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Emery p.o.v.

Die restliche Woche verlief ziemlich schnell. Es war immer wieder zu beinahe zärtlichen Momenten zwischen Billy und mir gekommen, jedoch hatten wir uns nicht nochmals geküsst und in der Schule waren wir auch viel mehr auf Abstand geblieben, als uns nahzukommen.

Seid Donnerstagabend hatte Billy keinen Hausarrest mehr gehabt und freitags hatte er mich wieder mit zu seiner Schicht im Schwimmbad genommen und war ein wenig mit mir geschwommen.

Die blaue Stelle an seiner Seite war verheilt und sein Auge war auch viel besser, nur die aufgeplatzte Ader war noch genauso, wie am Anfang. Dementsprechend würde diese mehr als eine Woche brauchen, um zu heilen.

Und am Samstagabend fand dann eine Party bei Tommy statt, um Benjamin willkommen zu heißen. Ich wollte eigentlich nicht hingehen, doch Nancy und Steve nötigten mich, genauso, wie sie Jonathan nötigten, der genauso wenig Lust auf diese Party hatte, wie ich.

Ich trug ein schwarzes Kleid und hoffte einfach, dass Billy auch auf der Party sein würde, weil ich mich dann doch noch ein wenig unwohl fühlte wegen dem, was auf der letzten Party passiert war.

Aber andererseits hoffte ich auch, dass Billy nicht da war. Denn die ganze Woche hatte ich ihm nicht gesagt, wer Benjamin war und was damals zwischen ihm und mir gewesen war.

Ich hatte es ihm einerseits nicht sagen wollen, da ich Angst vor seiner Reaktion hatte und andererseits war ich zu egoistisch, um es ihm zu sagen, da ich nicht wollte, dass er vielleicht dann einfach ging. Und es war schließlich über ein Jahr her. Rein theoretisch ging es Billy ja auch nichts an, er erzählte mir ja auch nicht von seinen Mädchen von vorher, oder, wenn er jetzt noch etwas mit welchen hatte.

Wir waren ja nicht mal zusammen oder sowas, also brauchte eigentlich keiner von uns es zu interessieren.

Und ich wusste, selbst, wenn Billy nicht auf der Party war, würden er und Benjamin spätestens am Montag aufeinandertreffen. Es war außerdem sehr unwahrscheinlich, dass Billy nicht auf der Party war, er ließ keine Party ausfallen.

Wir betraten das Haus und Nancy und ich gingen in die Küche, um uns etwas zu trinken zu holen. Ich trank den Becher in großen Zügen aus und schenkte mir nach.

Ansonsten würde ich den Abend nicht überleben.

,,Bist du aufgeregt?", fragte Nancy mich und ich sah sie an. ,,Wieso? Wegen Benjamin?", fragte ich. Sie nickte. ,,Nein. Eigentlich will ich ihn nicht wirklich sehen. Er ist plötzlich nicht mehr rangegangen und hat nicht mehr zurückgerufen. Er hat den Kontakt abgebrochen.", ich zuckte die Schultern und trank noch einen Schluck.

,,Kommt ihr mit nach draußen? Bierwettkampf.", kam Steve zu uns und augenrollend folgten Nancy und ich ihm nach draußen.

Kaum waren wir auf der Terrasse, erblickte ich ihn.

Benjamin.

Er war größer und männlicher geworden, seine schwarzen Haare waren top gestylt, sein Körperbau muskulös, er trug blaue Jeans und ein weißes Hemd, seine dunkelbraunen Augen funkelten auch aus der Entfernung.

Früher fand ich, dass er der attraktivste Junge der ganzen Schule war. Doch nun regte sich bei seinem Anblick nichts in mir. Schließlich hatte er einfach den Kontakt abgebrochen.

Er unterhielt sich mit Tommy.

,,Du musst 55 Sekunden schaffen inzwischen, um den Rekord zu schaffen. Das ist nicht leicht.", hörte ich Tommy sagen. ,,55 Sekunden? Hat Harrington es inzwischen so weit gebracht?", fragte Benjamin erstaunt, seine Stimme war rau und mir lief kurz ein Schauer über den Rücken.

Broken BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt