Susan p.o.v.
Max war nun schon ziemlich lange in Billys Zimmer und ich entschied, dass ich mal nach den Beiden gucken würde.
Denn Max verbrachte nie freiwillig Zeit in Billys Zimmer und er verbrachte auch nicht freiwillig Zeit mit Max.
Ich wusste, dass er weder Max noch mich leiden konnte, aber ich versuchte mein Bestes, um für ihn da zu sein. Auch, wenn ich eventuell nie einen Platz in seinem Herzen bekommen würde. Die ganze Liebe, die in seinem Herzen noch war, die nicht von Hass und Schmerz zerfressen war, galt seiner Mutter.
Aber genauso galt auch der Schmerz und ein wenig Hass in seinem Herzen seiner Mutter. Der Rest des Hasses und auch ein Teil seines Schmerzes und wahrscheinlich die größte Verachtung, die er empfand, galt seinem Vater.
Ich konnte es nicht nachvollziehen, wie Neil mit seinem Sohn umging und auch nicht, wieso er der Meinung war, dass Billy nur durch Schmerz und Prügel lernen würde. Billy war meines Erachtens ein sehr lernfähiger Junge. Er war nur von Hass und Schmerz zerfressen, hatte Angst, auch, wenn er das nicht zugeben würde und verschloss sich demnach lieber vor allem.
Es wäre einfach schön, wenn er jemandem in seinem Leben finden würde, der ihm helfen konnte, mit diesen Gefühlen umzugehen und durch den wir alle vielleicht endlich mal sein echtes Lächeln sehen würden.
Ich klopfte an der Zimmertür an, keine Reaktion kam von innen.
Langsam öffnete ich die Tür und das, was ich sah, ließ mein Herz fast platzen.
Billy und Max waren nebeneinander auf Billys Bett. Er lag da, den Kopf auf dem Kissen, als wäre er einfach nach hinten gefallen, sein Arm war zur Seite gestreckt. Er schlief.
Max lag auch. Sie wirkte auch so, als wäre sie einfach eingeschlafen und nach hinten gesunken, ihr Kopf lag auf Billys Bizeps, auf ihrem Schoß ihre Mathesachen.
Sie war jedoch leicht zur Seite gedreht und mein Herz schmolz, als ich sah, dass sie sich an Billy festhielt.
Vielleicht würden die Beiden ja doch irgendwann so etwas wie Geschwister werden.
Ich verließ leise das Zimmer wieder und schloss die Tür hinter mir.
Billy p.o.v.
Von dem Klingeln unseres Telefons im Wohnzimmer, wachte ich auf. Ich zuckte zusammen, als ich die Augen öffnete und Max vor mir sah. Sie schlief.
Ich entfernte ihre Hand von meinem Shirt und stemmte mich nach oben. Dann legte ich ihre Mathesachen zur Seite, griff nach ihr und warf sie mir über die Schulter. Sie wachte zum Glück nicht auf.
Ich trug sie also aus meinem Zimmer.
,,Billy, Telefon für dich.", zischte mein Vater. ,,Ja, gleich...", murmelte ich und sah ihn nur ganz kurz an, bevor ich meinen Weg zu Max' Zimmer fortsetzte. Ich legte sie auf ihrem Bett ab und verließ ihr Zimmer wieder.
Dann lief ich eilig zum Telefon, bevor mein Vater mir gleich noch eine runterhauen würde, weil ihm das zu viel Geld kostete.
Ich nahm den Hörer und hielt ihn mir ans Ohr.
,,Hargrove...", brummte ich müde. ,,Hi, hier ist Emery...", kam es vom anderen Ende der Leitung. ,,Wer?", fragte ich und runzelte die Stirn. ,,Emery Jemsen. Wir haben noch nie miteinander geredet, aber du hast mir heute das Leben gerettet und dafür wollte ich mich bedanken. Wenn ich dir jemals einen Gefallen tun kann, dann sag einfach Bescheid.", sagte die zarte weibliche Stimme.
,,Oh, ähm... Ich hatte mich nicht erkundigt, wer du bist. Aber, ja, kein Ding, ist schließlich mein Job dort.", meinte ich und sah unruhig zu meinem Vater, der press neben mir stand.

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Broken Boy
Fiksyen PeminatSein Name ist Billy Hargrove. Mein Name ist Emery Jemsen. Er ist 17. Ich bin 16. Wir beide auf der Hawkins High School. Er ist nun der King der Schule. Ich gehöre zu den beliebten Mädchen. Aber dennoch haben wir einander nie wirklich beachtet. B...