Kapitel 20

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Ich nahm mein Handy wieder zur Hand, da ich meiner Mutter schreiben wollte, da bemerkte ich dass es bereits 2 Uhr morgens war.

Um die Uhrzeit konnte ich sie nicht wecken. Immerhin musste sie morgen Arbeiten gehen.

Ich seufzte und legte mein Handy wieder beiseite.
Ich verharrte einige Minuten auf Chris' Bett, ehe ich nach unten lief.

"Es ist zu spät um meine Mutter anzurufen", sagte ich während ich auf Chris zulief, welcher gegen die Küchentheke lehnte und Wasser trank.

Stumm deutete er mit seinem Kopf in Richtung Wohnzimmer, in welchem die Couch stand.

Ich nickte wissend und lief zu der Couch.
Ohne auch nur ein Wort zu wechseln, verschwand Chris in seinem Zimmer und ich machte es mir auf der Couch bequem.

Ein lautes Klimpern riss mich am nächsten Morgen aus meinem Schlaf.
Müde rieb ich mir meine Augen.
Wie viel Uhr ist es?

Verschlafen warf ich einen Blick auf mein Handy.
Erschrocken riss ich meine Augen auf.
"10:00 Uhr?!"

Schnell riss ich meinen Kopf zur Seite, um in die Küche zu sehen, in der gerade Chris stand und genüsslich sein Müsli löffelte.

Jedoch ignorierte er mich nur.
Zügig stand ich auf und lief einige Schritte auf die Küche zu.
"Warum bist du nicht früher aufgestanden?", meckerte ich ihn sauer an.

Chris nahm daraufhin seinen Blick kurz von seiner Schüssel hoch, antwortete jedoch nicht.
Ist da etwa jemand eingeschnappt?
Stattdessen schob er mir eine Hose und ein Hoodie über den Tresen zu.

Als ich an mir runtersah merkte ich, dass ich nach wie vor nur ein T-Shirt anhatte.
Schnell schnappte ich mir die Klamotten und lief zum Bad um mich umzuziehen.

Als ich wieder nach unten kam, wartete Chris bereits mit seinem Schlüssel in der Hand in der Küche.
Gelangweilt warf er ihn immer wieder in die Luft.

"Eilig?", fragte ich ihn, da es mir so vorkam, als wollte er schnellstmöglich raus. Und das, obwohl wir ohnehin schon viel zu spät waren.

Bonnie malte sich mit Sicherheit auch schon die wildesten Szenarien aus.

Als ich vor ihm zum Stehen kam, musterte er mich kurz. Sein Blick verharrte für einen Moment auf mir, doch sehr schnell wendete er seinen Blick wieder ab.
"Deine Haare sehen scheiße aus."

Verärgert sah ich zu ihm auf.
Vermutlich hatte er aber recht. Ich hatte mich so beeilt, das ich nicht einmal mehr einen Blick in den spiegel geworfen hatte.

Kurzhand schmiss ich meine Haare über den Kopf und fixierte sie mit einem Haargummi zu einem Zopf.

"Bist du endlich fertig?", brummte er genervt.

Ich nickte nur stumm, da ich nicht in der Stimmung war jetzt mit ihm zu streiten.
Immerhin musste ich noch mit ihm zur Schule fahren.

Statt jedoch auf den Parkplatz der Schule zu fahren, machte er davor halt.
Verwirrt sah ich zu ihm.
"Ich geh nicht", gab er leise von sich, ohne mich dabei anzusehen.

Ich nickte langsam und stieg schließlich aus.
Sobald ich die Tür geschlossen hatte, fuhr er sofort weiter.

Ich sah ihm für einen Moment hinterher, ehe ich ins Schulgebäude lief.
Zumindest war gerade Pause, sodass ich nicht mitten in den Unterricht platzen würde.

Im Klassenzimmer angekommen, ließ ich mich wie immer neben Bonnie auf meinen Platz fallen.

"Da bist du ja endlich! Ich hab mir gestern solche Sorgen um dich gemacht! Und was zur Hölle hast du da an?"
Mit einem besorgten Gesichtsausdruck musterte sie mich von oben bis unten.

"Das sagt ja die Richtige", antwortete ich kalt.
"Ich verstehe nicht", verwirrt sah sie mich an.
"Ihr wart doch diejenigen, die mich gestern haben sitzen lassen!"

"Was? Nein, natürlich nicht! Wie kommst du darauf?"

"Ich war für fünf Minuten weg und ihr hattet nicht mal die Nerven um auf mich zu warten?"
Störrisch verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

"Was? Chris meinte zu uns, er hätte gesehen wie du bei Emma und Ethan mitgefahren bist!"

Überrascht zog ich mein Gesicht zu ihr.
"Chris hat was bitte?", erwiderte ich energisch.

Statt mich jedoch weiter zu erleuchten, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und starrte mich verwirrt an.
"Sag mal, ist das ein Knutschfleck?"

"Bitte was?", mein Atem stockte.
Bonnie zückte ihr Handy und machte ein Foto von meinem Hals.

"Dieser beschissene Vollidiot!", rief ich wütend.
Sofort zog ich das Haargummi aus meinen Haaren und schmiss meine Haare über meine Schulter.

Meine Haare verdeckten den Knutschfleck perfekt.
"Dieses verlogene A-"

"Das war Chris?"
Bonnie sah mich an als hätte sie einen Geist gesehen.
"Ihr habt doch nicht etwa-"

"Nein! Gott nein!", antwortete ich schnell um sie zu beruhigen, jedoch war dies nicht der Fall.

"Und wie kam der Knutschfleck dann zustande?"

Ich zuckte langsam mit den Schultern.
"Ich kann selbst nicht erklären wie es dazu kam. Ich habe mich ihm vielleicht für eine Millisekunde hingegeben."

Ich seufzte und ließ meine Arme locker an den Seiten des Stuhls herunterfallen.
Mein Blick schweifte rüber zu Chris' leeren Platz.

"Das sieht mir aber nicht nach einer Millisekunde aus", stellte Bonnie fest.

"Da war wirklich nicht mehr", antwortete ich ihr, nachdem sie skeptisch eine Augenbraue hochgezogen hatte.

"Ach komm schon, schau mich nicht so an. Du kennst ihn doch genauso gut wie ich!"
Entgegnete ich ihr, als sie mich nach wie vor skeptisch ansah.

"Wenn du meinst...", sagte sie schließlich, schien mir jedoch trotzdem nicht zu glauben.

"Du bist echt keine Hilfe!", grummelte ich.

"Vielleicht hat er sich ja wirklich geändert, wer weiß."

"Pah, das ich nicht lache! Chris? Für kein Geld der Welt würde der sich ändern", schnaupte ich.

Bonnie zockte daraufhin mit ihren Schultern.
"Ich mein ja nur... vielleicht tut ihm ja auch leid was damals passiert ist."

"Und wenn schon. Ich kann ihn trotzdem nicht leiden."
Genervt verschränkte ich meine Arme.

Bonnie wollte gerade wieder etwas sagen, doch unser Gespräch wurde beendet, indem unsere Lehrerin das Klassenzimmer betrat und mit dem Unterricht begann.

Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt