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Billy p.o.v.

Als die Tür ins Schloss fiel, sank ich mit einem Mal auf die Knie, zu viele Gefühle brachen auf mich ein. Ein Schluchzen entwich meiner Kehle und Tränen brannten in meinen Augen.

Ich war verletzt, wie mein Vater über mich geredet hatte, aber andererseits auch nicht überrascht. Ich war entsetzt, dass er die Hand sowohl gegen Max, als auch gegen Susan erheben wollte. Ich war geschockt, dass ich mich gegen ihn gewehrt hatte und ihm die Stirn geboten hatte. Ich war geschockt, dass Susan die Beziehung zu ihm beendet hatte. Ich war überfordert davon, dass mein Vater mich jetzt hatte mitnehmen wollen, während er ging. Ich war stolz auf mich selbst, dass ich mich auch dagegen gewehrt hatte. Ich war dankbar, dass ich bei Susan und Max bleiben konnte. Ich war entsetzt, dass mein Vater mich ohne Kampf einfach aufgegeben hatte und damit einverstanden war, dass ich nicht mit ihm kam. Ich hatte Angst vor seiner Drohung, dass ich es bereuen würde. Und ich war so unglaublich erleichtert, dass seine Misshandlung nun ein Ende haben würde, da er weg war und ich bei Susan und Max war.

Ich war überfordert mit all diesen Gefühlen, es waren zu viele auf einmal.

Max sank neben mich auf die Knie und schlang die Arme um mich. Ich wiegte mich selbst vor und zurück, während Tränen über meine Wangen liefen und tiefe Schluchzer meiner Kehle entkamen. Kein Ton kam an meine Ohren. Ich hörte nur mein eigenes Schluchzen und mein rasselndes Atmen, alles andere war wie durch Watte.

Ich spürte eine weitere Berührung auf meiner Schulter, eine mütterliche Berührung und wusste, dass es Susan war, die sich nun auch zu mir und Max gekniet hatte.

,,Es ist vorbei, Billy... Du musst das nie wieder aushalten.", waren dann die ersten klaren Worte, die ich hörte und die von Susan kamen. Ein weiteres Schluchzen entkam meiner Kehle und dann ließ ich meinen Kopf langsam gegen Susan sinken.

Sie schlang die Arme um meinen Nacken, während Max' Arme um meine Taille geschlungen waren und ihr Kopf gegen meinen Oberarm lehnte.

Emery p.o.v.

Als ein Wecker klingelte, öffnete ich müde die Augen. Mein Kopf pochte, mein Magen fühlte sich komisch an und mir war unwohl.

Nach ein paar Mal blinzeln sah ich Billy neben mir, er drehte sich müde um, wobei er mich losließ und schlug den Wecker aus.

Als der Wecker verstummte, drehte er sich langsam wieder zu mir und ich starrte ihn erschrocken an. Seine Augen waren gerötet und leicht geschwollen, als hätte er viel geweint.

Langsam setzte ich mich auf, ignorierte meine Kopfschmerzen, das komische Gefühl in meinem Magen und mein Unwohlsein.

,,Was ist passiert?", meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Billy seufzte, fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und setzte sich dann ebenfalls auf.

,,Mein Dad... Er war gestern nicht so begeistert darüber, dass du in meinem Zimmer lagst und geschlafen hast, weil ich ihn nicht gefragt hatte, aber dann ist Susan dazwischen gegangen und hat gesagt, dass ich sie gefragt hätte und dass sie es mir erlaubt hätte. Als ich wieder hier drinnen bei dir war, ist eine Diskussion über mich draußen ausgebrochen. Susan hat versucht, mich vor meinem Vater zu verteidigen, weil er wieder so schlimm über mich geredet hat und dann hat sich auch noch Max eingemischt. Ich bin rausgegangen, gerade noch rechtzeitig. Mein Dad wollte auf Max losgehen und ich bin dazwischen gegangen. Susan hat die Beziehung zu meinem Vater beendet und er war wütend. Ich habe ihm die Stirn geboten, er wollte dann gehen, weil die Beziehung der Beiden ja vorbei ist, aber ich wollte nicht gehen und habe gesagt, dass ich hier bei Susan und Max bleibe. Mein Vater ist dann wirklich gegangen, ohne noch groß um mich zu kämpfen und hat nur noch gesagt, dass ich das bereuen würde. Es waren ein paar Gefühle zu viel auf einmal...", erklärte Billy leise und ich sah ihn traurig an.

Broken BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt