Ich freute mich total, als Steve, Jonathan und Nancy ankamen. Wir suchten uns einen Platz, nicht allzu weit von Billy entfernt, jedoch so, dass er nicht alles hören würde, was wir redeten.
Ich fühlte mich immer noch ein wenig euphorisch, aber auch ein wenig seltsam. Es hatte mich verdammt angemacht, was Billy da vorhin gemacht hatte, aber es hatte mich auch unsicher fühlen lassen, da er so viel Erfahrung hatte, mit so vielen unterschiedlichen Mädchen und ich hatte keinerlei Erfahrung.
Und das zwischen uns hatte ja auch keine wirkliche Definition. Denn Billy hatte klargemacht, dass wir uns Schritt für Schritt vortasten würden, an das ,,Zusammen sein", also waren wir kein Paar. Und er hatte ziemlich klar gesagt, dass er nicht wusste, ob er das überhaupt konnte. Demnach konnte ich nur warten, bis Billy sich dazu bereiterklären würde, dass wir zusammen sein konnten.
Er wollte es schließlich auch noch nicht als Beziehung definieren.
Auch das machte mich unsicher, aber ich verstand es. Billy hatte noch nie für jemanden etwas empfunden, er wusste nicht, wie das funktionierte und er brauchte Zeit. Er musste sich daran gewöhnen und es war okay, wenn wir das in seinem Tempo machten, schließlich machten wir das Sexuelle in meinem Tempo.
Ich nahm Nancy an der Hand und zog sie mit zu den Mädchentoiletten.
,,Ich muss dir etwas erzählen...", murmelte ich und sie sah mich fragend an. ,,Aber du darfst es niemandem erzählen, auch den Jungs nicht.", schärfte ich ihr ein und sie nickte langsam. ,,Versprich es.", verlangte ich und sie grinste. ,,Versprochen.", lachte sie dann.
,,Jetzt erzähl schon, wenn du so ein riesiges Geheimnis darüber machst.", meinte sie und ich schmunzelte.
,,Also Billy und ich... Schau: Auf der Party hat mich Benjamin angesprochen und er hat nicht von mir abgelassen, wollte die ganze Zeit, dass ich mit ihm zusammen Kuchen essen gehe und ein abschließendes Gespräch mit ihm führe, aber das wollte ich nicht. Dann hat sich Billy eingemischt und danach hatten wir eine Diskussion, weil Billy rausgefunden hat, durch dieses Gespräch mit Benjamin, dass eben Benjamin der Junge ist, den ich vor ihm geküsst habe, was ich ihm ja die ganze Zeit nicht gesagt habe.", begann ich und Nancy nickte.
Sie wirkte ein wenig verwirrt.
,,Auf jeden Fall hat er sich ziemlich unlogisch deswegen aufgeführt und wurde auch bockig und so. Dann bin ich von ihm weggegangen und naja, habe ziemlich viel getrunken. Er kam dann irgendwann wieder zu mir und wir haben ein wenig geredet und keine Ahnung... Wir sind jetzt irgendwie in dieser Vorphase, bevor man ein Paar wird.", meinte ich unsicher und Nancys Augen weiteten sich.
,,Wow, das freut mich für dich. Wolltest du mir das erzählen?", sie lächelte.
,,Unter anderem. Also Billy... Wir haben halt uns einander gesagt, dass wir etwas füreinander empfinden, aber ich weiß auch noch nicht so richtig, was genau ich für ihn empfinde, aber es fühlt sich gut an und es macht mich glücklich... Und er hat gesagt, dass er nicht weiß, wie so etwas geht und ob er so etwas überhaupt kann, also eine Beziehung. Er meinte, dass wir es vielleicht einfach versuchen können, aber dass er mir nicht versprechen kann, dass er das gut hinbekommen würde. Er möchte langsam machen und dass wir es nicht rumerzählen oder so und es auch erstmal nicht so richtig als zusammen definieren, sondern dass wir uns halt erstmal Schritt für Schritt darauf zubewegen.", erklärte ich und Nancy nickte.
,,Das ist doch süß. Und wenn er dann auch nichts mit anderen Mädchen anfängt, siehst du, dass er es auch wirklich ernst meint.", meinte Nancy.
,,Und... Also... Vorhin..", ich stockte.
,,Du hast doch... Du hast doch schon mit Steve geschlafen, oder?", fragte ich fast flüsternd und Nancy wurde rot. Langsam nickte sie. ,,Du mit Billy?", fragte sie nun erstaunt und ich schüttelte schnell den Kopf. ,,Nein, aber... Also er hat vorhin... Mit seinen Fingern... Also...", ich brach ab und Nancy lächelte.
,,Ich verstehe schon.", lächelte sie und ich nickte.
,,Und hat es sich... naja... gut angefühlt?", fragte Nancy und ich nickte. ,,Also er scheint wirklich Erfahrung zu haben... Weil er war... wie soll ich sagen... geschickt?", ich sah sie unsicher an.
Sie lachte und nickte. ,,Das kenne ich von Steve.", meinte sie und ich grinste.
Wir verließen die Toilette wieder und ich sah mich um. Billy war nicht an seinem Platz. Wir gingen zu unserem Platz und ich sah zu den Jungs.
,,Wo ist Billy?", fragte ich an die Jungs gewandt und Steve drehte sein Gesicht mit der Sonnenbrille zu mir. ,,Ich glaube, er lässt gerade Max und ihre Freundin durch den Personaleingang rein.", meinte Jonathan.
,,Da ist er doch. Da bei Natalia.", Steve ruckte mit dem Kopf in eine Richtung und ich sah ungläubig in diese.
Tatsächlich stand Billy in der Nähe des Personaleingangs und Natalia stand dicht bei ihm. Scheinbar hatte Billy eben Max und ihre Freundin reingelassen, denn ich sah Max in einer Ecke.
,,Das darf doch wohl nicht wahr sein...", ich schüttelte den Kopf und stand wieder von meiner Liege auf.
Nancy sah mich traurig an, während ich in Richtung von Billy und Natalia lief.
,,Billy?", ich verschränkte die Arme vor der Brust. Natalia sah mich triumphierend an, während Billy langsam seinen Kopf in meine Richtung drehte. Sein Blick war ausdruckslos.
Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben und sah zwischen ihm und Natalia hin und her.
,,Emery.", Billy drehte sich nun gänzlich in meine Richtung. Dass er mich Emery nannte und nicht wie ansonsten Cherry oder wie vorhin Baby, war irgendwie ein Stich in meinem Herzen.
,,Ich gehe dann mal wieder...", Natalia strich Billy verführerisch über den Oberarm und er hielt sie nicht mal davon ab.
,,Ist das gerade dein Ernst?", fragte ich, nachdem Natalia weggegangen war.
Er sah mich unbeeindruckt an. ,,Was soll das, Billy? Natalia? Flirtest du jetzt mit ihr? Vor meinen Augen? Mit ihr? Ich dachte du wirst mich nicht mit anderen Mädchen verletzen...", ich schüttelte den Kopf.
,,Und ich dachte, wir hätten ausgemacht, dass wir das erstmal niemandem erzählen.", er zog eine Augenbraue nach oben. ,,Tun wir doch auch nicht...", ich schüttelte verständnislos den Kopf. ,,Ach ja? Natalia gerade wusste es. Scheinbar von auf der Toilette.", Billy wirkte aufgebracht.
Ich schloss resigniert die Augen.
,,Ich habe es meiner besten Freundin gesagt, okay? Ich habe es Nancy gesagt. Und sie hat versprochen, dass sie es niemandem sagen wird. Ich wusste nicht, dass Natalia uns belauscht. Und ich wollte es einfach nur meiner besten Freundin sagen.", ich schüttelte leicht den Kopf.
,,Aber wirklich, wow, Billy... Es bekommt eine Person mit und du... Du flirtest direkt vor meinen Augen mit einem Mädchen, das ich mal eine meiner besten Freundinnen genannt habe, die aber eine absolut unmögliche Nummer abgezogen hat. Es scheint dir wirklich ernst zu sein, dass du direkt mit Natalia flirtest und es muss ja wirklich peinlich für dich sein, dass etwas zwischen uns ist.", ich spürte Tränen in meinen Augen brennen, aber ich drängte sie zurück.
,,So funktioniert das nicht. Es tut mir wirklich von ganzem Herzen leid, dass Natalia davon erfahren hat und es tut mir wirklich von ganzem Herzen leid, dass ich so peinlich für dich bin... Aber ich bin nun mal wie ich bin und ich denke, dass es kein Problem sein sollte, wenn meine beste Freundin davon weiß, aber für dich scheint es eins zu sein. Geh und flirte mit deinen ganzen Flittchen, wenn dir danach ist, die scheinen dir ja auch nicht peinlich zu sein...", während ich redete, legte ich meine Hände verschränkt über meine Brust, auf mein Herz.
Dann drehte ich mich von ihm weg und lief zurück zu meinen Freunden.
Eine einzelne Träne lief über meine Wange und ich wischte mir wütend über die Wange, bevor ich mich dann auf meine Liege legte und zuließ, dass sich meine drei Freunde zu mir setzten. Jonathan und Steve links und rechts von mir, sie legten beide die Arme um mich und Nancy an meine Beine, sie ergriff meine Hand.
Jonathan und Steve wussten beide nicht, was los war, aber sie stellten keine Fragen, sondern nahmen mich einfach in den Arm.
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Broken Boy
FanfictionSein Name ist Billy Hargrove. Mein Name ist Emery Jemsen. Er ist 17. Ich bin 16. Wir beide auf der Hawkins High School. Er ist nun der King der Schule. Ich gehöre zu den beliebten Mädchen. Aber dennoch haben wir einander nie wirklich beachtet. B...