Kapitel 15

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Changbin POV: „Also zusammengefasst, in den letzten eineinhalb Tagen wurde ich fast von einem normalen und dann vom Uralpha umgenietet, wurde von Felix und Minho gerettet, hab seeehr viele, unfassbar emotionale Lebensgeschichten von Leuten, die ich nicht wirklich kannte angehört, bin zum Rebell geworden, wurde danach erneut fast umgenietet und zwar von dem Typen, der gerade mit Felix auf Englisch die ganze Lichtung vollschreit und hab erfahren, dass mein bester Freund eben diesen Rebellen seit Jahren aus dem Inneren der Stadt hilft, damit sie überleben."

Etwas perplex starrte ich Jeongin neben mir an, der mittlerweile ein etwas schelmisches Lächeln auf den Lippen trug, was dann doch mal eine andere Seite von unserem neuen Maknae zeigte.

„Äh, ja, im Prinzip schon." kicherte Seungmin und sprang vom Hüttendach zurück zu Jeongin und mir. „Bei uns war's jetzt nicht entspannter."

Ich nickte zustimmend. Die letzten Tage waren wirklich anstrengend des Todes gewesen und ich würde alles dafür geben einfach nur schlafen zu können...Oder Kaffee zu trinken...aber hier gab es keinen Kaffee...verdammt!

Von der Feuerstelle konnte man Minho, Jisung, Felix und Chan diskutieren hören, sie planten die heute Nacht anstehende Aktion in der Stadt und Seungmin und Jeongin hatten mir zugesichert mir bei der Überprüfung unserer Hütten zu helfen. In regelmäßigen Abständen zählte es zu meinen Aufgaben unser zu Hause architektonisch auszubessern und mich zu vergewissern, dass nichts durch Wind oder Regen zerstört wurde.

Gerade waren wir dabei unser Haupthaus zu überprüfen und einige Verbindungen auszubessern und Seungmin hatte es sich nicht nehmen lassen das Dach aus nächster Nähe unter die Lupe zu nehmen, was bedeutete, dass der Blondhaarige leichtfüßig über die nahestehenden Bäume auf die einzelnen Häuserdächer sprang um dort nach dem Rechten zu sehen. Manchmal, wenn er flexen wollte hüpfte er auch direkt vom Boden auf die Hütten um nochmal unter Beweis zu stellen, wie hoch Werwölfe selbst in ihrer Menschengestalt doch springen konnten. Langsam verstand ich dann doch Jisung's Beschwerdeziraden, in denen er unseren Freunden unter die Nase rieb wie unfair das doch alles verteilt war. Nun ja, immerhin hatte unsere Spezies keinen größenwahnsinnigen, uralten Typen an ihrer Spitze, der alle anderen Menschen unterdrückte und ihnen irgendwelche Komplexe aufzwang. Naja, eigentlich gab es schon welche von denen...okay, das Argument zieht irgendwie doch nicht wirklich.

Jedenfalls besserte ich noch kurz ein paar Querverbindungen an der Seite der Hütte aus, wobei mir Jeongin mit großen Augen zusah und jede meiner Handbewegungen genau verfolgte. Sein beeindruckter Gesichtsausdruck ließ mich schmunzeln.

„Wie genau funktioniert das, Hyung?" fragte er neugierig.

„Du musst die Bolzen auswechseln, damit die Verbindung nicht durchbricht. Wenn die zu morsch werden, fällt das ganze Ding auseinander." Ich demonstrierte ihm kurz den beschriebenen Prozess, indem ich einen der kleinen Holzbolzen vorsichtig aus seiner Verankerung löste und einen neuen einsetzte.

„Wo hast du das gelernt?" Unser neuer Maknae trat etwas näher an die Seitenwand heran und musterte erst sie, dann mich fragend.

„Mein Vater ist Architekt. Ich hatte schon früh ein gutes Gespür für handwerkliche Tätigkeiten und hab ihm oft geholfen." erklärte ich dem Jüngeren, während ich versuchte Seungmin davon abzuhalten wieder aufs Dach zu klettern, was dieser mit einem Schnauben kommentierte.

„Das sind keine Turngeräte mein liebes Wölfchen." grinste ich, woraufhin mir Seungmin einen giftigen Blick zuwarf.

„Nenn mich noch einmal Wölfchen und du kannst dir nen neuen Arm suchen, Mensch!"

„Soll meine Rasse hier eine Beleidigung darstellen, du Rassist?"

„DU hast mich doch als erstes Wölfchen genannt!" fauchte er nur zurück und verschränkte beleidigt die Arme, als wäre er ein bockiges Kleinkind, dass keine Schokolade mehr haben durfte.

A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt