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Kurze Anmerkung: Ich weiß, dass die Beziehung zwischen Billy und Emery bisher ziemlich schwierig ist und manchen geht das vielleicht auch auf die Nerven, aber ich möchte damit nur verdeutlichen, dass es nicht einfach ist, mit Billy eine Beziehung zu führen und Gefühle für ihn zu haben, da er durch seinen Vater verständlicherweise ziemlich verkorkst ist und gebrochen. Keine Sorge, die Bogen zwischen den Beiden werden sich schon noch glätten, aber wie Billy selbst jedes Mal betont, braucht das bei ihm Zeit und es geht ziemlich langsam voran. Er muss erst lernen, mit all diesen Dingen umzugehen und sich darauf einzulassen. Also hoffe ich, dass ihr nicht die Geduld verliert und weiterhin Spaß am Lesen habt!

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Benjamin p.o.v.

Kopfschüttelnd sah ich dabei zu, wie die ganzen Jungs mit den billigen Tussen flirteten und auch Hargrove mit einer anzubändeln schien, obwohl er gestern Emery noch so großmäulig als sein Mädchen bezeichnet hatte und eben ziemlich heftig versucht hatte, sein Revier zu markieren.

Das Mädchen klammerte sich geradezu an Hargrove und ihn schien es nicht zu stören.

Ich drehte den Kopf und sah zu Emery, die diese Szene beobachtete, sich dann abwandte, kurz mit ihren Freunden redete und davonlief.

Steve tötete Hargrove mit Blicken, Nancy wirkte fassungslos und auch in Jonathans Gesicht sah man einen Hauch von Wut, obwohl er sich normalerweise gänzlich aus so etwas raushielt.

Ein triumphierendes Auflachen von Hargrove ertönte, als seine Zigarette endlich aufglimmte. Dabei behielt er die Zigarette dennoch zwischen seinen Lippen und lehnte sich dann ein Stück zurück. Wenigstens schien er den Anstand zu haben, nicht mehr fast mit der Tusse zu knutschen.

Ich schüttelte den Kopf, wandte mich ab und lief dann in die Richtung, in die Emery verschwunden war.

Emery p.o.v.

Ich presste meine Hand vor meinen Mund, drückte so fest zu, dass hoffentlich kein Ton über meine Lippen kommen würde. Tränen rannen meine Wangen runter und ich sah kaum etwas.

Ich hatte mich in die verlassene Toilette zurückgezogen und stand nun heulend dort.

Das eben hatte wehgetan.

Billy hatte zwar heute gesagt, dass er eigentlich bindungsunfähig wäre und auch nicht fähig war, wirklich Gefühle aufzubauen aber das hätte ich nicht erwartet. Er hatte gesagt, dass es ihm wichtig war und dass er es versuchen wollte, weil er es unbedingt wollte und dann tat er so etwas.

Die Tür ging auf und ich sah aus meinem Tränenschleier dorthin, jedoch sah ich nicht, wer eintrat.

Ich blinzelte angestrengt und versuchte meine Sicht zu klären. Es dauerte einen Moment und ich wischte wütend meine Tränen weg, bis ich die Person erkannte, die eingetreten war.

Es war Benjamin.

,,Verschwinde...", kam es gebrochen von mir und er schüttelte leicht den Kopf. ,,Em, ich will doch nur für dich da sein und dich trösten. Ich kenne dich doch. Woher sonst hätte ich genau wissen sollen, dass du, als du nach der Szene eben weggelaufen bist, hierher gehen wirst? Lass mich nur für dich da sein.", meinte er sanft.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Du willst nur, dass ich dir zuhöre und mit dir ausgehe, damit du alles wiedergutmachen kannst, weil du genauso weitermachen willst, wie bevor du nach Kanada gegangen bist. Nur deswegen bist du hier. Weil du das dann als Gegenleistung willst.", schluchzte ich, doch Benjamin schüttelte den Kopf.

,,Das werde ich nicht.", meinte er und ich schluchzte auf.

,,Darf ich für dich da sein?", fragte er und ich sah ihn einfach nur schluchzend an. Da ich aber kein Nein hervorbrachte, heftig den Kopf schüttelte oder ihm sagte, dass er verschwinden sollte, trat er vorsichtig die paar Schritte zu mir und nahm mich in den Arm.

Broken BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt