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Billy p.o.v.

,,Habt ihr es schon gehört?", fragte Tommy in die Runde und wir sahen ihn an. Ich zog an meiner Zigarette und blies den Rauch aus.

,,Benjamin kommt zurück.", grinste Tommy. Die Jungs begannen zu grölen. ,,Wer ist Benjamin?", fragte ich irritiert, meine Zigarette in meinem Mundwinkel.

,,Benjamin war hier bei uns auf der Schule, wir waren auch mit ihm befreundet, aber dann ist er nach Kanada für ein Auslandsjahr gegangen. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen, aber er kommt am Wochenende zurück und ab nächster Woche kommt er wieder hier auf die Schule.", erklärte Tommy und ich nickte langsam.

Wieder zog ich an meiner Zigarette und der Rauch kam durch meine Nase wieder raus.

,,Lasst uns eine Party schmeißen am Wochenende. Eine Willkommensparty für Benjamin.", schlug einer der Jungs vor und ich sah zu ihm. ,,Das ist eine gute Idee. Wir können die Party bei mir schmeißen, ich habe sturmfrei.", stimmte Tommy zu.

Dann sah er zu mir. ,,Du kommst doch auch, oder Billy? Dann können wir euch einander vorstellen. Ich denke, ihr werdet euch gut verstehen.", meinte er und ich sah ihn schweigend an, während ich Rauch inhalierte und durch meine Nase wieder rauskommen ließ.

,,Keine Ahnung, wenn ich am Wochenende kein Hausarrest mehr habe.", brummte ich dann und entfernte kurz die Zigarette aus meinem Mundwinkel, um die Asche zur Seite zu schnippen.

,,Mal gucken, ob du auch ihn als Bierkönig schlägst.", lachte einer der Jungs und ich sah ihn finster an. ,,Ich bin aus Kali, ich schlage jeden.", meinte ich dann und die Jungs lachten zustimmend.

,,Er kann doch bestimmt auch bei uns dann chillen, oder? Steve hat ja inzwischen nicht mehr den Rang.", Tommy sah mich fragend an. ,,Solange er sich nicht mit mir anlegt.", ich zuckte die Schultern und steckte die Zigarette wieder zwischen meine Lippen.

,,Das können wir nicht versprechen.", lachte einer der Jungs und sein Blick ging plötzlich in Richtung Emery. Ich runzelte die Stirn und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Er wird verlieren, das kann ich versprechen. Sollte er sich mit mir anlegen. Schließlich habe ich auch den großen King Steve von seinem Thron gestoßen.", murrte ich und sah wieder nach vorne.

,,Was ist das eigentlich mit Jemsen? Hast du sie jetzt auch aufgerissen?", fragte Tommy mich da und ich sah ihn wieder schweigend an. ,,Was mit Jemsen ist, geht euch nichts an. Und wundern sollte es euch auch nicht, ich habe doch kaum eine Tussi hier noch nicht aufgerissen.", entgegnete ich, obwohl es sich falsch anfühlte, als würde ich Emery als Tussi bezeichnen.

Aber wir waren Freunde.

,,Ich hätte nicht gedacht, dass sich Emery aufreißen lässt. Ansonsten lässt sie ja auch nie jemanden ran. Und du hast sie innerhalb weniger Tage um den Finger gewickelt. Tut sie alles, was du sagst, wie die anderen Tussis?", grinste einer der Jungs neben Tommy.

,,Wir sind Freunde. Emery und ich sind Freunde. Sie tut rein gar nichts, was ich sage, sie tut, was sie möchte.", zischte ich angespannt.

,,Bläst sie gut? Ich könnte nämlich schon bei der Vorstellung von diesen vollen roten Lippen um meinen Schwanz kommen.", lachte der Typ.

In der nächsten Sekunde war ich von dem Tisch aufgesprungen und stand so dicht vor dem Typen, dass sich unsere Nasen beinahe berührten.

,,Was hast du gerade gesagt? Ich habe dich nicht verstanden.", zischte ich und deutete auf mein Ohr, mit einer auffordernden Bewegung, es zu wiederholen.

,,Hey, beruhig dich mal. Was scherst du dich denn, um solche Tussen? Es ist doch so, dass sie geile Lippen hat und wenn sie noch dazu geil blasen kann...", begann der Typ, doch ich ließ ihn nicht fertig reden.

Mit einem heftigen Stoß meinerseits fiel er rückwärts auf den Arsch.

,,Ich habe gerade gesagt, dass wir Freunde sind, also frag mich nicht, was es mich schert, wenn du so redest und bezeichne sie nicht als Tusse, haben wir uns verstanden?", knurrte ich, während ich mich vorbeugte, sodass unsere Gesichter dicht voreinander waren.

,,Verdammt, beruhig dich man. Oder bist du verliebt? Ich will doch nur wissen, ob Jemsen blasen kann.", lachte der Typ und ich hörte Tommy die Luft durch die Zähne einziehen.

Im nächsten Moment krachte meine Faust in sein Gesicht.

Als er sich aufrichten wollte, trat ich ihm gegen den Brustkorb und er flog wieder zu Boden. Ich hockte mich über ihn und schlug ihm immer und immer wieder ins Gesicht.

,,Billy!", hörte ich Tommy rufen und er versuchte mich zurückzuziehen, doch ich schlug nur weiter auf diesen Typen ein.

,,Scheiße, Billy, hör auf! Oder willst du von der Schule verwiesen werden?", hörte ich es von Tommy, doch ich war rasend vor Wut.

,,Billy!", hörte ich es da von Emery und ich spürte Wärme an meinem Rücken. Sie war hinter mich getreten und schlang nun die Arme um meinen Brustkorb.

Schweratmend hielt ich inne und sah auf das blutige Gesicht des Typen unter mir.

Emery umarmte mich von hinten und hielt mich fest. Langsam erhob ich mich von dem Typen und stand auf. Emery ließ mich los, nahm mich am Arm und zog mich ein Stück von dem Typen weg. Dann streckte sie sich nach oben, schlang die Arme um meinen Nacken und drückte mich fest.

Ich schlang die Arme um ihre Hüfte und vergrub schweratmend mein Gesicht in ihren Haaren, um mich zu beruhigen.

,,Bist du wahnsinnig?", hörte ich Tommy dem Typen zu zischen.

,,Er sagt, dass sie Freunde sind und du redest so von ihr? Und dann fragst du ihn noch, ob er verliebt ist? Jeder hier weiß, dass sich Billy nicht verliebt. Du bist doch echt lebensmüde.", hörte ich Tommy sagen und er schien den Typen auf die Beine zu ziehen.

Ich drückte mich an Emery.

,,Schhh...", murmelte sie und strich mir über die Haare, da ich immer noch schwer atmete und mein Körper vor Wut bebte.

,,Kommst du mit zu uns? Die Pause geht ja noch ein wenig.", schlug Emery mir vor und ich nickte.

Sie löste sich langsam von mir, ergriff meine Hand und zog mich mit zu ihren Freunden. Zwar war ich nicht scharf darauf, mit Harrington die Pause zu verbringen, aber ich musste mich beruhigen und das würde ich bei den Jungs jetzt nicht.

,,Setz dich.", meinte Emery sanft, als wir an dem Tisch ankamen, an dem Byers, Harrington und Wheeler saßen.

Etwas unwohl setzte ich mich neben Wheeler, neben Harrington würde ich sicher nicht gehen.

Ich starrte auf den Tisch, um den Blicken der Drei auszuweichen. Emery setzte sich auf meinen Schoß und ich schlang die Arme um ihren Bauch, zog sie dichter an mich und legte mein Gesicht gegen ihr Schulterblatt.

Dort atmete ich tief durch.

,,Was war los?", fragte Emery mich sanft. ,,Er hat scheiße geredet.", murrte ich an ihrer Schulter. ,,Was hat er denn gesagt?", wollte sie wissen. ,,Ist nicht wichtig.", murmelte ich. ,,Billy, du hast ihn gerade fast so zusammengeschlagen, dass du von der Schule geflogen wärst, also erzähl.", seufzte Emery und ich murrte.

,,Er hat mich gefragt, ob du gut bläst und widerliche Dinge darüber gesagt. Und dich als Tussi bezeichnet und dass er nicht gedacht hätte, dass du dich so leicht um den Finger wickeln lässt, weil du dich ja sonst nie auf jemanden einlässt und so weiter. Nur scheiße, also.", erklärte ich dann und Emery schwieg einen Moment.

Ich merkte eine deutliche Verspannung, die plötzlich von Wheeler, Harrington und Byers ausging und bekam das Gefühl, dass ich irgendetwas nicht wusste.

,,Ach so.", murmelte Emery nur und wirkte dabei etwas abwesend. Ich hob meinen Kopf von ihrer Schulter und sah sie schweigend an.

,,Okay, was weiß ich nicht?"

Broken BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt