Kapitel 34

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Nachdem sich alle geduscht und umgezogen hatten, suchten wir unsere Lehrer auf und gaben ihnen Bescheid, dass wir uns nach etwas zum Mittagessen suchen würden.

Als wir an der Straße von unserem Hotel aus einfach nur geradeaus liefen, kamen wir immer wieder an verschiedenen Restaurants vorbei.

Irgendeiner hatte aber jedes Mal ein Problem mit der Speisekarte.
Als wir irgendwann so weit gelaufen waren, dass wir schon wieder umdrehen wollten, viel uns ein Schild ins Auge, welches zu einem weiteren Restaurant lotste.

Um also der Richtung, welche das Schild vorgegeben hatte zu folgen, liefen wir einen Trampelpfad durch einen kleinen Wald entlang.

Irgendwann lichtete sich der Wald wieder und wir kamen tatsächlich an einem süßen Restaurant direkt am See raus.
Da hier auch tatsächlich niemand ein Problem mit der Speisekarte hatte, setzten wir uns rein um etwas zu essen.

Als auch ich mit meinen, in Tomatensoße eingelegten Muscheln fertig war, machten wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hotel.

Als wir ankamen, fing es bereits an zu dämmern, weshalb sich einige in ihre Zimmer verkrochen und andere sich noch ein wenig umschauten.

Auch die Mädels und ich machten es uns im Hotel bequem.
Emma schloss ihr Handy an den Fernseher und zusammen schauten wir uns die Hangover-Filme an.

Nach einer Weile kamen sogar ein paar der Jungs dazu und schauten mit.
Als dann jedoch gegen 12 Uhr die Lehrer kamen, um die Nachtkontrolle zu machen, wurden die Jungs natürlich von ihnen verscheucht.

Was denken sich Lehrer eigentlich dabei?
Etwa dass wir während wir die Hangover-Filme schauen, eine riesige Orgie starten werden oder was?

Nachdem die Lehrer also selbst wieder in ihren Zimmern verschwunden waren, kamen die Jungs logischerweise auch wieder zurück. Wer hätte damit nur gerechnet...
Und so saßen wir alle wieder verteilt auf den Betten.

Alle außer Chris...
Vermutlich blieb er in seinem Zimmer um endlich die Stille ohne Marcus und Elias genießen zu können.

Gerade als wir den dritten Film starteten, klopfte es an unserer Tür.
Sofort zuckten alle zusammen und starrten gebannt zur Tür.
Jeder hatte denselben Gedanken: Lehrer.

Als nach mehreren Sekunden niemand die Anstalt machte die Tür zu öffnen, opferte ich mich und lief zur Tür.

Bevor ich sie jedoch öffnen konnte, wurde meine Hand von Marcus festgehalten.
Schnell hob er sich seinen Zeigefinger vor den Mund und zeigte ins Bad, woraufhin sich die Jungs im Bad versteckten.

Nachdem sie die Badezimmertür geschlossen hatten, öffnete ich schließlich die Zimmertür.
Statt jedoch in das Gesicht meiner Lehrerin zu sehen, starrte ich geradezu in Chris' Augen.

Skeptisch zog er seine Augenbrauen zusammen und linste an mir vorbei, ins Zimmer.
Ohne etwas zu sagen, lief er an mir vorbei und geradewegs auf das Badezimmer zu.

Ganz langsam öffnete er die Tür, nur um sie im letzten Moment ganz schnell aufzureißen und die Jungs mit einem sanften "boo" zu erschrecken.

Was die ganze Sache noch lustiger machte war der Fakt, dass sie sich tatsächlich komplett erschreckten.
Als sie jedoch realisierten, dass es sich nur um Chris handelte, der vor ihnen stand, kamen sie einer nach dem anderen mit einem beschämten Gesichtsausdruck wieder aus dem Bad.

Chris sah ihnen dabei zu und schien besonders stolz auf sich selbst zu sein.

"Was willst du hier eigentlich?", fragte ich schließlich, nachdem sich alle wieder gesetzt hatten.

"Mitschauen natürlich. Ich war vorher nur noch Basketball spielen und bin deswegen nochmal duschen gegangen."

Wissend nickte ich und setzte mich ebenfalls wieder auf mein Bett.
Da neben mir der letzte freie Platz war, saß Chris nun direkt neben mir.

Während des Films, schaffte er es tatsächlich mich ununterbrochen abzulenken und das, obwohl er kein Wort sagte.

Das Problem war, dass der Geruch seines Duschgels immer wieder in meine Nase stieg, welches ganz bestimmte Erinnerungen aufweckte.

Als ich es irgendwann schließlich nicht mehr aushielt, stieg ich schnell aus dem Bett und lief aus dem Zimmer.
Ich machte einen kurzen Spaziergang nach unten in die Lobby, in welcher sich ein Getränkeautomat befand, an dem ich mir eine Flasche Wasser rausließ.

Als ich wieder ins Zimmer kam und in mein Bett gehen wollte, blieb ich ungläubig davor stehen.
Chris hatte es tatsächlich geschafft in der Zeit, in der ich trinken holen war, einzuschlafen.

Ich rollte mit den Augen und schob ihn anschließend zur Seite, da er sich auch auf meinem Platz breit gemacht hatte.
Chris schien jedoch keinen Anschein zu machen, davon aufzuwachen.

"Der schläft ja wie ein Stein", murmelte ich, als ich es endlich schaffte genug Platz zu machen.
Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, brummte Chris kurz im Schlaf und bewegte sich ein wenig um sich wieder bequem hinzulegen.

Ehe ich mich versah, hatte sich seine Hand auf meinem Schenkel platziert.
Als ich sie jedoch beiseiteschieben wollte, brummte Chris wieder und festigte nur seinen Griff.

Nach mehreren Versuchen gab ich mich irgendwann geschlagen.
Und so verweilten wir für den Rest des Films.

Nachdem wir Chris am Ende des Films mit vereinten Kräften wieder weckten, verzog er sich mit Elias und Marcus endlich wieder in seinem Zimmer.

Als dann auch unsere restlichen Gäste unser Zimmer verlassen hatten, schalteten wir den Fernseher wieder ab und legten uns schlafen.

Ganz wie bei einer typischen Übernachtungspart, fing irgendjemand immer wieder an zu reden und erzählte derartig dumme Witze, das alle lachen mussten.

Als meine Müdigkeit dann aber irgendwann die Oberhand gewann, schlief ich schließlich ein.

Chris - Because Enemies Don't Look At Each Other Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt