A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)

Kapitel 11

Minho POV: Geschockt beobachtete ich, wie Seungmin mit einem erschrocken Aufkeuchen zu Boden stürzte.

Schneller als Felix oder ich es realisieren konnten schlugen die Reflexe unseres Freundes an und ich konnte sein schwarzes Fell aufblitzen sehen, bevor er versuchte sich gegen den Angreifer zu wehren, der ihn grob auf den Boden drückte.

„Seungmin!" rief Felix bestürzt und eilte ohne Hemmungen dem Beta zur Hilfe, indem er den mir unbekannten Wolf mit aller Kraft zur Seite stieß, sodass Seungmin sich aufrappeln konnte und sogleich mit Felix von dem Alpha zurückwich, dem Felix' Attacke wohl herzlich wenig ausgemacht hatte, denn ohne eine Pause griff er den Australier an, der gerade noch zur Seite ausweichen konnte.

Ich biss mir auf die Unterlippe und sah erst auf meinen verletzten Arm, dann zu Jisung, der Jeongin reflexartig an sich gedrückt hatte. Als mein Freund meinen Blick bemerkte weitete er die Augen und begann heftig den Kopf zu schütteln. Doch als ich noch einmal einen Blick auf Seungmin und Felix warf, merkte ich, dass mein Rudel mich brauchte. Selbst zu zweit waren sie von der Stärke her dem Alpha klar unterlegen.

Während Seungmin seine Vorerfahrung im Kampf rausließ, aber den Angriffen seines Gegners kaum ausweichen konnte, versuchte Felix hinter ihn zu kommen, damit sie von zwei Seiten angreifen konnten, doch Chan wehrte ihn jedes Mal mit einer seiner Pfoten ab.

Als er Seungmin in einer verwundbaren Position hatte, stieß der braune Wolf den Beta mit aller Kraft gegen einen nahegelegenen Baum, woraufhin dieser schmerzerfüllt in sich zusammensackte und seiner Menschengestalt verfiel. Felix, der durch seinen verwundeten Freund abgelenkt war, bekam einen Pfotenhieb zu spüren, der ihn ins Gesicht traf, woraufhin er genau vor mir zu Boden ging.

Chan, der mir nun unweigerlich gegenüberstand musterte mich aus seinen gelblichen Augen und sofort kochte heiße Wut in mir hoch. Niemand verletzte mein Rudel und kam mir damit davon.

„Lee Minho, richtig?" fragte mein Gegenüber.

„Ja, genau und jetzt gibt's auf die Schnauze mein Lieber!" knurrte ich und verwandelte mich ohne auf die Rufe von Jisung zu hören in einen Wolf. Nun war ich etwa auf Augenhöhe mit dem feindlichen Alpha.

Neben mir fiel der Verband zu Boden und als ich einen Blick auf meine linke Pfote warf musste ich feststellen, dass man die Bissspur des Uralphas noch klar sehen konnte. Mann, das würde wehtun. Ich kannte seine Menschengestalt nicht, doch würde ich es tun würde ich mir jetzt vorstellen, dass Chan eine Augenbraue hochzog, als er die Verletzung sah.

Zwischen uns regte sich Felix wieder, begab sich unweigerlich in seine Menschengestalt zurück und hielt sich stöhnend die schmerzende Schläfe. Als der Omega mich ansah, wurde aus dem Schläfe halten ein sich gegen die Stirn schlagen.

„Oh Hyung, du Vollidiot!" seufzte er, bevor er sich wieder aufrappelte und erneut seine Wolfsgestalt annahm.

„Wow, das hab ich gerade auch gedacht!" rief Jisung ärgerlich zu uns rüber.

„Können wir das später diskutieren, ich geh mal mein Rudel beschützen!" unterbrach ich die beiden und stürzte mich auf den vor mir stehenden Werwolf, dicht gefolgt von Felix.

Durch meine Vergangenheit in der Palastwache waren meine Kampftechniken sehr präzise und auch durchaus gefährlich, doch Chan konnte meine Angriffe überraschend häufig abwehren, was mich dann doch etwas beunruhigte. Noch dazu brannten die Wunden an meiner linken Vorderpfote immer mehr und ich musste mich auf meine rechte verlassen, die leider im Kampf meine schwächere war.

Worüber ich dankbar war, war das sich Felix sehr zurückhielt und sich darauf konzentrierte mir den Rücken freizuhalten, so dass ich ihn nicht versehentlich verletzen konnte. Von Seungmin konnte ich nichts hören, doch ich vermutete, dass er das Bewusstsein verloren haben musste, denn er kam uns weder zur Hilfe, noch konnte ich ihn bei den anderen sehen.