Zu deinen Füßen, Sugar! (neu)

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Kapitel 29

Sugar

Ich versuchte den wirklichen Barbie-Killer zu meinen Füßen zu ignorieren, doch es war schwer den Blick von diesem Mann zu nehmen, der gerade alles andere als menschlich aussah. Sein gesamter Oberkörper war Blutüberströmt und sein Gesicht begann bereits an einer Seite komplett zuzuschwellen. Er wirkte jetzt bereits so deformiert wie der Glöckner von Notre Dame und das war ein ziemlich bizarrer Anblick, wenn man bedachte, wo er hier lag. Zwischen all den Blumensträußen und hübschen Päckchen war er dabei einen wunderschönen beigefarbenen Teppich vollzubluten und röchelte er halb erstickt vor sich hin. Fast hätte man Mitleid mit ihm haben können. Fast, denn ich wusste, was er war und dass er das hier und sicherlich auch Schlimmeres verdient hatte.

Als Michel einen Blick zu mir warf und seine Finger in meine Richtung zuckten, als würde sein Zustand nichts an seinem Wunsch ändern, mich qualvoll sterben zu lassen, trat einer von Dianas Männer ihm auf die Hand.

Das eklige Knirschen hallte durch den Raum und ließ mir einen Schauer über den Rücken gleiten und dann schaffte ich es doch meinen Blick von ihm zu nehmen.

Seine merkwürdig abstehenden Finger waren eklig.

"Drake, bitte", tadelte Diana den großen Mann, der Michel gerade sämtliche Finger gebrochen hatte, mit einem sanften Lächeln und er hörte sogar darauf. Der riesige Kerl, der fast Crows Statur aufweist, positionierte sich neben der hübschen Diana und ich konnte mich nicht davon abhalten zu vermuten, dass die beiden es definitiv miteinander treiben mussten. Ich meine: Sie hatte ihn an den Eiern, das konnte absolut niemand übersehen. Ein Kerl wie er, der so furchteinflößend wirkte, hörte unter anderen Umständen nicht auf eine Frau wie Diana. Oder?

Natürlich könnte ich mich irren, schließlich war nicht jeder Mann ein Arschloch, so wie es meine Erfahrungen bis jetzt nahelegten.

Ich versuchte also weitere Indizien dafür zu finden abgesehen von mein Bauchgefühl, doch das war schwer. Diana und dieser Drake sahen sich nicht einmal an. Vielleicht war es der Klang von Dianas Stimme, wenn sie diesem Monster von einem Mann, zur Ordnung rief, vielleicht aber auch die Art, wie er hinter ihr stand.

Wie ein Hund, der alles zerfetzen würde, was seine Herrin auch nur schief anblickte.

"Ich bin verwirrt und hoffe, Sie können mir bei der Lösung meines Problems helfen", meinte Diana und sah dabei besonders mich an und dann erst Crow.

"Bitte, nimm doch Platz!", sagte sie und als Crow Anstalten machte, ihrer Aufforderung nachzugehen, packten zwei Typen ihn an den Schultern und hielten ihn fest. Diese Einladung ging nicht an ihn. Sondern an mich.

"Nicht du, Crow. Sie", meinte Diana und blickte wieder zu mir. Ich sah hilflos zwischen ihr und Crow hin und her, bevor ich mich dazu entschloss lieber zu tun, was sie sagte. Doch diese Sonderposition machte alles einfach nur noch ein bisschen grotesker.

Ich setzte mich steif in einen der bequemen Sessel und Crow wurde von den beiden Schlägern hinter sich nach unten gedrückt, bis er endlich nachgab und auf die Knie ging. Diesen stolzen Mann auf den Knien zu sehen stellte etwas mit mir an und ich wusste nicht ob es mir gefiel, doch mein Kopf drehte sich einzig und alleine um den Gedanken, was diese Leute mir antun könnten, wenn sie schon Crow so leicht unter Kontrolle hatten.

Ich war weder so Kampferprobt wie Crow, noch hatte ich seine Kraft und seine Erfahrung. Ich hatte mich sicher in seiner Nähe gefühlt, weil ich aus irgendeinen Grund geglaubt hatte. Seine harten Muskeln und seine einschüchternde Art konnte niemand standhalten. Doch jetzt? Mein Magen wurde flau.

Als die Männer begannen Crow abtasten und er es widerstandslos über sich ergehen ließ, wurde ich noch etwas panischer. Crow war niemand, der sich irgendetwas gefallen ließ aber, dass selbst er hier lieber still hielt...nicht gut. Ganz und gar nicht gut!

Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt