Kapitel 43

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Felix POV: Schon am nächsten Tag ging der Horror weiter. Ich war erst ein paar Minuten wach gewesen, als schon zwei Palastwachen vor unserer Zelle standen. Alarmiert sah ich in die andere Zelle zu Minho, dessen Wunden über Nacht überraschend gut verheilt waren, sodass er wieder stehen konnte.

„Oh Götter, wir sind tot." flüsterte Seungmin zu Jisung, der sich noch verschlafen die Augen rieb und mit halb geschlossenen Augen nickte.

„Ja, ja, lass mich doch erstmal wach werden bevor du mir meine Zukunft vorhersagst, du Hellseher." Ich hörte wie Seungmin ärgerlich mit dem Fuß aufstampfte, bevor Minho die beiden unterbrach.

„Gut, Dankeschön. Ihr könnt dann damit aufhören den Job des Lords zu erledigen bevor er Gelegenheit dazu hat." Von Hyunjin kam ein Schnauben.

„Als ob er noch gar keine Gelegenheit dazu gehabt hätte, Hyung!"

„Seid ihr dann fertig mit Diskutieren?" meldete sich eine der beiden Wachen vor unserer Zellentür und zu meiner Überraschung klang der junge Alpha wirklich nicht sonderlich überheblich oder Ähnliches. Im Gegenteil, seine Augen klebten förmlich an Minho, was dieser erwiderte.

„Lange her." sagte dieser fast tonlos. Die Palastwache nickte.

„Stimmt." Er trat etwas näher ans Gitter heran. „Wäre es zu viel zu sagen, dass ich dich vermisst hab? Wir dachten alle du wärst tot!" Minho musste kurz kichern.

„Überraschung, bin ich nicht. Jedenfalls NOCH nicht." Komplett verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her,

„Äh, Minho? Erklärung, aber sofort!" sprach Changbin meine Gedanken aus. Unser Alpha begann etwas zu lächeln.

„Leute, das ist Kien. Wir kennen uns von früher, um es so zu sagen." Kien legte den Kopf leicht schief.

„Kennen? Du warst mein Zimmernachbar, Lee Minho!" Der Blondhaarige legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

„Ich dachte schon, das hättest du vielleicht vergessen." Er öffnete leicht die Augen und linste zu der Wache hinüber. „Du hast echt geschnarcht." Kien musste lachen.

„Ja, darüber bin ich mittlerweile hinweg." Er deutete anklagend auf den zweiten Alpha, der die ganze Zeit interessiert zugehört hatte. Er war jünger als Kien, das sah man sofort. „Der da hat's mir abtrainiert!"

„Sonst kriegt man bei dir ja kein Auge zu!" beschwerte sich der mir fremde Werwolf lautstark und verschränkte beleidigt die Arme. Verhalten räusperte sich Chan.

„Ich unterbreche diese Unterhaltung ja nur ungern, aber wieso seid ihr zwei hier?" Die Gesichtsausdrücke der beiden wurden schlagartig dunkler.

„Der Uralpha hat gefordert, dass wir einen gewissen Felix zu ihm bringen." Ich erstarrte sofort und griff nach Changbin's Hand, der neben mir stand.

„W-Was..." Seungmin sah bestürzt zu mir hinüber. Ich erwiderte seinen Blick, nur mit einer Spur von purer Panik. Wollte dieser Psychopath uns jetzt alle einzeln umbringen?! Den gleichen Gedanken hatte wohl auch Jisung.

„Ey, wenn er dich umnieten will, schrei so laut du kannst und Changbin bricht die Gitterstäbe durch!" Ach, typisch Jisung. Während Changbin rot wurde, schlug sich Chan gegen die Stirn und Hyunjin stütze aufgebend sein Gesicht in seine Hände.

„Ihr habt es echt geschafft, dass ich mein Leben jetzt noch mehr hasse." murmelte er.

Kien schloss die Zelle auf und ich trat langsam heraus, nicht bevor ich einen letzten verzweifelten Blick zu meinen Zellengenossen warf, die mich nur hilflos anschauten.

Der fremde Alpha klopfte mir beruhigend auf die Schulter und drückte mich dann vorsichtig in Richtung Ausgang des Zellentrakts, um mir zu sagen, dass wir nun wirklich los mussten.

A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt