", sagte Bonnie zu mir, ehe Chris mit mir aus der Tür verschwand.

Wir entfernten uns immer weiter von der Party und die Musik wurde immer leiser.
Einer meiner Arme klammerte sich um seinen Nacken und mein Kopf lehnte an seiner warmen Brust, sodass ich seinen Herzschlag hören konnte.

"Du bist ganz schön schwer Roberts", beschwert sich Chris plötzlich.
"Halts Maul", erwiderte ich mit schwacher Stimme.
"Wenn ich so schwer bin, dann lass mich doch einfach runter", meckerte ich.

"Damit du hier zusammenbrichst und ich dich dann ohnehin tragen muss? Sicherlich nicht!", erwiderte er.

Die kühle Nachtluft strich durch meine Haare und wirkte in Kombination mit Chris' Parfüm sehr beruhigend, weshalb ich langsam einschlief.

Als ich gepolter wahrnahm, wachte ich auf und sah mich um.
Ich war immer noch in Chris' Armen, jetzt jedoch in seinem Haus.
Er trug mich gerade die Treppen hinauf und direkt in sein Zimmer, wo er mich auf seinem Bett absetzte.

Er schüttete Wasser in ein Glas und hob mir dieses hin.
Sofort trank ich es aus.

Er schnappte sich eine kurze Jogginghose aus seinem Schrank und schmiss sie mir auf den Schoß.
Ich nahm sie in die Hand und stand langsam auf.
Ich blickte zu Chris hinauf, welcher mich abwartend ansah.
"Bis du blöd oder so? Dreh dich gefälligst um", schnaubte ich.

Seufzend drehte er sich weg. "Als hätte ich dich als Kind nicht schon nackt gesehen."

"Das ist doch etwas völlig anderes du Idiot", erwiderte ich während ich mir die Hose anzog.
"Fertig."
Er drehte sich wieder zu mir und musterte mich kurz.

"Ich muss mal."
Jetzt rollte er wieder mit den Augen und zog mich zu seinem Bad.
"Bitte." Er deutet auf das Klo.
Ich lief hin und er drehte sich wieder um.

"Wird das heute noch was?", kommt es genervt von Chris.
"Man ich kann halt nicht wenn du hier einfach so rumstehst du Holzkopf."
Chris stöhnte genervt und drehte den Wasserhahn so stark wie möglich auf.
"Danke", murmelte ich.

Als ich fertig war, liefen wir zurück in sein Zimmer.
Er wollte sich gerade in sein Bett legen, da hielt ich ihn davon ab.
"Sollen wir uns jetzt ernsthaft ein Bett teilen?", fragte ich skeptisch.

"Was wäre denn dein Plan Roberts? Auf dem Boden schlafen oder was?", brummte er und legte sich hin.

Schmollend steige ich über ihn und lege mich neben ihn.
"Wehe du fasst mich an", drohe ich ihm, weshalb er nur lacht.

"Glaub mir Roberts, bevor ich dich anfassen will, werd ich schwul."
Ich sah ihn empört an und drehte ihm dann meinen Rücken zu.
Da unsere Hände immer noch aneinander gekettet waren, hing sein einer Arm jedoch zur Hälfte auf mir.

Nichtsdestotrotz kuschelte ich mich in die Decke und nach einer Weile, konnte ich dann auch endlich einschlafen.

Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt