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Billy p.o.v.

Weitere Tage, die ich nur in meinem Bett verbrachte, verstrichen. Ich war nicht nochmal in die Schule gegangen. Ich hielt es dort nicht aus.

Ich hielt das Bild von Emery an ihrem Spind und die scheinheiligen Karten und Blumen von Menschen, die sie gar nicht kannten, nicht aus.

Ich hielt dieses falsche Bild, das sie von ihr in die Welt setzten, nicht aus.

Ich hielt die Erinnerungen nicht aus.

Die letzten Tage hatte ich nur wenig Wasser getrunken, gar nichts gegessen und das stechende Hungergefühl irgendwann verdrängt. Ich lag in meinem Bett, trank den hochprozentigen Stoff von unter meinem Bett, rauchte oder lag einfach mit geschlossenen Augen da und rief mir Emery hinter meine Lider.

Ich weinte und bewegte mich kaum.

Immer wieder nahm ich mir den Pulli und roch an ihm, sog Emerys Geruch in mir auf, der an dem Stoff haftete.

Jede meiner Zigaretten zündete ich mit dem neuen Zippo an und fuhr jedes Mal die eingravierten Worte auf der Rückseite nach. Und jedes Mal liefen neue Tränen über meine Wangen.

Mit jedem Tag magerte ich mehr ab und würde dünner. Aber ich trainierte auch nicht, um meine Muskeln weiter zu behalten. Ich wollte mich nicht bewegen.

Ich griff langsam wieder nach einer Flasche, die neben meinem Bett stand und setzte diese an meine Lippen. Der hochprozentige Alkohol floss meine Kehle runter und mein leerer Magen zog sich krampfhaft zusammen, als er noch mehr Hochprozentiges auf ihn traf.

Ich merkte wie mir unwohl wurde, doch ich trank weiter.

Als die Falsche leer war, glitt sie aus meinen Fingern und schepperte auf den Boden.

,,Billy? Alles in Ordnung?", hörte ich Susan sofort besorgt rufen und meine Augen schlossen sich langsam. Mein Magen drehte sich um und ich wusste, dass ich mehr als vollkommen besoffen war.

Mein Bewusstsein schwand, doch mein Magen drehte sich immer mehr um.

,,Billy? BILLY!", Susan hämmerte nun gegen meine Tür. Ich spürte, wie mein Mageninhalt in meinem Hals hochstieg, doch mein Bewusstsein verschwand immer mehr.

Susan p.o.v.

Ich hämmerte immer mehr gegen Billys Zimmertür, er reagierte nicht.

Panisch rannte ich zum Telefon und wählte Jims Nummer.

,,Hopper.", meldete er sich.

,,Jim! Billy, bei ihm im Fenster hat es gescheppert und er reagiert nicht, er macht die Tür nicht auf, ich habe Angst!", rief ich panisch und er meinte direkt, dass er unterwegs war, bevor wir auflegten.

Kurz darauf kam er und warf sich immer wieder gegen Billys Zimmertür, bis diese aufflog.

Er lag bewusstlos im Bett, eine leere Flasche hochprozentigen Alkohols neben ihm, mehrere angebrochene Flaschen auf dem Boden neben dem Bett.

Jim eilte zum Bett und sah nach ihm.

,,Er atmet nicht.", fluchte er und drehte Billys Kopf. Er öffnete ihm den Mund und schien seine Zunge nach unten zu drücken.

Und dann, erbrach Billy sich auf seinem Bett.

Jim atmete erleichtert auf. ,,Er wäre fast an seinem Erbrochenen erstickt. Ruf einen Rettungswagen, er hat mit Sicherheit eine Alkoholvergiftung.", meinte er dann und ich rannte wieder zum Telefon, um den Rettungswagen zu rufen.

Da kam gerade Max nach Hause.

,,Was ist los?", fragte sie besorgt. ,,Billy hat eine Alkoholvergiftung und wäre gerade fast erstickt...", hauchte ich und rief dann einen Krankenwagen.

Broken BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt