Broken Boy

15

Billy p.o.v.

Ich wollte gerade meine Kippe anzünden, als ich sah, wie Emery von ihrem Tisch aufsprang und weglief.

Ihre eine Freundin, Natalia Roberts oder so, schien ihr etwas hinterherzurufen und sie hob beim Laufen den Mittelfinger.

,,Oh, die Traumgruppe hat sich zerstritten und daran bist du schuld, Billy. Willst du Steve noch mehr wegnehmen, he?", lachte Tommy da und ich ließ meine Hand mit dem Feuerzeug sinken.

,,Ich glaube nicht, dass sich Steve und Jemsen gestritten haben, sondern Roberts und Jemsen.", meinte da einer der anderen, als Harrington diese Roberts ankackte.

,,Was ist eigentlich mit deinem Auge passiert?", fragte Tommy mich da.

,,Nichts, was dich was angehen würde.", murrte ich, zog die Zigarette aus meinem Mund und lief Emery hinterher.

,,Seit wann rennst du einem Mädchen hinterher?", fragte Tommy rufend und ich schüttelte den Kopf. ,,Du redest so, als hätten sie und ich etwas miteinander.", meinte ich dann und ich hörte ein überraschtes Geräusch von Tommy, während ich weiterlief. ,,Habt ihr nicht?", fragte er dann und ich schüttelte lachend den Kopf.

Ich fand Emery recht schnell im Schulhaus.

Sie saß auf der Treppe, ihre Füße standen eine Stufe unter der Stufe, auf der sie saß und sie hatte ihr Kinn auf ihren Knien abgelegt. So starrte sie in die Leere, schien nicht wirklich mit den Gedanken anwesend zu sein.

,,Emery?", fragte ich vorsichtig und sie sah erschrocken auf. ,,Billy.", hauchte sie dann. ,,Was ist los?", fragte ich und setzte mich neben sie. ,,Natalia ist mir nur dumm gekommen, alles gut.", murmelte sie, legte ihr Kinn wieder auf ihren Knien ab und starrte wieder in die Leere.

,,Wegen mir?", fragte ich und sie seufzte. Das war Antwort genug.

,,Was ist mit deinem Auge passiert?", fragte sie nun leise, drehte den Kopf und legte somit ihre Wange auf ihren Knien ab. ,,Nicht hier.", murmelte ich und sie nickte langsam.

,,Hast du heute Lust auf Schule?", fragte ich und sie schüttelte leicht den Kopf. Ihre grünen Augen waren abwesend und ich seufzte. ,,Lass uns abhauen.", meinte ich, erhob mich und hielt ihr meine Hand hin.

Sie sah mich verwirrt an. ,,Wohin?", fragte sie dann. ,,Lass dich überraschen, Cherry.", ich ergriff ihre Hand und zog sie auf die Beine.

An der Hand zog ich sie durch das Schulhaus und wir verließen es, während alle anderen reingingen, da der Unterricht anfing.

Ich machte mein Auto auf und wir stiegen ein.

,,Hast du schon etwas gegessen?", fragte ich, während ich den Motor startete und meine Musik begann zu laufen. Ich drehte sie noch leiser, als sie eh schon war und parkte rückwärts aus.

,,Nein.", meinte Emery da. ,,Gut, ich auch nicht.", ich fuhr vom Parkplatz.

Die Hinfahrt zur Schule hatte ich die Musik auch leise gehabt, da ich mich ausnahmsweise mit Max unterhalten hatte.

Ich hatte sie, sobald wir alleine waren, gefragt, wie es ihr ging und ob sie Schmerzen am Bein hatte. Und sie hatte mich ebenfalls gefragt, warum ich eine Sonnenbrille trug. Denn sie hatte es nicht mitbekommen. Sie war am Samstagabend zusammen mit Susan nochmals bei einer Untersuchung gewesen, sowohl wegen ihrer Allergie als auch wegen der Wunde am Bein.

Ich war mit meinem Vater alleine zuhause gewesen.

Und er... Er war wütend gewesen.

Er hatte mich angeschrien, hatte mich immer wieder geschubst und mich gegen die Wand gestoßen. Er hatte seinen Unterarm gegen meinen Hals gedrückt, hatte mein Kinn umfasst und mich gezwungen, ihn anzusehen, während er mich anschrie.