Nicht für Crow und Sugar, Hunter!

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Kapitel 13

Sugar

Das Bett war gar nicht so unbequem und obwohl die alte Heizung unter dem Fenster ziemlich rumpelte und ich schwören konnte, einmal in der Nacht eine Maus gehört zu haben, war es warm, gemütlich und irgendwie der erholsamste Schlaf, denn ich seit langem bekommen hatte. Ich wusste nicht genau, warum ich so gut schlief. Ich sollte mich hier nicht sicher fühlen und tat es auch nicht, aber irgendwie beruhigte es doch meine Nerven hier und nicht mehr in meinem alten Zuhause zu sein.

Mein Stiefvater hatte immer dafür gesorgt, dass ich mir auch in der Nacht hatte Sorgen machen müssen, doch als mein Verstand endlich begriffen hatte, dass er nicht mehr da war, schien eine Last von mir abzufallen. Es war sehr makaber, wenn man bedachte, dass ich nach der Ermordung eines Menschen besser schlafen konnte, als zuvor. Das fiel prophezeite schlechte Gewissen blieb komplett aus. Ich bereute es nicht. Kein Stück und Mitleid hatte ich schon gar nicht. Natürlich war es scheiße, was ich gemacht hatte, aber der Teufel war mein Zeuge: Ich würde es wieder tun, alles was ich irgendwie bereute, war, dass nicht schon vor Monaten getan zu haben, dann wäre ich auch nicht Crow begegnet.

Ich wälzte mich auf den Rücken und rechnete fast damit, dass Pearl neben mir, das Stück der Decke wieder an sich zog, dass ich ihr dadurch nahm, doch weder bekam ich grimmiges Gemurmel zu hören. Noch spürte ich einen Ruck, der mir die Decke komplett entriss.

Verwundert sah ich neben mir und wurde sofort hellwach, als ich die leere Bettseite sah. Diese Drecksschweine, wenn die Pearl etwas angetan hatten, würde ich sie umbringen! Alle beide! Mir egal wie heiß oder nett sie gewesen waren, oder ob ich selbst dabei drauf gehen würde! Ich würde sie umbringen!

Ich stand schneller auf meinen Beinen, als jemals zuvor in meinen Leben, riss die Tür auf und rannte den winzigen Flur und die quietschende Treppe herunter, als ich Pearls lachen hörte.

Was zum Teufel?

Als ich in die Küche einbog, stand Hunter an diesen alten Herd und backte Pfannkuchen, während Pearl vor einem wirklich teuer aussehenden Laptop saß und auf irgend eine Internet einer Boutique Dinge in den Einkaufswagen klickte. Wie krank dieses Bild war, war kaum zu erfassen. Meine Schwester, gut gelaunt, im selben Raum wie einer unsere Entführer. Strange. Und dieses Wort traf es nicht mal annähernd.

Als ich zwischen den beiden hin und her sah, lächelte mich Pearl über ihre Schulter hinweg an und nahm den Laptop hoch.

„Morgen. Schau mal, ich hab für uns schon tolle Sachen gefunden. Wir haben kein finanzielles Limit!" strahlte sie mich begeistert an und ich verzog misstrauisch das Gesicht.

„Du kannst doch nicht einfach hier heruntergehen, Pearl. Hast du vergessen, was wir gestern Abend beredet haben?" fragte ich und kurz sah Pearl betroffen aus, aber dann sah sie zu Hunter, der da stand wie die Unschuld vom Lande und zweifle blitzte in Pearls Augen auf.

„Es hat nach Frühstück gerochen und du hast noch geschlafen. Du hast gestern gesagt, du hast Muskelkater und ich dachte..."

„Du solltest wirklich nicht denken, Pearl", fuhr ich sie unfairer weise an und fing mir ein schlecht gelaunten Blick von ihr ein, bevor ich damit kämpfte den Schreck zu verdauen, denn ich gerade beim Aufwachen erhalten hatte und begann, mir den Schlaf aus den Augen zu reiben. Als ich meine Schultern hob, bemerkte ich das spannende Gefühl in meinen Oberarmen. Ja, ich hatte Muskelkater. Man glaubte es kaum, aber es war wirklich, wirklich anstrengend einen Mann so oft ein Messer in den Brustkorb zu rammen. Eigentlich eher in den Unterbauch, weil ich es nicht geschafft hatte, wirklich seinen Oberkörper zu durchstoßen. Im Fernsehen sah es so leicht aus, aber das war es nicht.

Dennoch: ich hatte gedacht, Pearl gestern Abend genug ins Gewissen geredet zu haben, dass wir diesen beiden Kerlen nicht trauen sollten. Sie hatten wesentlich mehr Dreck am Stecken als irgendjemand sonst. Und gerade Hunter traute ich nicht über den Weg. Er war viel zu freundlich.

„Scheiße, was soll den das Geschrei am frühen Morgen?", fragte eine weitere übelgelaunte Stimme hinter mir und als ich mich umdrehte, stand Crow da und strich sich mit seiner Hand durch sein dunkles Haar. Der Bartschatten auf seinem breiten Kinn und den hohen Wangenknochen, war intensiver geworden und als er sich verschlafen am Bauch kratzte, hob sich kurz das T-Shirt und es kam ein dunkler Hautstreifen zum Vorschein, der mir einen kurzen Blick auf seine Bauchmuskeln offenbarte.

Gott, der Kerl war selbst jetzt viel zu heiß und das ließ meine Eierstöcke fast heulen. Ich sah schnell weg und bemerkte so nur aus den Augenwinkeln, wie er meine nackten Beine anstarrte. Hunter hatte uns gestern nicht nur das gebracht was ich und Pearl wirklich gebraucht hatte, er schien einen Drogeriemarkt gefunden zu haben, der auch in der Nacht aufhatte und hatte uns neben den Shampoos, Hygieneartikel und gewünschten Rasierer auch Bodylotions mitgebracht, mit denen ich mich gestern Abend eingecremt hatte. Wüstensand war kein wirklich tolles Peeling.

„Geh mir nicht schon am Morgen auf den Sack!", blaffte ich Crow an, der seinen Blick von meinen Beinen langsam nach oben gleiten ließ.

Ich trug nur eines der T-Shirts, da mir diese Hose, die er mir gegeben hatte, in der Nacht von meinen Hintern gerutscht war und ich gerade nicht daran gedacht hatte, sie wieder anzuziehen. Zumindest war meine Schwester da cleverer als ich gewesen. Auch wenn sie ebenfalls in den Klamotten fast versank und noch verletzlicher aussah, als sonst.

„Hab mal nicht so eine große Fresse, du stehst da in meinem T-Shirt und trägst nichts drunter, ich könnte es jederzeit zurückfordern", meinte er gehässig und ich spürte wie ich kurz verwundert meinen Mund öffnete, um zu fragen,, woher er wusste, dass ich nichts drunter hatte, als ich sah wie meine Brustspitzen gegen den dünnen Stoff drückten.

„Sugar, warum setzt du dich nicht zu deiner Schwester und bestellst dir etwas Schönes, während ich Frühstück mache und Crow: Checke doch bitte unsere Mails, wenn du schon mal wach bist", versuchte Hunter unseren kleinen Zwist zu beenden und ich sah wie der große, böse Crow mit den Augen rollte und zurück in das Wohnzimmer schlürfte und sich vor den ganzen Bildschirmen fallen ließ, während ich mich neben meiner Schwester setzte.

Hunter stellte mir eine Tasse Tee hin, wobei ich meinen Mund verzog.

„Kann ich einen Kaffee haben?", fragte ich und aus dem anderen Zimmer drang Crows Stimme bis zu uns durch.

„Ja, Mann! Mach Kaffee!", rief er und Hunter blickte erst mich böse an, dann Crow.

„Ich merk schon, ihr beide werdet mir das Leben zu Hölle machen. Kaffee ist ungesund!"

„Nicht für mich!", sagten Crow und ich absolut synchron, wobei ich mir am liebsten die Zunge abgebissen hätte. Wie gut, dass er nicht im gleichen Raum war und das vielleicht nicht gehört hatte. Mit diesen Typen einer Meinung zu sein, war nichts, was ich je sein wollte.

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Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt