A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)

Kapitel 30

Seungmin POV: Es war noch früh am Morgen als ich mich aus der Hütte in Richtung Teich schlich. Die anderen mussten wohl noch alle schlafen, was auch relativ klar war wenn man den gerade erst anbrechenden Tag bedachte. Der Horizont färbte sich gerade orange-gelblich und der Himmel war schon relativ hell, doch es würde noch etwas dauern bis die Sonne wirklich aufgegangen war.

Als ich leise meine Eingangstür hinter mir schloss, bemerkte ich Chan, der immernoch an der Feuerstelle saß und gedankenverloren in den Wald starrte. Ich bemühte mich möglichst leise zu sein, damit er mich nicht bemerkte, doch das funktionierte nicht so ganz, denn irgendwie konnte ich es einfach nicht lassen meinen Blick auf ihm ruhen zu lassen. Seine blonden Haare glänzten leicht im Licht des gerade anbrechenden Tages und er hatte immernoch die niedliche Angewohnheit den Kopf leicht schief zu legen, wenn er über etwas nachdachte.

Ich musste wohl etwas zu sehr gestarrt haben, denn im nächsten Moment drehte sich der Ältere auch schon um und sah mich an.

„Schon wach? Kannst du nicht mehr schlafen?" fragte er mich besorgt, was ein wohliges Gefühl in mir aufsteigen ließ. Er machte sich wirklich viele Sorgen um mich. Etwas verwirrt nickte ich, den eigentlichen Grund für mein frühes Aufwachen hatte ich schon völlig vergessen.

Chan musste lächeln als er meinen verträumten Gesichtsausdruck bemerkte. Schnell wandte ich deshalb den Blick ab, doch die in meine Wangen gestiegene Röte ging davon auch nicht weg. Verdammt, jetzt sah ich wieder aus wie ein kleiner verschreckter Welpe! Doch Chan schien meine Verlegenheit wohl nicht zu stören, ganz im Gegenteil. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie sich der Alpha etwas mehr aufsetzte und auf den Baumstamm neben sich klopfte.

Ich folgte sofort der stummen Aufforderung und ließ mich neben ihn auf das Holz gleiten. Ich spürte wie er mich von der Seite beobachtete. Oh, wie ich es liebte in seiner Nähe zu sein. Im nächsten Moment hatte ich schon meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt. Ich hörte wie er einatmete als würde er mir etwas mitteilen wollen.

„Ich, Ich wollte dir übrigens noch was sagen, Seungmin." Aha und ich hatte Recht! Fragend sah ich ihn an, er kratzte sich nervös am Nacken, eine andere Angewohnheit von ihm die ich mir schon eingeprägt hatte. Man, ich verhielt mich ja wie ein Stalker!

„Also...seit einigen Tagen jetzt...hab ich so das Gefühl...also das zwischen uns...könnte vielleicht..." Ich merkte, dass er nicht wusste wie weitermachen sollte, aber gleichzeitig machte mein Herz einen riesigen Sprung, bei dem ich das Gefühl hatte es könnte gleich in meine Lunge hineinhüpfen und mir den Atem nehmen. Wollte er mir gerade sagen...A-Aber er sah mich doch immer nur als seinen kleinen Bruder, oder?

„Also ich habe mir seit einigen Tagen jetzt etwas Gedanken über alles gemacht und...okay, ich sag das jetzt, ich glaube ich habe Gefühle für dich. Also diese andere Art von Gefühle, wenn du verstehst..." Ich hielt ihm kichernd den Mund zu.

„Ich denke ich weiß welche du meinst, Hyung. Ich sehe zwar aus wie ein Welpe, aber ich bin echt keiner mehr." Ich nahm langsam die Hand herunter und legte sie stattdessen in seine größere. Überrascht zog Chan die Augenbrauen hoch.

„Ist da mehr zwischen uns als nur Freundschaft, Seungmin?" fragte er mich leise und sah mir in die Augen. Sein Blick zog mich regelrecht an, als wäre er magnetisch aufgeladen und ich musste mich zusammenreißen um mich nicht direkt auf ihn zu stürzen. Hatte er mir gerade...seine Liebe gestanden? Man, ich versteh auch echt keinen Wink mit dem Zaunpfahl, ey! Langsam verschränkte ich meine Finger mit seinen.

„Seit wann teilen wir die gleichen Gedanken?" stellte ich eine Gegenfrage und merkte gar nicht, dass er mir immer näher gekommen war. Nun stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen, zu attraktiv für diese Welt.