Und was jetzt, Crow?

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Kapitel 47

Crow

Doch der Gedanke schien Sugar eher noch weiter in Richtung Verzweiflung zu treiben. Denn ich hörte ein verdächtiges Schniefen, dass mich komplett aus der Bahn warf. Tränen.

Sie hatte immer versucht, ihre Tränen vor mir zu verheimlichen, eigentlich vor jedem, obwohl ihr der Schmerz so deutlich im Gesicht gestanden hatte, als sie Pearl hatte gehen lassen müssen. Selbst da war sie hart geblieben, unbeugsam. Aber jetzt weinte sie und das ausgerechnet in meinen Armen.

"Ich konnte nicht mal Pearl richtig beschützen", schniefte sie und ich umschlang sie fester, während der Fahrstuhl aufging und eine ältere Dame mit ihrer kleinen Fußhupe eintreten wollte. Mein finsterer Blick warnte sie allerdings davor, den Aufzug tatsächlich zu betreten. Ich wollte mit Sugar alleine sein.

Es funktionierte und als die Fahrstuhltür sich wieder schloss, konnte ich endlich etwas auf Sugars Aussage erwidern.

"Das hast du. Du hast diesen Wichser umgebracht!", widersprach ich und sie schüttelte den Kopf.

"Fast nicht. Er war so kurz davor und ich konnte einfach nicht diese Chemikalie finden, die ihn in Glibber verwandelt", murmelte sie und bei dem Gedanken, dass sie vorgehabt hatte, den Leichnam ihres Vaters mit irgendeiner Chemikalie zu zersetzen, war ich fast stolz auf sie. Das war nachhaltiger und überlegter als ihn in der Wüste zu verscharren.

Wenn mein Cupcake jemanden plante umzulegen, tat sie das wohl weniger impulsiv als gedacht. Und diese Gewissheit zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.

Ich konnte mich nicht davon abhalten, meine Nase für eine Sekunde in ihrem Haar zu versenken. Gott, ich war so Scheiße verknallt in diese Frau, dass es wehtat. Ich hätte nie gedacht, jemandem wie ihr zu begegnen. Unsäglich heiß, unsäglich aufmüpfig und unsäglich gefährlich. Ich war am Arsch, denn ich stand da total drauf, auch wenn ich es bis jetzt nicht gewusst hatte.

"Du bist atemberaubend, Cupcake", hauchte ich ihr zu und hoffte eigentlich darauf, sie würde es mit ihrem vernebelten Verstand nicht bemerken, doch sie tat es.

Mein Cupcake hob den Kopf von meiner Schulter, ihr Gesicht war geschwollen vom Heulen und ich stellte fest, dass sie mit Tränen echt nicht hübsch aussah. Aber auch das machte sie irgendwie perfekt. Es war immer etwas schmerzhaft gewesen, sie anzusehen. Ihre offensichtliche Schönheit war immer eine Zumutung, aber hinter dieser wunderhübschen Fassade steckte eben doch ein Mensch, der auch mal einen schlechten Tag haben konnte. Das machte sie nahbar.

"Nur wenn ich dir beim Schlafen ein Kissen aufs Gesicht drücke", erweiterte sie zwischen zwei Schniefern und es hätte kalt und bösartig klingen können, wenn sie dabei nicht zweimal die Nase hochgezogen hätte. Jetzt war ihre Drohung eher niedlich. So niedlich, dass ich mich nicht zurückhalten konnte.

Ich lehnte mich ihrem Gesicht entgegen und drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.

"Du bist niedlich, es wird mir eine Freude sein dir den Atem zu rauben, vorzugsweise mit meinem großen Schwanz ganz tief in deinem Mund", meinte ich und ihre Tränen versiegten, weil ihr Blick von vollkommen entsetzt über den Kuss zu mörderisch wechselte.

Ich wusste nicht genau, was sie erschreckte, aber sie begann zu zappeln und genau in dem Moment, in dem der Fahrstuhl in unsere Etage hielt, war ich gezwungen, sie herunterzulassen.

"Nein!", entfuhr es ihr und ich wusste, dass sie nicht meine Idee mit dem Blowjob meinte. Sex war nichts, was sie verschreckte, die Zärtlichkeit allerdings schon. Es schien so, als hätte der Schock sie dazu gebracht etwas auszunüchtern, dennoch knickte sie um, als sie eine Drehung machte, um einfach vorneweg zu rennen und ich hob sie schnell wieder in meine Arme.

Diesmal nicht wie eine Prinzessin. Ich warf sie mir eher wie einen Kartoffelsack über meine Schulter und wartete auf ihren Protest. Doch sie wehrte sich nicht wirklich, vielleicht weil sie dafür dennoch zu betrunken war und ich konnte nur hoffen, dass sie mir nicht den Rücken herunter kotzen würde. Aber diese Frau war hart im Nehmen und noch sehr viel härter beim Geben.

"Lass mich runter, du Wichser!", maulte sie holprig und ich konnte nicht widerstehen, ihr einen kräftigen Schlag auf ihren Hintern zu verpassen, der sie zum Knurren brachte. Und das nicht auf die sexy Art und Weise. Sie war sauer. Sehr.

"Damit du dir einen deiner hübschen Beine brichst?" Keine Chance, ich bekomme meine Nacht, Cupcake und da kannst du sonst noch so sehr toben: Ich werde dich ficken bis du meinen Namen schreist und dann weil du ihn schreist!"

Entschlossen suchte ich unser überteuertes Zimmer, öffnete es mit der Schlüsselkarte, wobei ich dankbar war, dass Sugar dabei nicht zappelte und schmiss sie auf das Kingsize-Bett, bevor ich die Tür wieder zutrat.

Zu meiner Überraschung hechtete sie nicht sofort auf, um mich zu attackieren, sondern blieb in dem Berg aus Decken, Laken und Kissen einfach liegen. Ihre blonde Mähne verteilte sich über die weißen Bezüge. Gold, das in Milch schwamm und ich konnte kaum glauben, dass ich sie tatsächlich so weit hatte. Sugar lag in meinem Bett oder besser. in eines, was ich für zwei Nächte bezahlt hatte und mein Schwanz reagierte darauf, indem er sich aufgestellte wie eine Eins.

"So, du darfst dich entscheiden: Schuhe an oder aus, der Rest ich keine Option!", begann ich während ich mich aus meinem Hemd schälte und drauf und dran war Sugar ihre Entscheidung abzunehmen, denn sie rührte sich immer noch nicht.

Als meine Finger zu meiner Hose wanderten, runzelte ich die Stirn.

"Sugar?" fragte ich und ging um das Bett herum. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die zögerten, hinzusehen, wenn ein Kerl sich von ihnen auszog. Schüchternheit stand ihr nicht. So gar nicht.

Doch es kam immer noch keine Reaktion, weder als ich mein Hemd Auszug noch aus der Jeans stieg. Ich kannte meine kleine Perverse, sie würde niemals einen Blick auf mein Waschbrettbauch verpassen und das war verfickt nocheinmal gut so, für den Mist hatte ich gearbeitet! Dann aber vernahm ich ein leises Schnarchen und ich musste blinzeln, um zu kapieren, dass sie nicht nur so tat, als wäre sie eingeschlafen.

Sugar lag in den weichen Kissen, mitten auf der Decke, hatte ihre Lippen leicht geöffnet und schnarchte leise.

"Oh, verarsch mich nicht, Cupcake!", maulte ich sie an und schnippte mit den Fingern vor ihrem Gesicht, dann tätschelte ich ihre Wange.

Nichts. Nur ein schnarchen und etwas Gesabber.

Das war doch jetzt nicht ihr beschissener Ernst!

Vor einer Minute hatte sie noch vor mir weglaufen wollen und jetzt war sie im Tiefschlaf? Das war ja wohl ein Witz! Die Nacht hier kostete mich sechshundert Dollar und ich hatte vorgehabt, sie hier zu vögeln und nicht zuzulassen, dass sie hier schlief, es sei denn aus Erschöpfung! Fuck!

Und jetzt? Ich wusste es nicht.

Und auch mein Schwanz stellte mir exakt die gleiche Frage.

Und auch mein Schwanz stellte mir exakt die gleiche Frage

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Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt