Deal or no deal?

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Kapitel 9

Crow

"Was ist so lustig?", fragte ich vorsichtig und Hunter sah mich an, als könnte er kein Wässerchen trüben.

"Nichts. Absolut gar nichts", sagte er nur und wandte sich dann an die beiden Frauen hinter uns. „Ich mach euch Mädels ein Angebot. Wir stecken alle zusammen in einer ziemlichen Zwickmühle. Wir können euch nicht gehen lassen, weil ihr gegen uns aussagen könntet und ihr könnt euch auch nicht darauf vertrauen, dass wir die Klappe halten. Ihr wollt offensichtlich ein neues Leben, ganz ohne euren Dad, also...was haltet ihr von einem Jobangebot?"

Bitte?

Was?

"Wa...Hast du jetzt komplett den Verstand verloren?", fragte ich ganz offen und war mir noch nie so sicher gewesen, dass der Kerl einen absoluten Sprung in der Dachrinne hatte. Wo sonst sollte das Wasser für das rostige Oberstübchen herkommen? Er bot ihnen einen verfickten Job an?

"Wir können sie gut gebrauchen. Schau sie dir doch an. Was ist bis jetzt bei jeden Auftrag der schwersten Part den wir haben?", fragte er mich und ich verengte die Augen. Ich ahnte, worauf er hinaus wollte, aber mir gefiel dieser Plan so wenig, dass ich absolut keine Lust hatte auch nur darüber nachzudenken. Das war verrückt. Wir kannten diese Tussen doch gar nicht und um das zu tun, was er vorhatte, müssten sie wir in unseren Job einweihen und DAS war genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich machen sollten. Zudem gefiel mir nicht wie er die kleine Latina durch den Rückspiegel ansah. Er stand auf Brünette. Verfluchter Mist, wahrscheinlich dachte er mit dem Schwanz und das wiederum bedeutete, dass Hunter gar nicht dachte!

"Also meiner ist es, dir nicht jedes Mal ein paar Knochen zu brechen, wenn du mir mit einem deiner 'tollen Ideen' ankommst, die uns fast den Arsch kosten!", fauchte ich ihn an, aber davon ließ sich Hunter nicht abbringen.

"Die Annäherung an unserem Ziel. Sei mir nicht böse, ich liebe dich wie ein Bruder, das weißt du, aber du bist nicht gerade der subtile Typ und in gewissen Kreisen fällst du auf wie...nun ja... das sprichwörtliche schwarze Schaf." Das stimmte, ich wollte dennoch nichts davon wissen, dass wir dieser tickenden Zeitbombe auf den Rücksitz mitsamt der kleinen Schwester einen Job anboten. Mehr Leute dabei zu haben, bedeutete für mich noch mehr Verrückte im Auge behalten zu müssen und seien wir mal ehrlich: Hunter war verrückt genug für uns beide. Er machte sich nicht oft die Hände schmutzig, aber wenn, wurde aus einer simplen Befragung mit anschließender sauberen Hinrichtung, ein kreatives Blutbad, was dafür sorgte, dass sich selbst mir der Magen umdrehte. Mag sein, dass ich nicht sehr subtil war, aber zumindest betrachtete ich Mord und Folter nicht als Kunstform. Das hatte Hunter wohl von seinem Vater, was ich ihm aber sicher nicht so sagen würde.

"Für solche Situationen haben wir ja dich, und deinen weißen Arsch", gab ich deshalb nur zurück, aber er zuckte mit den Schultern.

"Ja und mit meinen weißen Hintern und meinen unfassbaren Charme haben wir es auch immer geschafft, aber als Kerl brauch ich ewig, um die Typen dazu zu bringen mir zu vertrauen, aber einer Frau, vor allem mit solchen Beinen – nicht böse gemeint, Sugar, ich bin ehrlich ein überzeugter Feminist – aber ein Kerl folgt dir gleich auf Anhieb in jede dreckige Seitengasse. Sie ist eine verdammte Venus-Fliegenfalle, Crow! Sie könnten unsere Aufträge um mehr als die Hälfte verkürzen"

Ich sah Hunter stur an und schwieg. So eine verdammte Scheiße! Mir gefiel die Idee nicht, schon gar nichts, weil ich nichts an seiner Logik auszusetzen fand.

Ich stellte mir vor, wie diese 'Venus-Fliegenfalle' in einem kurzen Kleid, in die elegantesten Feierlichkeiten hereinschwebte, wo Männer nur mit Einladung und schwarze, tätowierte Typen wie ich, nicht mal als Kellner hereinkommen würden. Hunter hatte nicht unrecht. Wenn Sugar so süß sein konnte, wie ihr Name und einfach mal die Klappe hielt, wäre sie ein hervorragender Köder.

Falls.

Sie könnte sich aber auch bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, den Typen an den Hals werfen und die Seiten wechseln. Es gab genug Männer, die für eine schöne Frau fast alles taten.

„Was springt für uns dabei raus?", fragte Sugar zielsicher und Hunter grinste, als hätte er sie bereits da, wo er sie haben wollte. Ich war fassungslos, dass hier schon über den Preis verhandelt wurde. Direkt vor meine Nase. Gegen meinen Willen! Was zum fick?

"Abgesehen davon, dass wir euren Venus-Fliegenfallen Hintern nicht in der Wüste verrotten lassen? Ich bin nämlich kein Feminist", gab ich wütend zurück. Das Püppchen hatte vielleicht nerven. Als wäre es nicht genug, dass wir sie nicht umbringen. Ich Blick glitt zu mir und ihre Augen sprühten wieder vor Hass.

„Tatsächlich? Der große, schwarze Macho-Kerl ist kein Feminist? Darauf wäre ich nicht gekommen! Ich will fünfzig Prozent und ich werde für niemanden die Beine breit machen", redete sie weiter mit Hunter und ich knurrte angesäuert. Dieses Weibsbild und ihr großes Mundwerk! Da musste dringend irgendwer seinen Schwanz reinschrieben, damit sie die Klappe hielt.

"Das würde ich niemals von einem von euch verlangen, aber fünfzig Prozent sind wirklich viel und..."

"Stopp, Surfer-boy! Ich sagte: ICH. Ich spiele den Lockvogel, meine Schwester wird gar nichts tun! Und ich will die Hälfte. Gleiche Arbeit, gleiches Geld, sei zufrieden, dass ich kein Risikoaufschlag verlange, den schließlich halte ich, im wahrsten Sinne des Wortes, meinen Hintern hin!" fuhr sie Hunter über den Mund und mir fiel fast die Kinnlade herunter. Dieses freche Stück! Aber mehr als ihre Unverfrorenheit ärgerte mich die Tatsache, dass Hunter so still war, als würde er tatsächlich darüber nachdenken.

"Du überlegst? Ernsthaft?", fragte ich entsetzt.

"Sie hat gute Argumente", sagte er nur knapp in meine Richtung, aber ich schüttelte bereits ergebend den Kopf und drückte mir wieder auf die Nasenwurzel. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer. Sehr viel Schlimmer. Vielleicht sollte ich ernsthaft darüber nachdenken zu trinken. Exzessiv.

"Fuck! Hunter!", sagte ich nur und wusste eh, dass eine Diskussion darüber unmöglich war. Wenn ich nicht irgendetwas fand, was logisch dagegen sprach, würde Hunter das nicht akzeptieren und mir fiel aufs verrecken nichts ein.

"Können wir über die Beteiligung deiner Schwester noch mal verhandeln? Nicht alle stehen auf blond und..."

"Sie ist siebzehn! Sie wird nicht mal in die Nähe einer dieser Ekeltypen kommen, mit denen ihr sonst was macht!", ging Sugar an die Decke, wie eine Löwin, die ihr Junges verteidigte. Ich grinste.

"Und viele stehen auf ‚Nicht volljährig'", gab ich zu bedenken, worauf Sugar wieder auf mich losging. So entschlossen, als wären ihre Hände nicht auf den Rücken gefesselt.

„Du mieser...", begann sie, aber Hunter ging dazwischen, bevor sie etwas sagen konnte, das mich dazu verleitete, ihr doch noch den Hintern zu versohlen. Hier und jetzt. In der Regel stand ich da nicht drauf, aber bei ihr würde ich es definitiv genießen!

„Deine Schwester wird nicht beteiligt sein, schon verstanden. Haben wir also einen Deal?", fragte Hunter und Sugar überlegte lange. Solange, dass ich Hoffnung hatte, sie würde doch lieber meine Klinge wählen.

 Solange, dass ich Hoffnung hatte, sie würde doch lieber meine Klinge wählen

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Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt